Bayer Leverkusen Herrlich drückt Hoffenheim die Daumen

Leverkusen · Der Trainer der Werkself hofft auf einen Sieg von Bayers nächstem Gegner in der Qualifikation zur Königsklasse. Kai Havertz scheint für das Duell mit der TSG rechtzeitig fit zu werden, der Einsatz von Lars Bender ist hingegen fraglich.

Heiko Herrlich: Torjäger, Aufstiegstrainer, Leverkusen-Coach
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Das ist Heiko Herrlich

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Für den mutigen Auftritt beim Rekordmeister hat Bayer 04 in den vergangenen Tagen viel Zuspruch erhalten. Für Coach Heiko Herrlich beinahe schon zuviel. "Ich habe noch nie gemocht, für eine Niederlage gelobt zu werden", sagte er. Das sei gefährlich. "Wir wollen die gleiche Leistung wie in München abrufen - aber mit einem besseren Ergebnis." Die Lehren aus der 1:3-Auftaktniederlage beim FCB scheint der neue Bayer-Coach gezogen zu haben. "Wenn wir uns bestmöglich vorbereiten, bin ich sicher, dass wir vor dem Tor effizienter sind und bei den Standardsituationen konzentrierter verteidigen." Gegen die TSG Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr) sollen nun die ersten Punkte für die Werkself her.

Bis zum ersten Heimspiel der Saison hat der 45-Jährige noch einige Tage Zeit, sein Team auf den nächsten Gegner einzuschwören und vorzubereiten. Zeit, die der TSG bisweilen fehlt. Schließlich muss das Team von Trainer Julian Nagelsmann zunächst heute Abend in der Qualifikation zur Champions League beim FC Liverpool ran (20.45 Uhr). Dort steht der Klub vor der schwierigen Aufgabe, ein 1:2 aus dem Hinspiel wettzumachen.

Herrlich ist immer für deutsche Mannschaften

Wem Herrlich bei dieser Begegnung die Daumen drückt, kommunizierte er offen: "Wir wünschen deutschen Mannschaften international immer das Weiterkommen. Das ist doch ganz klar." Einen möglichen Vorteil in der Tatsache, dass die TSG in der Qualifikation scheitern könnte, sieht er nicht. Der Spielstil des Überraschungsteams der vergangenen Saison werde sich mit Blick auf den Samstag ohnehin nicht ändern - womöglich im Gegensatz zur Aufstellung der Werkself. Denn in Kai Havertz drängt ein angeschlagener Spieler zurück in die Startformation. Die Knieprobleme des 18-jährigen Offensivspielers scheinen abzuklingen. Gestern trainierte er individuell. Havertz selbst habe hinsichtlich eines Einsatzes in der BayArena ein "gutes Gefühl". Und auch sein Trainer zeigte sich "optimistisch", sagte aber zugleich: "Wir haben gehofft, dass er schon einen Tick weiter ist."

Beim ebenfalls angeschlagenen Kapitän Lars Bender will Herrlich die verbleibenden Einheiten abwarten, bevor er über einen Kaderplatz entscheidet. Realistischer als die Rückkehr von Lars dürfte hingegen die von Zwillingsbruder Sven sein. Der hatte sich beim 1:3 in München die Rippe geprellt, machte gestern aber wieder große Teile des Teamtrainings mit. "Bei Sven bin ich sehr optimistisch, dass er voll zur Verfügung steht, da die Rippe nicht gebrochen ist", sagte Herrlich. Im Idealfall stünde ihm für das Duell mit der TSG mit Ausnahme von Tin Jedvaj (Haarriss im Schienbein) erstmals der komplette Kader zur Verfügung.

Beim Versuch, gegen Hoffenheim die ersten Punkte einzufahren, würde gerne auch Vladlen Yurchenko helfen. Der Ukrainer kam gegen München nicht zum Einsatz und stand im Pokal nicht einmal im Kader. "Der Trainer entscheidet. Was soll ich machen?", fragte der 23-jährige Mittelfeldspieler. In den vergangenen drei Saisons wurde das Talent lediglich in 13 Liga-Partien eingesetzt. Und auch beim neuen Coach scheint die Konkurrenz in der Zentrale zu groß. Im Training wolle er sich zwar anbieten und empfehlen. Doch noch scheint auch ein Wechsel in der Hoffnung auf mehr Spielanteile nicht vom Tisch. "Ein bisschen Zeit ist noch, aber es ist schwierig. Ich will spielen." Sein Vertrag läuft nach der Saison aus.

(sb)
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