„Keine Ausreden mehr“ Hradecky nimmt die Werkself in die Pflicht

Leverkusen · Bayer Leverkusens Kapitän richtet nach dem 0:1 gegen Leipzig eine ebenso klare wie einleuchtende Ansage an seine Teamkollegen: „Ohne Tore keine Champions League“.

 Fand nach dem 0:1 gegen Leipzig deutliche Worte: Leverkusens Kapitän Lukas Hradecky.

Fand nach dem 0:1 gegen Leipzig deutliche Worte: Leverkusens Kapitän Lukas Hradecky.

Foto: dpa/Marius Becker

Bayers Kapitän war der Frust anzumerken. Nach dem 0:1 gegen Leipzig blieb Lukas Hradecky entgegen seines eigentlichen Naturells ziemlich ernst. Nicht nur seine Mimik verriet, wie sehr ihn das Ergebnis wurmte. Das liegt wohl vor allem an der Tabelle, in der die Werkself auf Platz vier abgerutscht ist. Dahinter lauert Freiburg mit nur einem Zähler Rückstand auf den nächsten Patzer der Leverkusener. „Wenn man zwei Spiele hintereinander keine Tore macht, kann man auch kein Spiel gewinnen“, sagte Hradecky mit Blick auf das 0:0 zuletzt gegen Bochum. Im Topspiel gegen Leipzig sei er „nicht komplett zufrieden mit der Spannung und Haltung“ gewesen: „Es hat etwas gefehlt.“

Was genau das war, erfordert keine Tiefenanalyse. Bayer geht aktuell die Durchschlagskraft in der Offensive ab, hinzu kam der Fehlpass von Odilon Kossounou, der zum 0:1 durch Dominik Szoboszlai führte (69.). „Ein Ballverlust hat das Spiel entscheiden. Eigentlich war alles unter Kontrolle und es hätte 0:0 ausgehen müssen“, resümierte Hradecky. Der 32-Jährige war trotz allem bemüht, das Positive nach dem Spieltag zu sehen. Noch sei Leverkusen auf Platz vier und habe alles in der eigenen Hand – und am letzten Spieltag kommt Freiburg in die BayArena. „Wir sind noch einen Punkt plus die bessere Tordifferenz vorne und müssen die Situation so annehmen, wie sie ist.“ Jeder Spieler im Kader sei dafür verantwortlich – und freilich für die eigene Leistung. „Ab jetzt gibt es keine Ausreden mehr“, betonte der Finne.

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Ein Dorn in seinem Auge ist die mangelnde Torgefahr in den vergangenen Wochen. Beim 2:0 in Wolfsburg war es ein Doppelpack des eingewechselten Paulinho, der erst in der Schlussphase das Spiel entschied, das 2:1 gegen Hertha BSC war ebenfalls alles andere als ein Feuerwerk. Es folgten ein 0:0 in Bochum sowie nun das 0:1 gegen Leipzig. „Normal sind wir offensiv geprägt, das ist Bayer Leverkusen“, sagte Hradecky. „Davon sieht man seit zwei, drei Spielen zu wenig.“

Vier Partien bleiben noch, um das Saisonziel zu erreichen. Das kann nach der Niederlage gegen Leipzig eigentlich nur noch sein, Platz vier zu halten. Am Samstag tritt Bayer beim Letzten in Fürth an, dann geht es gegen Frankfurt, in Hoffenheim und am letzten Spieltag gegen Freiburg weiter. Die gute Nachricht ist, dass die Werkself nach wie vor alles in der eigenen Hand hat. Das sieht auch Hradecky so. Er macht aber klar: „Ohne Tore zu schießen, kommen wir nicht in die Champions League. Vier Mal 0:0 reicht nicht.“ Entsprechend unmissverständlich ist für ihn auch die Zielsetzung für das anstehende Spiel beim Auf- und quasi feststehenden Absteiger. „Bei allem Respekt für Fürth – wir müssen da hinfahren und gewinnen“, betont der Schlussmann.

Zur Erinnerung: Das Hinspiel endete mit einem 7:1-Sieg. Im zweiten Vergleich wäre Bayer wohl auch mit einem 1:0 zufrieden.

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