Halbjahreszeugnis für Bayers Torhüter und Verteidiger Frimpong ist die Entdeckung der Hinrunde

Leverkusen · Wir haben uns die Leistungen der Torhüter und Abwehrspieler von Bayer 04 Leverkusen in der abgelaufenen Hinserie genauer angesehen – und sie bewertet.

 Jeremie Frimpong (vorne) beim Torjubel mit den Fans in der BayArena. Der Linksverteidiger hat sich in der ersten Saisonhälfte als Stammspieler etabliert.

Jeremie Frimpong (vorne) beim Torjubel mit den Fans in der BayArena. Der Linksverteidiger hat sich in der ersten Saisonhälfte als Stammspieler etabliert.

Foto: Bayer 04/Jörg Schüler

Die Torhüter

Lukas Hradecky Seine Ernennung zum Kapitän der Werkself hat sich als die richtige Entscheidung erwiesen. Der Finne im Tor von Bayer 04 ist nicht nur Fan-Liebling, sondern auch Sprachrohr der Mannschaft. Seit seiner Ankunft unter dem Bayer-Kreuz 2018 ist er die unangefochtene Nummer eins zwischen den Pfosten und hat sich auch in der abgelaufenen Hinrunde wieder als zuverlässiger Rückhalt in der Bundesliga erwiesen. Seine stärkste Leistung bot der 1,92-Meter-Mann zweifelsfrei beim 4:0-Triumph in der Europa League bei Celtic Glasgow, wo er die Stürmer der Schotten reihenweise scheitern ließ und somit den Weg zum Sieg für seine Mannschaft ebnete. Beim blamablen Pokal-Aus gegen den Zweitligisten aus Karlsruhe (1:2) unterlief dem 32-Jährigen allerdings ein spielentscheidender Fehler, was den Gesamteindruck ein wenig trübt. Note: 3+

Andrej Lunev Der gebürtige Moskauer feierte im sportlich bedeutungslosen letzten Gruppenspiel der Europa League bei Ferencvaros Budapest sein Debüt für die Werkself. Bei der 0:1-Niederlage bekam der im Sommer aus St. Petersburg gekommene Ersatzkeeper allerdings kaum Gelegenheiten, sich auszuzeichnen und war zudem beim einzigen Gegentreffer machtlos. Ohne Note

Niklas Lomb Er fiel im September und Oktober wegen einer Fingerverletzung für einige Wochen aus und ist unter Trainer Gerardo Seoane wieder die Nummer drei in der Torhüter-Hierarchie bei Bayer 04. In der Bundesliga kam der in Köln geborene Schlussmann im ersten Halbjahr auf vier Kadernominierungen, zudem durfte er auch in der Europa League vier Mal und ein Mal im Pokal auf der Ersatzbank Platz nehmen. Der Vertrag des 28-Jährigen, der in der Vorsaison bei seinen Einsätzen als Hradecky-Ersatz nicht überzeugen konnte, endet im kommenden Sommer. Ohne Note

Die Abwehr

Jeremie Frimpong Der junge Niederländer gehört zu den Entdeckungen der Hinrunde. Nach einem duchwachsenen erstem Halbjahr unter dem Bayer-Kreuz ist der 21-Jährige in dieser Spielzeit als Rechtsverteidiger zum Stammspieler aufgestiegen. Er treibt das Offensivspiel der Werkself bei jeder sich bietenden Gelegenheit selbst mit an und überzeugt dabei mit hohem Tempo. Seine Geschwindigkeit kommt ihm auch beim Verteidigen zugute, wenngleich sein Stellungsspiel verbesserungswürdig ist. Note: 2

Timothy Fosu-Mensah Er ist nach seinem Kreuzbandriss und der darauffolgenden Reha zurück im Teamtraining. Da Odilon Kossounou und Edmond Tapsoba im Januar wegen ihrer Afrika-Cup-Nominierungen fehlen, dürfte der Niederländer in den kommenden Wochen sein Comeback in der Viererkette feiern. Ohne Note

Odilon Kossounou Mit rund 23 Millionen Euro war der Innenverteidiger von der Elfenbeinküste der mit Abstand kostspieligste Transfer des Werksklubs im vergangenen Sommer. Der ehemalige Brügge-Profi bekam zu Saisonbeginn viele Chancen, sich zu beweisen. Präsentierte sich in den Partien solide, zeigte in den Top-Spielen der Bundesliga und auf internationaler Bühne aber auch, dass er noch nicht auf dem Level ist, um aktuell dauerhaft für Stabilität auf hohem Niveau zu sorgen. Note: 4

Edmond Tapsoba Der Abwehrspieler ist nach seinem Syndesmoseriss noch immer auf Formsuche. Wirkte in den letzten Spielen vor der kurzen Winterpause zudem müde. Braucht offenbar mehr Zeit als angenommen, um an die Leistungen des vergangenen Jahres anzuknüpfen. Fehlt Bayer aufgrund seiner Teilnahme mit Burkina Faso beim Afrika-Cup in den kommenden Wochen. Note: 4

Jonathan Tah Der 25-Jährige verpasste in der Bundesliga-Hinrunde keine Minute und ist nach den Karriereenden der Bender-Zwillinge neuer Abwehrchef unter dem Bayer-Kreuz. Überzeugte in dieser Rolle weitgehend und erwies sich in der zentralen Verteidigung als wichtigster Profi beim Werksklub. Im November feierte er nach rund einjähriger Abwesenheit zudem sein Comeback in der deutschen Nationalmannschaft. Um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen, fehlt es ihm allerdings weiterhin etwas an Geschwindigkeit und Beweglichkeit, um auch gegen die besten Stürmern der Liga zu bestehen. Note: 3+

Piero Hincapie Durfte sich in der Innenverteidigung probieren, wurde von Coach Gerardo Seoane aber vor allem als Linksverteidiger benötigt. Beeindruckte bei seinen Auftritten mit viel Robustheit in den direkten Duellen und erzielte beim Kantersieg gegen Greuther Fürth (7:1) zudem sein erstes Tor für den Werksklub. Verfügt über das Potenzial, auch auf Sicht eine gute Rolle beim Werksklub zu spielen. Note: 3+

Mitchel Bakker Überzeugte in der Vorbereitung als neuer Linksverteidiger und startete mit je einem Tor und einer Vorlage beim Sieg im ersten Heimspiel gegen Mönchengladbach (4:0) auch vielversprechend in die Saison. Diesen Trend konnte der U21-Auswahlspieler der Niederlande im Anschluss aber nicht bestätigen. Nach einigen schwächeren Auftritten verletzte er sich am linken Sprunggelenk und kam erst im letzten Spiel vor der Pause wieder zum Einsatz. Note: 4

Daley Sinkgraven Der ehemalige Ajax-Profi zählt zu den großen Verlierern des Trainerwechsels bei Bayer Leverkusen im Sommer. Unter Coach Gerardo Seoane ist der 26-Jährige nur noch Linksverteidiger Nummer drei hinter Mitchel Bakker und Piero Hincapie. Dass er in der Verteidiger-Hierarchie höher eingestuft werden müsste, lässt sich mit Blick auf die Leistungen bei seinen wenigen Einsätze nicht bestätigen. Note: 5

Panagiotis Retsos Der Grieche kam trotz Personalmangels kaum zum Zug und gilt als Wechselkandidat – vielleicht sogar schon in der Wintertransferphase. Note: 4

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