Bayer Leverkusen "Papa" muss sich noch zurückhalten

Leverkusen · Kyriakos Papadopoulos nahm nach seiner Schulter-OP gestern am Mannschaftstraining teil - allerdings mit angezogener Handbremse.

Bayer 04 Leverkusen: Kyriakos Papadopoulos muss sich noch zurückhalten
Foto: KSMedianet

Mit dem Kinn stützt sich Kyriakos Papadopoulos auf einer Slalomstange, die zur Begrenzung eines kleinen Trainingsspielfeldes dient, ab. Der Grieche hält sich mit beiden Händen an der Stange auf dem Platz neben der BayArena fest, als er sich gestern während des Vormittagstrainings mit Trainer Roger Schmidt unterhält. Papadopoulos wirkt etwas gelangweilt. Dabei könnte der 23-Jährige über beide Ohren strahlen: Nach seiner Schulter-OP Ende April steht der Innenverteidiger endlich wieder auf dem Platz. Allerdings dient er beim Trainingsspiel nur als so genannter Bandenspieler, als Anspielstation außerhalb des Feldes. "Den Ball wieder zu sehen, macht ihm schon Spaß", sagt Coach Schmidt, "aber noch mehr Spaß macht es ihm, in die Zweikämpfe zu gehen. Das was er am meisten am Fußball liebt, darf er noch nicht. Deshalb habe ich immer noch das Gefühl, dass er zumindest mit einem Auge noch etwas traurig ist."

Ganz behutsam soll Papadopoulos wieder an das Team herangeführt werden. "Er hatte bei der Übung eine neutrale Position, damit er im Passspiel drinbleibt. Aber wir müssen Geduld haben. Es dauert sicherlich noch zwei, drei Wochen bis er voll wettkampffähig ist - auch, was Zweikämpfe angeht", sagt Schmidt. Zahlreiche Verletzungen haben "Papa" - wie ihn alle rund um die BayArena nennen - in den vergangenen Jahren zurückgeworfen. Beim FC Schalke 04, von wo ihn die Leverkusener in der vergangenen Saison erst ausgeliehen und nun fest verpflichtet haben, hatte Papadopoulos seit Ende 2012 vor allem mit seinen beiden Knien zu kämpfen. Mittlerweile sind die Schultern zum körperlichen Schwachpunkt Nummer eins geworden. Zwei Mal renkte er sich die linke Schulter aus, wurde daraufhin im vergangenen November operiert. Papadopoulos kämpfte sich zurück und kugelte sich im April die Schulter aus dem rechten Gelenk aus - wieder Pause, wieder OP. Nur neun Partien über die volle Spielzeit absolvierte der robuste Innenverteidiger in der abgelaufenen Spielzeit für Bayer 04. 1158 Minuten war er wettbewerbsübergreifend in 20 Spielen am Ball.

Nun soll der Leidensweg für Papadopoulos, der einen Vertrag bis 2020 unterschrieben hat, endlich zu Ende sein. Sein angedachter Partner in der Mitte der Viererkette, Ömer Toprak, freut sich, auf die Rückkehr des 17-fachen griechischen Nationalspielers: "Es ist schön, dass er wieder dabei ist", sagt Toprak, "aber er hat noch für vieles ein Verbot. Die ganze Mannschaft muss ihn da ein bisschen bremsen. Aber im Prinzip weiß er es auch selbst." Es spricht für Papadopoulos, dass er trotz vieler schwerer Verletzungen keine Angst zu haben scheint.

Seit gestern sind auch drei weitere Akteure wieder im Mannschaftstraining von Bayer 04: Julian Brandt, Heung-Min Son und Hakan Calhanoglu. "Sie haben länger Pause bekommen, weil sie lange mit ihren Nationalmannschaften unterwegs waren. Heung-Min Son hat ja quasi fast zwei Jahre durchgespielt", sagt Schmidt. "Da war es sicherlich extrem notwendig, mal drei Wochen keinen Fußball zu sehen. Ich hoffe, die Spieler sind gut regeneriert. Sie haben aber auch gesagt, dass es Zeit für sie wird, dass es jetzt wieder losgeht. Das ist immer ein gutes Zeichen." Die drei sind nach Angaben des Trainers auch bereits Optionen im Testspiel morgen (17 Uhr, Sportpark Höhenberg) bei Viktoria Köln. Papadopoulos muss auf Zweikämpfe hingegen noch etwas warten.

(RP)
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