Lob vom Trainer Seoane sieht Bayer auf dem richtigen Weg

Leverkusen · Am Sonntag geht es für Bayer Leverkusen in der Liga bei RB Leipzig weiter. Trainer Gerardo Seoane gibt sich in Sachen Personalplanung geheimnisvoll – und lobt die Mannschaft für ihre Fähigkeit, auch ohne gelernten Stürmer zu spielen.

Bayer Leverkusens Offensivspieler Nadiem Amiri (l.) rutscht nach dem 3:2 gegen Celtic Glasgow an der Seite von Torschütze Moussa Diaby jubelnd Richtung Eckfahne.

Bayer Leverkusens Offensivspieler Nadiem Amiri (l.) rutscht nach dem 3:2 gegen Celtic Glasgow an der Seite von Torschütze Moussa Diaby jubelnd Richtung Eckfahne.

Foto: AP/Martin Meissner

Ergebnistechnisch konnte sich Gerardo Seoane zuletzt nicht beklagen. Drei Siege und ein Remis stehen aus den letzten vier Partien in der Bilanz, der Gruppensieg und damit das Achtelfinale der Europa League sind gesichert. Dazu geht die Werkself in der Liga als Tabellenvierter in den Spieltag. Leistungstechnisch sieht die Lage aber etwas komplizierter aus. Das 1:0 gegen den Aufsteiger aus Bochum war eine ziemlich wackelige Angelegenheit – und der 3:2-Sieg gegen ein weit von seiner Topform entferntes Celtic Glasgow am Donnerstag eine unnötig nervenaufreibende. Am Sonntag steht die Partie bei RB Leipzig an (17.30 Uhr).

Die holprigen, aber erfolgreichen Auftritte sind auch der Tatsache geschuldet, dass Bayer seit Wochen auf seine Mittelstürmer Lucas Alario und Patrik Schick verzichten muss. Hinzu kommen die Verletzungen von Charles Aránguiz und Karim Bellarabi, die zwar auf einem guten Weg Richtung Comeback sind, aber gegen Celtic noch ebenso wie Alario und Schick im Kader fehlten.

Seoane gab sich am Freitag geheimnisvoll, was die Rückkehr des Quartetts angeht. Noch sei nichts spruchreif. „Was ich sagen kann ist, dass diese Spieler die letzten Tage gut genutzt haben.“ Ob sie in Leipzig im Kader stehen oder nicht, wollte der 43-Jährige partout nicht verraten. „Wir kommen einen Schritt näher, dass sie wieder mit dabei sein können. Die letzte Entscheidung fällt aber am Samstag.“ Für Mitchel Bakker kommt die Partie in Sachsen indes zu früh. Kein Thema sind nach wie vor die Langzeitverletzten Timothy Fosu-Mensah und Julian Baumgartlinger.

Mit der Entwicklung seiner Mannschaft ist der Coach trotz allem zufrieden. Im Vergleich zum anfälligen Auftritt gegen Bochum habe sein Team gegen Celtic „einen klaren Schritt nach vorne gemacht“, betonte Seoane. „Die defensive Struktur war viel kompakter, wir haben die Räume sehr gut geschlossen und solidarisch verteidigt.“ In der Offensive habe es zudem viel weniger eigene Fehler gegeben, die Griffigkeit habe gepasst. Ein Manko bleibe die Effizienz, was wiederum mit dem Fehlen der beiden klassischen Mittelstürmer Alario und Schick zu erklären sei. „Aber es ist positiv, dass wir auch ohne sie Lösungen gefunden haben.“

Einer, der dafür zuletzt zuständig war, ist Robert Andrich. Gegen Celtic überragte der Mittelfeldspieler mit zwei Toren. Auch gegen Bochum war er einer der besten Leverkusener auf dem Platz. Er ist in seiner derzeitigen Verfassung unverzichtbar für die Werkself. „Es ist nicht alltäglich, dass man vor der Kurve steht und die Fans meinen Namen rufen. Das ist sehr schön für die Seele“, sagte der 27-Jährige nach seiner Gala gegen Glasgow.

Dass er inzwischen Stamm- und auch Führungsspieler ist, sieht der Sommerzugang von Union Berlin gelassen. Seine neuen Fähigkeiten als Torjäger seien eine Frage des Instinkts: „Ich denke, ich habe momentan einen ganz guten Riecher für Situationen“, sagte Andrich nach seinem ersten Doppelpack als Profi.

Gesänge von Fans wird es am Sonntag in Leipzig nicht geben. Wegen der dramatischen Pandemielage in Sachsen wird es ein Geisterspiel. „Die Spieler kennen es, aber es ist schade“, sagt Seoane. „Wir brauchen die Zuschauer. Das sind die Emotionen, die wir wollen. Die Gesundheit hat aber immer die oberste Priorität.“

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