Es geht um die Champions League Jetzt spricht auch Bosz von einem Endspiel

Leverkusen · Der Trainer von Bayer 04 hofft auf einen dominanten Auftritt seines Teams zum Abschluss der Saison am Samstag in Berlin. Es geht um viel.

 Bayer-Coach Peter Bosz.

Bayer-Coach Peter Bosz.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

In den vergangenen Wochen war Peter Bosz bemüht, die Bedeutung der Partien seiner Werkself herunterzuspielen. Der Coach von Bayer 04 weigerte sich vehement, von „Endspielen“ zu sprechen. Eine Taktik, die aufging. Vier Siege sowie ein Remis aus den vergangenen fünf Begegnungen haben die Werkself vor dem abschließenden Spiel am Samstag in Berlin (15.30 Uhr) in die Situation versetzt, mit einem entsprechend hohen Erfolg in der Hauptstadt sicher auf einen Champions-League-Platz zu klettern – zum ersten Mal in dieser Spielzeit. „Jetzt können wir wirklich von einem Endspiel sprechen. Und wenn wir so nah dran sind, müssen wir den Willen haben, es auch zu schaffen. Wir werden alles tun, um noch Vierter zu werden“, versprach Bosz.

Für Gegner Berlin, der maximal noch vom zehnten auf den elften Rang stürzen kann, geht es im letzten Spiel des scheidenden Coachs Pal Dardai um nichts mehr. Bosz erwartet dennoch motivierte Gastgeber, will sich aber nicht allzu viel mit der Hertha beschäftigen. „Ich fokussiere mich wie immer nur auf meine Mannschaft“, betonte der Niederländer. „Wir wollen dominant spielen, den Ball haben, und wenn wir ihn verlieren, gleich wieder zurückholen.“

Bosz geht davon aus, dass sein Team einen Sieg benötigt, um Gladbach noch zu überholen. „Wir müssen gewinnen, das wissen wir, und wenn möglich auch mit mehreren Toren.“ Über die Zwischenstände der Partien in Gladbach (gegen Dortmund) und München (gegen Frankfurt) werde er sich freilich informieren lassen. Lust auf Rechenspiele verspürt er aber ebenso wie seine Spieler nicht. „Wir könnten jetzt zehn Szenarien durchgehen, was alles passieren könnte. Aber das ergibt keinen Sinn. Wir konzentrieren uns darauf, was wir machen müssen. Unsere Strategie lautet: gewinnen.“ Um das zu schaffen, habe er mit der Mannschaft eine Spielweise entwickelt, die zu 100 Prozent umgesetzt werden müsse. „Was in Gladbach passiert, wird höchstens am Ende der Partie einen Einfluss haben. Aber es ist schwierig, darauf zu spekulieren. Auch dort kann in den letzten Minuten immer noch etwas passieren.“

Vergangene Spielzeit fehlten der Werkself bei gleicher Punktzahl wie jetzt (55) vier Tore, um am damaligen Vierten Dortmund vorbeizuziehen. Sollte Leverkusen erneut aufgrund der schwächeren Tordifferenz die Königsklasse verpassen, dürfte das für jede Menge Frust bei Verantwortlichen, Fans und Spielern sorgen – und auch die Transfergespräche für Sportdirektor Simon Rolfes erschweren.

Mut macht indes die Bilanz der Berliner zuletzt an 34. Spieltagen. Sowohl vor zwei Jahren (gegen Bayer) als auch in der vergangenen Saison (gegen Leipzig) unterlag die Hertha jeweils im Olympiastadion mit 2:6. Ein Sieg mit vier Toren Vorsprung würde die Chancen auf die Königsklasse sicher erhöhen. Dann dürfte sogar Gladbach einen knappen Erfolg gegen Dortmund landen.

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