Pokal-Viertelfinale Bayer ist vor Unions Wucht gewarnt

Leverkusen · Am Mittwoch treffen die Bundesligisten aus Leverkusen und Berlin im Pokal-Viertelfinale zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander. Trainer Peter Bosz will Unions Kraft Bayers neue Reife und Souveränität entgegensetzen.

 Szene aus dem Ligaspiel im Februar: Unions Christopher Lenz (l.) gegen Bayers Sven Bender.

Szene aus dem Ligaspiel im Februar: Unions Christopher Lenz (l.) gegen Bayers Sven Bender.

Foto: dpa/Andreas Gora

Sind aller guten Dinge wirklich drei? Bayer 04 kann den volksmündischen Ausspruch am Mittwoch bestätigen, wenn es im DFB-Pokalviertelfinale gegen Union Berlin geht (18.30 Uhr/Sport1). In der Liga ging Leverkusen in beiden Duellen als Sieger vom Platz. Das Heimspiel im September 2019 gewann die Mannschaft von Trainer Peter Bosz mit 2:0, das Rückspiel an der Alten Försterei verlief hingegen deutlich turbulenter. Nach Rückstand, Ausgleich, Führung und neuerlichem Ausgleich durch Union gelang Karim Bellarabi in letzter Minute der Treffer zum 3:2-Erfolg.

Es ist eine Partie, die Bosz nicht vergessen hat. „Das war kein einfaches Spiel“, betont der Niederländer. „Union ist ein sehr guter Gegner mit sehr viel Kraft und sehr viel Wucht, der immer gradlinig nach vorne spielt. Wir bereiten uns auf ein anstrengendes Spiel vor.“ Der 56-Jährige will der physischen Präsenz von Union vor allem Bayers neue Reife entgegensetzen. „Wir haben in der Rückrunde bislang sehr erwachsen gespielt. Die Stabilität, die uns im ersten Halbjahr noch gefehlt hat, haben wir bis jetzt in der Rückrunde gezeigt.“ Zudem gehe seine Mannschaft selbstbewusst in das Viertelfinale. Dazu hat sie auch allen Grund, denn von den vergangenen elf Pflichtspielen ging bei neun Siegen und dem Remis zuletzt bei RB Leipzig nur eins verloren (1:2 in Hoffenheim).

Mit Überraschungen rechnet Bayers Coach im dritten Aufeinandertreffen beider Klubs in dieser Saison nicht. Beide Seiten wüssten genau, was auf sie zukomme. Sven Bender kann das bestätigen. Nach dem Abpfiff in Leipzig mahnte er bereits, Berlin nicht zu unterschätzen. „Wir wissen, dass es ein ganz schweres Spiel wird“, betonte der Abwehrchef. „Union hat in der Liga bewiesen, dass sie ein sehr unangenehmer Gegner sind. Pokalspiele sind immer schwierig und intensiv. Da geht es ums Ganze – und wir sind gewarnt. Es wird nicht einfach, aber natürlich wollen wir weiterkommen.“

Leverkusen kann sich auf dem Weg ins zweite Halbfinale binnen zwei Jahren objektiv betrachtet eigentlich nur selbst ein Bein stellen. Die Rollen sind klar verteilt, Bayer ist gegen Union der haushohe Favorit. Zum Vergleich: Der gesamte Kader des Aufsteigers ist laut des Fußballportals transfermarkt.de in etwa einen halben Kai Havertz wert. Aber diese Denkweise führt in dem Wettbewerb, in dem die „David-gegen-Goliath“-Erzählung wie in keinem zweiten gepflegt wird, meist direkt ins Aus. Beispiele dafür gibt es genug. Bosz sagte bei seiner Vertragsverlängerung bis 2022 im Januar, dass er mit Bayer mittelfristig Titel gewinnen wolle. Im Pokal sind es noch zwei Spiele bis zum Finale. „Es ist jetzt März und wir sind noch in drei Wettbewerben dabei. Das ist gut, aber die Pokale werden erst Ende Mai verteilt.“

Nicht nur die Liga-, sondern auch die Pokalbilanz spricht übrigens für die Gastgeber: 2003 sowie 2017 traf Bayer auf Union und gewann beide Partien deutlich mit insgesamt 9:1 Toren. Nun kommt es zu Teil drei.

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