Bayer Leverkusen Lars Bender bläst zur "Attacke" auf Platz drei

Leverkusen · Im Februar 2012 gewann Bayer zuletzt in Köln. Beim 2:0-Sieg erzielte Lars Bender beide Treffer. Es war sein erster Doppelpack in der Bundesliga. Für Trainer Roger Schmidt kommt das Derby "zum richtigen Zeitpunkt".

Das ist Lars Bender
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Foto: AFP

Lars Bender hat schon in so manchem Derby gegen den 1. FC Köln mitgewirkt. Seit 2009 spielt er in Leverkusen und hat dabei die Mehrzahl der Duelle nicht verloren. Der letzte Bayer-Sieg im RheinEnergie-Stadion datiert vom 25. Februar 2012. Bis heute ein besonderer Erfolg für den 26-Jährigen. Der defensive Mittelfeldspieler war einziger Torschütze beim 2:0 und entschied die Partie mit gleich zwei Treffern quasi im Alleingang.

Morgen steht in Köln wieder das Derby an. Für die Fans geht es ums Prestige. Für die Bayer-Profis darum, im Kampf um die Champions League im Rennen zu bleiben. Und für Bender? Für ihn ist es schon jetzt wieder ein besonderes Spiel, weil es erst sein zweites nach seiner langen Verletzungspause ist. Die ersten 60 Minuten gegen Wolfsburg haben sein Körper - und in erster Linie sein Sprunggelenk - gut überstanden.

Seine Rückkehr wurde im Verein herbeigesehnt - von Bender selbst am meisten. "Wenn man so lange verletzt war, ist es das oberste Ziel, wieder richtig fit zu werden. Ich habe es genossen, wieder auf dem Platz zu stehen", sagte er.

Mit Benders Comeback sind im Saisonendspurt große Hoffnungen verbunden. Wie sehr er der Mannschaft in den zurückliegenden Monaten fehlte, wurde umso deutlicher, als man ihn gegen Wolfsburg seit langem wieder auf dem Platz spielen sah. Rund 60 Minuten hielten Kraft und Ausdauer. Als Bender den Rasen verließ, hatte er viele Zweikämpfe gewonnen und die meisten Laufkilometer aller Protagnisten vorzuweisen. "Er macht uns besser", erklärte Sportdirektor Rudi Völler, der die Bedeutung Benders für die Balance im Spiel betonte.

Roger Schmidt drückt allerdings noch etwas auf die Bremse. Noch sei der 26-Jährige nicht bei voller Leistungsfähigkeit. Deshalb ist Vorsicht geboten. Schmidt nahm Bender nicht umsonst nach einer Stunde vom Platz. "Ich muss schon ein bisschen auf Lars aufpassen. Er wäre sicherlich nicht freiwillig vom Feld gegangen gegen Wolfsburg."

Er spiele nach fünf Monaten Pause, so wie er immer spiele. "Er gibt alles. Das, was vielleicht physisch noch fehlt, kompensiert er über den Willen. Da muss man ein bisschen aufpassen, dass wir keinen Rückfall riskieren", sagt der Trainer.

Der 49-Jährige freut sich nach so vielen freien Tagen wie lange nicht mehr, dieses Derby mit reichlich "Anlauf" spielen zu können. Schmidt spürt "viel Energie" und "viel Freude" innerhalb der Mannschaft und sagt: "Dieses Spiel kommt zum richtigen Zeitpunkt."

Rund 2900 Bayer-Fans werden in Köln dabei sein. Dort wird Bender ebenso zum Einsatz kommen wie Stefan Kießling, der nach starker Belastung weiter an Hüftproblemen leidet. Während Kießling deshalb regelmäßig Trainingspausen einlegt, arbeitet der Kapitän nach einem individuellen Plan. Ob er in Köln länger als eine Stunde spielen kann, vermochte Schmidt nicht zu beantworten. "Nach der langen Pause von fünf Monaten geht es darum, ihn für jedes Spiel in Top-Verfassung zu bringen. Er soll Vollgas geben, solange es reicht. Wo die Grenze ist, kann ich nicht sagen", erklärte der Trainer. Bender, der Bayer 04 Platz drei zutraut, gibt die Marschrichtung aus. "Alle Teams in Reichweite sollte man attackieren - und möglichst einfangen."

So könnte Bayer 04 spielen: Leno - Jedvaj, Tah, Ramalho, Wendell - Bender, Calhanoglu - Bellarabi, Brandt, Kießling, Chicharito.

(RP)
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