Edeljoker Pohjanpalo Kein Wechsel um jeden Preis

Leverkusen · Joel Pohjanpalo will Bayer 04 noch im Winter auf Leihbasis verlassen. Doch nicht jeder Klub kommt für den Edeljoker in Frage.

 Joel Pohjanpalo.

Joel Pohjanpalo.

Foto: IMAGO

Als einer der letzten Profis der Werkself verließ Joel Pohjanpanlo gestern Mittag den Fußballplatz nahe der BayArena. Im Gepäck hatte der 23-Jährige, dessen Trainingssachen vom Regen durchtränkt waren, einen gut gefüllten Ballsack - und jede Menge Fragezeichen hinsichtlich seiner Zukunft bei Bayer 04. "Ich habe nicht genug gespielt und möchte mehr spielen", sagte Pohjanpalo. Seine Wechselabsichten hatte er den Klubverantwortlichen bereits vor einigen Wochen mitgeteilt. Ein Transfer auf Dauer sei keine Option, eine Leihe hingegen schon, erklärte der finnische Nationalstürmer. "Der einzige Weg, diese wahrzunehmen, ist, einen neuen Vertrag in Leverkusen zu unterschreiben." Zeit, um einen Wechsel zu realisieren, bleiben Pohjanpalo und Bayer 04 noch bis zum 31. Januar - dann schließt in Deutschland das Transferfenster.

Vergangene Saison war Pohjanpalo der beste Joker in Diensten der Werkself. In elf Partien gelangen dem ehemaligen Düsseldorfer sechs Tore - darunter ein Hattrick zum 3:1-Erfolg gegen den Hamburger SV. In dieser Spielzeit kommt der kopfballstarke Angreifer jedoch kaum zum Zug. Elf Pflichtspiele in Folge wartet der 1,85-Meter-Mann inzwischen vergeblich auf einen Einsatz. Zum Rückrundenstart gegen München stand er nicht einmal mehr im Kader.

Dabei hat der in Helsinki geborene Profi auch in dieser Saison schon gezeigt, weshalb viele Klubs aus dem In- und Ausland Interesse an ihm haben. In fünf Einsätzen, davon keiner von Beginn an, gelangen ihm zwei Treffer. Angesichts der starken Konkurrenz im Sturm (Kevin Volland, Lucas Alario) bleibt für den Angreifer aber oft nur die Rolle des Zuschauers - trotz seiner beachtlichen Torquote sowie unbestrittenen Qualitäten. Leverkusen sieht Pohjanpalo auch zukünftig als Teil der Werkself und will das Talent nicht auf Dauer abgeben. Von einer Leihe bis zum Saisonende könnten hingegen beide Seiten profitieren.

"Alle großen Ligen sind denkbar", sagte Pohjanpalo mit Blick auf seinen neuen Arbeitgeber auf Zeit. Das Wichtigste sei, dass die Mannschaft, die wenn er verliehen würde, ähnlich wie Leverkusen spiele, erklärte er. Das sei zwar kein Muss, aber "es gibt keinen Grund, zu einem Klub zu gehen, der nur verteidigt. Es sollte ein Klub sein, dessen Spielweise für mich hilfreich ist, so dass ich spielen und Tore schießen kann." Sollte in den kommenden Tagen und Wochen ein geeigneter Verein gefunden werden, liegt dem Edeljoker offenbar bereits ein neuer Vertrag vor, der seinen bis 2019 laufenden alten Kontrakt ersetzen würde. Pohjanpalo: "Es ist wichtig, dass wir den richtigen Klub finden, der meine Spielweise unterstützt und dass ich meine Zukunft in Leverkusen sehe."

Als wahrscheinlichste Optionen für ein Leihgeschäft gelten England, Spanien und die Bundesliga. Jetzt liegt es an Pohjanpalo und Werkself-Manager Jonas Boldt, den richtigen Leih-Partner für den Strafraumstürmer zu finden.

(sb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort