Debüt am Donnerstag Seoane schwärmt von Ersatzkeeper Lunev

Budapest · Im Sommer wechselte Andrey Lunev ablösefrei von Zenit St. Petersburg zu Bayer Leverkusen. Nun steht der 30-Jährige vor seinem ersten Spiel für die Werkself – und Trainer Gerardo Seoane findet viele lobende Worte für den Schlussmann.

Bayer Leverkusens Trainer Gerardo Seoane gestikuliert an der Seitenlinie.

Bayer Leverkusens Trainer Gerardo Seoane gestikuliert an der Seitenlinie.

Foto: dpa/Marius Becker

Mit einem 2:1-Heimsieg gegen Ferencváros Budapest begann die Reise für Bayer Leverkusen in dieser Europa-League-Saison. Die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane blieb in der Gruppenphase mit Celtic Glasgow sowie Betis Sevilla ungeschlagen, kann nicht mehr von Platz eins verdrängt werden und ist vorzeitig für das Achtelfinale im März qualifiziert. So schließt sich am Donnerstag der Kreis mit dem Rückspiel beim ungarischen Meister. Anstoß ist um 21 Uhr in der Groupama Aréna.

„Es ist nicht selbstverständlich, dass wir als Gruppenerster bereits für das Achtelfinale qualifiziert sind. Das ist eine tolle Leistung“, sagt Seoane. „Es bleibt aber noch ein Spiel und wir wollen es bis zum Schluss sehr seriös angehen.“ Dennoch habe er entschieden, einige Spieler zuhause zu lassen.

Gemeint sind Patrik Schick, dessen Bänderriss im Sprunggelenk noch nicht allzu lange her ist, Florian Wirtz, dessen Belastung schon seit längerem genau austariert wird, und Kapitän Lukas Hradecky, der im Dauereinsatz war – inklusive Länderspielreisen mit Finnland. Ihn wird Andrey Lunev vertreten. Für den 30-jährigen Russen ist es das Debüt im Tor von Bayer 04. Im Sommer wechselte er ablösefrei von Zenit St. Petersburg ins Rheinland.

„Im Fußball gibt es keine Geschenke. Er hat sich diesen Einsatz verdient“, betont Seoane. „Andrey bringt viel Erfahrung mit, ist ein sehr reflexstarker Torhüter auf der Linie, hat sich vom ersten Tag an in Leverkusen sehr engagiert gezeigt, hat Lukas immer unterstützt und sich sehr gut integriert. Er ist voll bei uns angekommen.“ Zudem rufe er im Training konstant seine Leistung ab.

Einer, der ebenfalls von Anfang an auf dem Platz stehen wird, ist Karim Bellarabi. Er hatte beim 7:1 gegen Fürth ein gutes Comeback als Einwechselspieler und sieht die Partie in Budapest als Chance, sich für weitere Einsätze zu empfehlen. Im November fehlte er wegen eines Faserrisses, davor hatte er eher den Status des Jokers. „Ich freue mich einfach, dass ich wieder fit bin und Vollgas geben kann“, sagt Bellarabi. In der Europa League, betont der dienstälteste Spieler im Kader, wolle die Werkself „so weit wie möglich kommen.“

Der 31-Jährige spielt seit 2011 für Bayer, unterbrochen nur von einer Leihe zu seinem Ausbildungsverein Eintracht Braunschweig in der Saison 2013/14. Bei den Leverkusener Fans genießt er Kultstatus, auch wenn er längst kein Stammspieler mehr ist. Er freut sich wie Seoane auf die Stimmung im Stadion. Das Budapester Publikum gilt als mindestens leidenschaftlich. „Das gefällt uns allen. Es ist eine zusätzliche Motivation“, sagt der Trainer.

Aber der Schweizer warnt auch davor, sich von der atmosphärischen Hitze auf den Rängen auch auf dem Rasen anstecken zu lassen. „Es gilt, die nötige Souveränität beizubehalten und sich nicht auf Kämpfe einzulassen, die nicht nötig sind. Wir müssen uns nur auf unsere Leistung konzentrieren.“ Bellarabi fügt hinzu: „Von uns sind auch einige Fans dabei – und für die wollen wir ein gutes Spiel machen.“ Rund 340 Anhänger der Werkself werden zum letzten Gruppenspiel in der Hauptstadt Ungarns erwartet.

Die Stärken des kommenden Gegners kennt Seoane noch aus dem Hinspiel. Das von Peter Stöger trainierte Team verfüge über schnelle Angreifer, die immer wieder die tiefen Räume attackieren. Hinzu komme „eine gewisse Robustheit“ im Zweikampf. „Im Hinspiel war es hart für uns und wir mussten sehr viel leisten, um zu gewinnen“, sagt  Seoane.

Gut möglich, dass Lunev am Donerstagabend einige Chancen erhält, sich auszuzeichnen.

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