Bayer Leverkusen Frey stellt sich dem Konkurrenzkampf

Leverkusen · Nach einem Jahr in Kaiserslautern kehrt Marlon Frey unters Bayer-Kreuz zurück. Die Chance auf Einsätze im ebenso qualitativ wie quantitativ starkem Mittelfeld von Bayer 04 scheinen gering. Der 21-Jährige wittert dennoch seine Chance.

 In der letzten Saison war MArlon Frey an den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern verliehen.

In der letzten Saison war MArlon Frey an den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern verliehen.

Foto: dpa, hka jai

An den 12. Dezember 2015 erinnert sich Marlon Frey noch genau. Es lief die 87. Minute zwischen der Werkself und Borussia Mönchengladbach, als der damalige Leverkusener Trainer Roger Schmidt sich entschied, dem Talent aus den eigenen Reihen zum Bundesliga-Debüt zu verhelfen. 5:0 endete die Begegnung damals; Chicharito (3) und Stefan Kießling (2) hatten bereits vor Freys Einwechslung für klare Verhältnisse gesorgt. Ein Tattoo am rechten Ellenbogen mit dem Datum des Spiels lässt den heute 21-Jährigen diesen speziellen Tag in seiner Fußballerkarriere niemals vergessen. "Jedes Kind träumt davon, Bundesliga-Profi zu werden", sagt Frey heute. "Und wenn du dann, in dem Verein in dem du groß geworden bist, dein Debüt gibst, ist das ein ganz besonderer Moment."

Seit vergangener Woche ist Marlon Frey zurück unterm Bayer-Kreuz. "Es fühlt sich gut an, wieder hier zu sein. Leverkusen ist für mich ein zweites Zuhause", sagt der gebürtige Düsseldorfer. In der letzten Saison war Frey, der Vertrag bis 2018 hat, an den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern verliehen. Doch die Hoffnung auf mehr Spielzeit im Bundesliga-Unterhaus zerschlug sich recht bald. Nach einem Patzer gegen Stuttgart fand sich der gelernte Mittelfeldspieler ab dem sechsten Spieltag zumeist auf der Ersatzbank wieder. Letztlich absolvierte er nur elf Liga-Spiele für den FCK. "Es lief durchwachsen", sagt Frey.

In seiner Zeit bei den "Roten Teufeln" habe er dennoch viel hinzulernen können, betont er. Zum Beispiel, wie das Profifußball-Geschäft funktioniere. "Ich weiß jetzt, welche Sachen ich verbessern muss, damit ich nicht leicht austauschbar bin", sagt er. "Ich bin selbstbewusster geworden und habe gelernt, mutiger zu sein."

Augenscheinlich hat Frey, der seinen Sommerurlaub in Dubai verbrachte, Muskelmasse zugelegt. "Da ich nicht der Größte bin, ist es wichtig, dass ich im Zweikampf stabil bin und mich durchsetzen kann", erklärt Frey. Die Vorbereitung wolle er nun nutzen, um sich zu empfehlen. Ob als Rechtsverteidiger, wo ihn Trainer Heiko Herrlich gegen Speldorf testete, oder im Mittelfeld, sei dem Rückkehrer gleich: "Ich habe nichts zu verlieren."

Herrlich attestiert Frey indes gute Trainingsleistungen, sagt ob der Konkurrenzsituation im Mittelfeld aber auch: "Es wird schwer für ihn, sich auf der Sechs durchzusetzen." Die Möglichkeit einer weiteren Leihe bestehe weiterhin, sagt Herrlich. "Das will ich nicht ausschließen. Aber jetzt haben wir erst einmal noch ein paar Testspiele und dann werde ich ein Zwischenfazit ziehen." Bis dahin habe "jeder die Möglichkeit, zu zeigen, dass er eine Verstärkung sein kann".

(sb)
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