Europa-Qualifikation in Gefahr Bayer 04 hat kaum Raum für Fehler

Leverkusen · Die Situation unter dem Bayer-Kreuz ist nach der zweiten Niederlage in Serie angespannt. Trainer Peter Bosz streicht die für Dienstag geplante öffentliche Einheit vor dem Spiel gegen Leipzig und trainiert stattdessen geheim.

 Kai Havertz (am Ball) spielt einen seiner insgesamt 51 Pässe in der Partie bei der TSG Hoffenheim.

Kai Havertz (am Ball) spielt einen seiner insgesamt 51 Pässe in der Partie bei der TSG Hoffenheim.

Foto: Bayer 04

Die Werkself muss sich in den verbleibenden rund 630 Bundesliga-Minuten von ihrer besten Seite präsentieren, will sie das gesteckte Saisonziel – die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb – noch erreichen. „Die nächsten Spiele müssen wir gewinnen, um wieder ranzukommen. Und ich rede jetzt erstmal nur von den Europa-League-Plätzen. Das wird schwierig genug“, sagte Sportgeschäftsführer Rudi Völler nach dem 1:4 in Hoffenheim. Weitere Patzer wie bei der TSG oder zuvor gegen Bremen (1:3) dürfe sich das Team von Trainer Peter Bosz nicht erlauben. „Wir haben jetzt zwei Mal hintereinander verloren. Das haben wir uns nicht so vorgestellt. Jetzt gilt es, sich zu schütteln“, betonte Völler, der weiß: „Die Gegner um die Europa-League-Plätze sind wieder herangerückt. Jetzt heißt es: Kopf hoch und Leipzig schlagen.“

Das wird jedoch alles andere als ein einfaches Unterfangen. Denn vor allem das von Ralf Rangnick gecoachte Team aus dem Osten der Republik ist derzeit kaum zu stoppen, hat seit dem 0:1 zum Rückrundenstart gegen Tabellenführer Borussia Dortmund kein Spiel mehr verloren und in den vergangenen neun Partien lediglich zwei Gegentreffer kassiert – bei sechs Siegen. Derzeit auf dem dritten Platz stehend hat Bayers kommender Gegner (Samstag, 15.30 Uhr) bereits zehn Punkte mehr als die auf den siebten Rang gestürzten Leverkusener und nach dem 5:0-Kantersieg gegen Berlin freilich auch das größere Selbstvertrauen.

„Es ist klar, dass es ein enges Rennen ist“, sagte Sportdirektor Simon Rolfes mit Blick auf die internationalen Plätze. Angesichts noch 21 zu vergebener Punkte ist sich der 37-Jährige aber auch sicher, dass die Werkself noch alle Chancen hat, ihre Ziele zu verwirklichen. Der Raum für Fehler, wie sie sich in den vergangenen beiden Partien angehäuft haben, ist allerdings gering. Der Spielplan hält für Leverkusen noch Begegnungen gegen die derzeit auf den Tabellenplätzen 14 bis 17 eingeordneten Mannschaften aus Gelsenkirchen, Augsburg, Stuttgart und Nürnberg bereit, die alle um den Klassenerhalt kämpfen. Hinzu kommen das Heimspiel gegen die formstarken Frankfurter am drittletzten Spieltag sowie das abschließende Duell am 34. und letzten Spieltag in Berlin.

Wie angespannt die Lage unter dem Bayer-Kreuz ist, zeigt unter anderem die Tatsache, dass Coach Peter Bosz bis zum Spiel gegen Leipzig am Samstag nicht mehr öffentlich trainieren lässt. Die Dienstageinheit findet – anders als vom Werksklub zuvor kommuniziert – nun doch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Ohnehin nicht daran teilnehmen kann derzeit neben Karim Bellarabi, der aufgrund seiner in Sinsheim erlittenen Oberschenkelverletzung bis zum Saisonende ausfallen wird, auch Kapitän Lars Bender. Der 29-Jährige wird das Aufeinandertreffen mit Leipzig definitiv verpassen.

Bosz wird sich also auch personell etwas einfallen lassen müssen, um das Ziel für die Liga zu erreichen.

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