Auswertung der Hinrundenstatistik Kein Leverkusener schießt öfter als Kevin Volland
Leverkusen · Im zweiten Teil der Auswertung der Hinrundenstatistiken richten wir den Fokus auf Bayers Torschüsse, Sprints und intensive Läufe, Flanken und die Zweikampfbilanz.
Torschüsse Nur drei Bundesligisten nehmen das gegnerische Tor öfter ins Visier als die Werkself: München (361), Frankfurt (291) und Leipzig (277). Dann folgt Bayer mit 261 Versuchen, von denen Kevin Volland die meisten für sich verbucht. 44 Mal schloss er einen Spielzug ab. Dabei gelangen ihm fünf Tore, was eine Treffsicherheit von rund 11,4 Prozent ergibt. Lucas Alario machte aus 30 Torschüssen ebenfalls fünf Tore (16,7 Prozent), Karim Bellarabi aus 37 Versuchen lediglich zwei. Zum Vergleich: Leipzigs Timo Werner ist mit 18 Toren aus 72 Abschlüssen (25 Prozent) der effizienteste Angreifer der Liga, knapp vor Münchens Robert Lewandowski (19 aus 78).
Tempo Kein Team der Liga zeigt mehr intensive Läufe als Bayer. 12.500 Mal waren die Spieler von Trainer Peter Bosz mit Geschwindigkeiten von mehr als 17 Stundenkilometern unterwegs, davon alleine Kai Havertz 1162 Mal. Er ist damit der intensivlauffreudigste Spieler der Werkself, vor Charles Aranguiz (1147) und Volland (1133). Werte jenseits der 24 Km/h werden als Sprints gewertet, von denen München (4150) sowie Dortmund (4009) die meisten gezeigt haben. Leverkusen belegt ligaweit den siebten Platz (3846). Hier ist Volland mit 402 Bayers Spitzenreiter. Für Bosz sind diese Werte bedingt erfreulich. Während der Saison gab er zu bedenken, dass es keineswegs gut sei, wenn seine Spieler oft Sprinten müssten. Es sei ein Indiz für zu viele Ballverluste – und den hohen Aufwand für die Rückeroberung.
Flanken Dass Erfolg und Misserfolg in Leverkusen stark von den Leistungen der Flügelstürmer abhängt, ist bekannt. In Bellarabi, Leon Bailey, Moussa Diaby und dem in der Hinrunde sieben Mal auf Linksaußen eingesetzten Volland verfügt Bayer über mehrere Optionen. Mit 185 geschlagenen Flanken aus dem Spiel heraus liegt Leverkusen im Ligavergleich auf dem fünften Rang. Am häufigsten probiert es Bellarabi: Er schlug in den ersten 17 Partien allein 53 Flanken – nach den Frankfurtern Filip Kostic (103) und Ex-Bayer-Profi Danny da Costa (56) die drittmeisten. Dass der 29-Jährige so allerdings nur ein Tor vorbereitete, ist sinnbildlich für die oft unpräzisen Hereingaben der Werkself.
Zweikämpfe Nicht immer gewinnt das Team, das die meisten direkten Duelle für sich entscheidet – schließlich ist nicht jeder Zweikampf gleich relevant für das Ergebnis. Dennoch kann eine positive Zweikampfstatistik ein Indiz für gutes Stellungsspiel, körperliche Stärke sowie Cleverness sein. In Sven Bender stellt die Werkself ein „Zweikampf-Monster“. Der Innenverteidiger entschied im ersten Halbjahr 194 direkte Duelle (60,82 Prozent) für sich – nur zehn andere Profis gewannen klubübergreifend mehr. Die beste Quote verbuchte derweil sein Abwehrkollege Jonathan Tah, der 64,80 Prozent seiner 196 Zweikämpfe gewann.
