Vier Wochen Pause Baileys Ausfall zwingt Bayer 04-Coach Bosz zum Umbau

Leverkusen · Bayer 04-Trainer Peter Bosz ist in dieser Saison bisher nicht durch Experimentierfreude aufgefallen. Im Spiel gegen Union Berlin muss der Niederländer durch die Verletzung von Leon Bailey nun aber seine etablierte Angriffsreihe umstellen.

 Bayer-Coach Peter Bosz (r.) schaut seinen bislang wenig bis gar nicht benötigten Profis Moussa Diaby und Daley Sinkgraven (l.) bei der Arbeit zu.

Bayer-Coach Peter Bosz (r.) schaut seinen bislang wenig bis gar nicht benötigten Profis Moussa Diaby und Daley Sinkgraven (l.) bei der Arbeit zu.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Weder in Dortmund noch in Leverkusen ist Peter Bosz bislang durch seine Experimentierfreude aufgefallen. Der niederländische Trainer setzt auf eine Stammelf, Automatismen und in unzähligen Trainingsstunden einstudierte Bewegungsabläufe. Neben Paderborns Coach Steffen Baumgart ist der 55-Jährige daher auch der einzige Fußballlehrer in der Bundesliga, der in dieser Spielzeit erst 16 verschiedene Profis eingesetzt hat. Dass sich an dieser Statistik am Samstag gegen Union Berlin (15.30 Uhr) viel ändert, ist trotz des Ausfalls von Leon Bailey eher unwahrscheinlich.

Der jamaikanische Flügelstürmer hat sich bei der enttäuschenden 1:2-Auftaktniederlage in der Champions League gegen Lokomotovie Moskau am Mittwoch einen Muskelfaserriss zugezogen und fällt mindestens einen Monat aus. Als möglichen Ersatz für die linke Außenbahn bringt Bosz Kevin Volland, Moussa Diaby und Paulinho ins Gespräch. Sollte Volland vom Sturmzentrum auf die Außenbahn rücken, dürfte der Argentinier Lucas Alario zu seinem ersten Startelfeinsatz in dieser Saison kommen – freilich im Sturmzentrum.

Zu möglichen Optionen, die Startelf deutlich zu verändern, sagte Bosz leicht kryptisch: „Wenn die Alternativen da sind, werden wir sie auch nutzen.“ Wann und ob das schon gegen den Hauptstadtklub der Fall sein wird, ließ der Niederländer indes offen. Talent Paulinho, der vergangenes Jahr für 18,5 Millionen Euro aus Brasilien ins Rheinland wechselte und nach wie vor auf seinen Durchbruch unter dem Bayer-Kreuz wartet, wird sich wohl weiter gedulden müssen. Eine Erklärung, warum weder der 19-Jährige noch der sich aktuell mit Kurzeinsätzen begnügende Diaby bislang eine echte Chance bekommen haben, lieferte Bosz nicht.

Rekordzugang Kerem Demirbay ist sicher ein Kandidat, der die Chancen auf ein erfolgreiches Wochenende bei der Werkself erheblich steigern könnte. Das 0:4 in Dortmund verpasste der Mittelfeldspieler aus familiären Gründen und vor dem 1:2 gegen Moskau musste er wegen Rückenproblemen kurzfristig passen. Der 26-Jährige trainierte zwar bereits wieder mit der Mannschaft, sein Einatz ist dennoch fraglich.

Bosz ist klar, dass wohl auch die von Urs Fischer trainierten Berlin-Köpenicker wie auch die vergangenen Gegner der Werkself größtenteils seiner Mannschaft den Ballvortrag überlassen werden: Eine Taktik, die zuletzt erfolgreich war. Wichtig wird also sein, dass die Profis aus Leverkusen nicht noch einmal „unter ihrem Niveau“ spielen. Denn sonst würde auf den eigentlich geglückten Saisonstart in windeseile die erste Durststrecke folgen – und der Frust unter dem Bayer-Kreuz größer werden.

Um die Hürde Berlin zu meistern, wünscht sich Bosz nun, dass sein Team das erste Tor der Begegnung erzielt und gewinnt. Ob der Torschütze dann Volland, Alario, oder Diaby heißt, dürfte ihm herzlich egal sein.

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