Florian Wirtz im Fokus von Joachim Löw Hallo, Herr Bundestrainer!

Leverkusen · Florian Wirtz ist ein Eckpfeiler im Team von Trainer Peter Bosz. Jetzt hat das Top-Talent von Bayer Leverkusen die Chance, sich vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw für die EM zu empfehlen.

 Der 17-jährige Florian Wirtz jubelt über ein Tor für seine Leverkusener.

Der 17-jährige Florian Wirtz jubelt über ein Tor für seine Leverkusener.

Foto: AP/Marius Becker

Simon Rolfes und Rudi Völler mussten sich viel Kritik anhören. Im Sommer hatten der Sportdirektor und der Sportgeschäftsführer von Bayer 04 darauf verzichtet, einen Ersatz für den zum FC Chelsea gewechselten Mittelfeldspieler und Topscorer Kai Havertz zu verpflichten – trotz einer Rekordablöse von bis zu 100 Millionen Euro. Der Grund: Florian Wirtz. Die Verantwortlichen beim Werksklub wollten die rasante Entwicklung des 17-Jährigen nicht aufhalten, in dem sie ihm einen erfahrenen Profi vor die Nase setzen. Ein Plan, der bisher aufgeht.

Seit Beginn dieser Saison hat Wirtz 20 Partien von Anfang an bestritten, kommt insgesamt auf 27 Einsätze und liefert Statistiken eines Stammspielers. Mit wettbewerbsübergreifend sieben Toren und sechs Vorlagen liegt der gebürtige Pulheimer schon jetzt in der teaminternen Scorerwertung auf dem fünften Rang. Zuletzt zeigte er bei seinem Tor gegen Stuttgart, dass er trotz seiner 1,75 Meter Körpergröße auch mit dem Kopf treffen kann. Seine herausragende Technik, das gute Auge für die Mitspieler, der präzise Abschluss sowie seine Dribbelstärke dürften sich bereits zuvor herumgesprochen haben.

Mit einem geschätzten Marktwert von 45 Millionen Euro gilt der Youngster, der Anfang 2020 aus dem Nachwuchs des 1. FC Köln unters Bayer-Kreuz wechselte, schon jetzt als der wertvollste Jungprofi weltweit. Dass sich nun auch Bundestrainer Joachim Löw (siehe Info-Kasten) persönlich ein Bild vom U21-Nationalspieler machen will, kann Bayers Trainer Peter Bosz daher nur allzu gut nachvollziehen.

„Ich arbeite jetzt ungefähr ein Jahr mit diesem Jungen. Er macht es wirklich sehr gut“, sagte der Niederländer vor dem Spiel der Werkself am Samstag (15.30 Uhr) gegen Mainz. „Es liegt nicht an mir, zu beurteilen, ob es für die Nationalmannschaft reicht, das müssen andere tun“, betonte der 57-Jährige. „Er bringt bei mir konstante Leistungen und hat natürlich Qualitäten. Aber ich bin kein Bundestrainer, ich bin nur Trainer von Bayer 04.“

Während Wirtz gegen die Rheinhessen also unter besonderer Beobachtung steht, hat sich im Lazarett der Werkself vergleichsweise wenig getan. Wieder dabei ist zumindest Nadiem Amiri. Der 24-Jährige kehrt nach überstandener Corona-Infektion in den Kader zurück.

So könnte Bayer spielen Hradecky – Fosu-Mensah, Tah, Tapsoba, Sinkgraven – Aránguiz – Wirtz, Demirbay – Bailey, Schick, Diaby.

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