Werder - Bayer 2:6 Furiose Werkself antwortet auf die Krise mit einem Spektakel

Bremen · Mit viel Frust im Gepäck hat Bayer Leverkusen die Reise nach Bremen angetreten. Doch die Werkself antwortete auf die Krise mit ihrer besten Saisonleistung und einem furiosen 6:2-Sieg an der Weser.

Werder Bremen - Bayer 04 Leverkusen: Die Werkself in der Einzelkritik
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Werder - Bayer: Die Werkself in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Seit Florian Kohfeldt den SV Werder Bremen im Oktober 2017 übernommen hat, hatte die Mannschaft von der Weser kein Heimspiel mehr verloren. Dass das kriselnde Bayer Leverkusen diese Serie brechen würde, hatten wohl nur wenige getippt. Doch genau so kam es. Die kriselnde Werkself zeigte am Sonntagabend ihre mit Abstand beste Saisonleistung und feierte einen 6:2 (3:0)-Auswärtssieg in der Hansestadt.

„Es gibt im Fußball nicht nur schöne, sondern auch harte Zeiten. Da stecke ich gerade drin – absolut. Aber es geht nicht um mich, sondern um Bayer Leverkusen“, hatte der in die Kritik geratene Trainer der Werkself, Heiko Herrlich, vor dem Anpfiff bei Sky betont. Nach dem schwachen Auftritt in der Europa League beim FC Zürich (2:3) verordnete der 46-Jährige seinem Team für das Bremen-Spiel ein neues System mit Fünferkette.

Die 40.400 Zuschauer im ausverkauften Weserstadion sahen eine äußerst kurzweilige erste Halbzeit mit Chancen auf beiden Seiten im Minutentakt. Die Hausherren machten in Person von Ludwig Augustinsson den Auftakt (7.), das 1:0 erzielten jedoch die Gäste aus dem Rheinland. Nach einer Hereingabe des stark aufspielenden Startelf-Debütanten Karim Bellarabi musste Kevin Volland nur noch einschieben (8.).

Das Kohfeldt-Team erholte sich schnell vom Rückstand und kam in der 23. Minute zu einer Doppelchance: Zunächst parierte Leverkusens Schlussmann Lukas Hradecky stark gegen Augustinsson, dann klärte Wendell vor der Torlinie den Nachschuss von Max Kruse ab. Bayer schien der offene Schlagabtausch zu gefallen, verpasste es aber zunächst, zu erhöhen. Erst scheiterte Bellarabi freistehend vor SVW-Torwart Jiri Pavlenka (28.), dann vergab Kai Havertz aus aussichtsreicher Position (29.). Besser machte es schließlich Julian Brandt, der eine von Pavlenka abgewehrte Bellarabi-Flanke zum 2:0 im Tor unterbrachte. Der ehemalige Werder-Spieler Bellarabi war es dann, der vor dem Seitenwechsel auf 3:0 erhöhte.

Leverkusen schien alles im Griff zu haben, hätte durch Bellarabi, der nur den Pfosten traf (51.), sogar beinahe auf 4:0 erhöht. Doch die Hausherren erzielten durch Claudio Pizarro (60.) den Anschlusstreffer, nur drei Minuten später verkürzte Yuya Osako auf 2:3 aus Sicht der Bremer. Bayer wackelte bedenklich, fiel aber nicht. Bei Havertz‘ Treffer zum 4:2 – ein sehenswerter Heber über Pavlenka – dürfte nicht nur sein Coach Heiko Herrlich aufgeatmet haben. Nachdem auch noch Dragovic ins Tor traf (72.), war die Partie endgültig entschieden. Kai Havertz ließ den 6:2-Endstand folgen (77.), indem er einen von Mitchell Weiser scharf in den Strafraum gespielten Ball leicht abfälschte, so dass er Sebastian Langkamp zu einem Eigentor nötigte, das aber dennoch Bayers Youngster gutgeschrieben wird.

Weiter geht es für den Werksklub am Mittwoch in der 2. Pokalrunde in Mönchengladbach (20.45 Uhr).

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