Mit breiter Brust und taktisch flexibel Volland lobt Bayers neue Vielseitigkeit

Leverkusen · Bayers bester Scorer im Kalenderjahr 2019 will nach dem 2:1-Triumph in München gegen den Tabellendritten aus Gelsenkirchen nachlegen. Dabei sollen zwei in den vergangenen Wochen entdeckte Qualitäten der Werkself helfen.

 Bayers Angreifer Kevin Volland dreht zum Jubeln ab.

Bayers Angreifer Kevin Volland dreht zum Jubeln ab.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Wolfsburg, Madrid, Freiburg, Moskau, München – seit fünf Spielen ist die Werkself inzwischen ungeschlagen. Geht es nach Kevin Volland, kann diese Serie freilich noch lange weitergehen. „Hoffentlich ziehen wir das so durch bis Weihnachten“, sagt der 27-Jährige. „Wir sind wieder gut dabei. Dass die Liga im Moment ein bisschen kurios sei, bezeichnet Volland als „Wahnsinn“. Doch genau das ungewöhnlich dicht gestaffelte Feld in der Tabelle macht es möglich, dass Bayer mit einem Heimsieg am Samstag gegen den FC Schalke 04 (15.30 Uhr) als Siebter mit dem Tabellendritten gleichziehen kann.

Volland ist froh über die erste Woche seit Ende September, in der sich die Mannschaft ein wenig von den jüngsten Strapazen inklusive Reisestress erholen kann. „Das ist wichtig“, sagt der Angreifer. „Die vergangene Woche war extrem hart mit den Spielen in Moskau und dann in München. Das war enorm.“ Umso besser sei nun die etwas ausgeruhtere Vorbereitung auf den kommenden Gegner in der Liga.

Letzterer ist freilich auf keinen Fall zu unterschätzen. David Wagner führt den FC Schalke mit bemerkenswerter Sicherheit durch die Saison. Der 48-jährige Trainer hat den notorisch volatilen Verein im Sommer von Huub Stevens übernommen. Seitdem geht es steil bergauf beim Tabellenvierzehnten der Vorsaison, der zwar in der bisherigen Hinrunde selten begeistert, aber dafür umso effektiver Punkte einfährt. „Das ist ein extrem wichtiges und schwieriges Spiel. Wenn wir gewinnen, sind wir wieder gut dabei“, sagt Kai Havertz. „Es sind immer heiße Duelle gegen Schalke, aber wir freuen uns darauf.“

Kevin Volland – von 1860 München über Hoffenheim zu Bayer 04
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Das ist Kevin Volland

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In München saß der Nationalspieler nach seinem auskurierten Muskelfaserriss auf der Ersatzbank, gegen die Gelsenkirchener dürfte er wieder zur Startelf gehören. „Wir haben vor der Saison die Champions League als Ziel ausgegeben – und wenn wir das wieder schaffen wollen, ist es extrem wichtig, dass wir die drei Punkte in Leverkusen behalten.“ Die Tabelle sei sehr eng beeinander in diesem Jahr. „Es gibt viele gute Vereine, die oben mitspielen und da gehören wir auch dazu.“ Nach den jüngsten Erfolgen könne die Werkself jedenfalls „mit breiter Brust“ gegen Schalke antreten, das freilich „sehr, sehr gut in Form“ sei.

Volland zufolge ist eine Entwicklung in der Mannschaft feststellbar, die ihr neue Qualitäten beschert: Überzeugung und Vielseitigkeit. „Wir hatten zuletzt die richtige Körpersprache. Viele wären wohl schon nach dem Ausgleich in München eingeknickt, aber wir haben dagegengehalten“, sagt der 27-Jährige. „Wir sind in guter Verfassung und haben unterschiedliche Spielweisen. Das macht uns unberechenbarer.“ Gegen München habe sich die Werskelf eher auf Kompaktheit und Konter verlassen, gegen andere Gegner sei es spielerische Dominanz mit viel Ballbesitz. So oder so sei Schalke aber das nächste Big-Point-Spiel: „Das dürfen wir nicht verlieren“, mahnt Volland.

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