Dienstältester Bayer-Profi Bellarabi verlässt den Werksklub im Sommer

Leverkusen · Bayer 04 Leverkusens Offensivspieler Karim Bellarabi verlässt die Werkself im Sommer nach zwölf Jahren. Der 33-Jährige denkt über eine Fortsetzung seiner Karriere im außereuropäischen Ausland nach.

 Hat beinahe seine gesamte Profikarriere unter dem Bayer-Kreuz verbracht: Karim Bellarabi.

Hat beinahe seine gesamte Profikarriere unter dem Bayer-Kreuz verbracht: Karim Bellarabi.

Foto: dpa/David Inderlied

Der Werksklub verliert zur neuen Saison seinen dienstältesten Profi: Karim Bellarabi beendet seine Profilaufbahn in Deutschland und verlässt Bayer Leverkusen nach Vertragsende in diesem Sommer. Der Außenangreifer stürmte mit Ausnahme eines Leihjahres bei Eintracht Braunschweig seit 2011 für die Rheinländer. Sollte es die Gesundheit zulassen, kann sich der 33-Jährige eine Fortsetzung seiner Karriere im außereuropäischen Ausland vorstellen.

„Es war eine wirklich unglaubliche Zeit für mich. Ich habe großartige Dinge erlebt und fantastische Spiele bestritten für diesen Verein. Bayer 04 ist mir so ans Herz gewachsen, dass mir dieser wohlüberlegte Schritt dennoch sehr, sehr wehtut“, wird der aktuell verletzte Profi in der Klubmitteilung zitiert. Für Bayer erzielte er in 290 Einsätzen 57 Tore und bereitete 66 weitere vor. Nur 13 Profis trugen häufiger das Trikot der Leverkusener.

Sportgeschäftsführer Simon Rolfes, selbst einige Jahre Teamkollege des in West-Berlin geboren und in Bremen aufgewachsenen Angreifers, unterstrich noch einmal den Stellenwert Bellarabis für den Werksklub und adelte ihn als „herausragenden Bundesligaspieler“. Rolfes: „Seine Läufe waren bei den Gegnern ebenso gefürchtet wie seine brandgefährliche Schusstechnik. Nach so vielen Jahren hier unterm Bayer-Kreuz wünsche ich ihm alles Gute.“

Nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Verletzungen schrumpfte die sportliche Rolle Bellarabis innerhalb der Werkself in den vergangenen Jahren. Unter dem aktuellen Bayer-Coach Xabi Alonso verbuchte der selbsternannte „Professor für Faserrisse“ lediglich noch acht Kurzeinsätze. Den Saisonendspurt verpasst er aufgrund eines im Abschlusstraining vor dem ersten Aufeinandertreffen im Europa-League-Halbfinale gegen die AS Rom (0:1) erlittenen Faserrisses im linken Oberschenkel.

„Es ist sehr schade, dass Karim die letzten Spiele dieser Saison aufgrund seiner Verletzung nur noch als Zuschauer begleiten kann. Aber er wird eng bei uns sein und uns mit aller Kraft unterstützen“, betont Rolfes. Auch für Bellarabi werde die Mannschaft am Donnerstag (21 Uhr) im Rückspiel gegen die Italiener alles versuchen, um das Finale des Wettbewerbs in Budapest (31. Mai) zu erreichen. „Er war immer ein wichtiger Teil der Mannschaft – Karim hätte sich diesen krönenden Abschluss seiner Werkself-Karriere mehr als verdient.“

Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro bezeichnet Bellarabi als „sehr beliebten Spieler“ innerhalb des Klubs. „Trotz der zuletzt geringeren Einsatzzeiten spielte Karim eine enorm wichtige Rolle im Team. Vor allem den jungen Spielern war er mit seiner großen Erfahrung eine wertvolle Unterstützung und immer präsent.“ Bellarabi hofft vor seinem Abschied aus Leverkusen auf den ersten Titel seiner Laufbahn. „Darauf habe auch ich in den zurückliegenden Jahren immer hingearbeitet“, sagt er. „Das wäre ein wundervoller Abschluss meiner Karriere in Schwarz-Rot, es wäre ein Traum! Nichts wünsche ich mir mehr für diesen Klub.“

Bellarabi wechselte 2011 als 20-Jähriger vom damaligen Drittligisten Eintracht Braunschweig unters Bayer-Kreuz. Für die deutsche Nationalmannschaft absolvierte er zudem elf Länderspiele (ein Tor). Gleichwohl Bellarabi in Deutschland für keinen anderen Klub mehr auflaufen möchte, kann er sich eine Fortsetzung seiner Karriere in einer nichteuropäischen Liga vorstellen – sofern die Gesundheit es zulässt und es „interessante Angebote“ geben sollte.

„Doch das ist, auch wenn mein Abschied aus Leverkusen nun nahe ist, noch Zukunftsmusik für mich. Jetzt werde ich nur noch die Daumen drücken, dass wir die letzten beiden Bundesligaspiele siegreich gestalten, uns zuvor am Donnerstag gegen Rom durchsetzen und dann das Endspiel am 31. Mai in Budapest gewinnen.“

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