Keine Bänderverletzung Bayers Coach Seoane gibt bei Frimpong Entwarnung

Leverkusen · Der rechte Verteidiger von Bayer Leverkusen hat beim 0:1 in Budapest in den Schlussminuten einen heftigen Schlag auf den Knöchel abbekommen, sich aber nicht ernsthaft verletzt. Am Sonntag in Frankfurt dürfte es auf ihn ankommen.

Die Szene vor dem Knall: Budapests Marijan Cabraja (r.) ist kurz davor, Leverkusens Jeremie Frimpong rüde zu foulen.

Die Szene vor dem Knall: Budapests Marijan Cabraja (r.) ist kurz davor, Leverkusens Jeremie Frimpong rüde zu foulen.

Foto: dpa/Marton Monus

Von Erfolg war die Europa-League-Reise nach Budapest nicht gekrönt. In der ungarischen Hauptstadt setzte es im letzten Spiel der bereits entschiedenen Gruppe für die Werkself eine 0:1-Niederlage gegen Ferencváros. Dazu musste Bayers Trainer Gerardo Seoane unmittelbar vor dem Schlusspfiff mitansehen, wie Marijan Cabraja ebenso unnötig wie wüst Jeremie Frimpong foulte und dabei heftig am Sprunggelenk traf. Bayers für die letzten Minuten eingewechselter Rechtsverteidiger wand sich vor Schmerzen am Boden, wurde behandelt und humpelte gestützt von Betreuern vom Platz.

Die Sorge über eine schwere Verletzung des Niederländers schwebte über der Szene – zumal am Sonntag (17.30 Uhr) das wichtige Ligaspiel bei Eintracht Frankfurt ansteht und Frimpong aktuell nicht zu ersetzen ist. Die Entwarnung folgte aber rasch. Keine 17 Stunden später war er schon wieder auf dem Trainingsplatz in Leverkusen. Seine Teamkollegen vollzogen gut gelaunt das obligatorische Geburtstagsritual für den seit Freitag 21-Jährigen, der das Spalier mit einem Lachen quittierte.

Alles gut also bei Frimpong, auf den es am Sonntag wohl besonders ankommen wird. Er bekommt es auf seiner Seite vor allem mit Filip Kostic zu tun, der an guten Tagen – und die hat er ziemlich häufig – in der Lage ist, jedem Abwehrspieler ernsthafte Probleme zu bereiten. „Es war in dem Moment sehr schmerzhaft für ihn“, kommentierte Seoane das rüde Foul an Frimpong. Die Bänder des Niederländers seien aber nicht verletzt und insgesamt sehe es gut aus.

Das 0:1 in Budapest wollte der Coach der vorab bereits als Achtelfinalist feststehenden Werkself indes nicht zu hoch hängen: „Ich finde, es war insgesamt ein guter Auftritt. Wir haben über weite Strecken das Geschehen dominiert, aber zu viele Gelegenheiten liegengelassen.“ Man dürfte dabei nicht vergessen, dass viele Spieler seiner auf neun Positionen durchrotierten Startelf aus Verletzungen gekommen seien oder lange nicht mehr von Anfang an gespielt hätten. „Wir können das gut einordnen“, betonte Seoane. „Mit dem Resultat sind wir natürlich nicht zufrieden, weil wir ambitioniert sind und sich unsere Leistung auch im Ergebnis niederschlagen soll.“ Das von den Ferencvaros-Fans frenetisch bejubelte Tor des Tages erzielte Aissa Laidouni in der 82. Minute.

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Foto: AFP/ATTILA KISBENEDEK

Kein gutes Bild gab allerdings ein Teil der 340 mitgereisten Bayer-Fans ab. Sie nutzten die Gelegenheit, um Peter Stöger in einer Art Dauerschleife übel zu beleidigen. Der Österreicher war von 2013 bis 2017 Trainer des 1. FC Köln, inwischen coacht er den ungarischen Rekordmeister. Er habe die Schmähungen im Spiel nicht wahrgenommen, sagte Seoane. „Mir wurde es anschließend mitgeteilt und das ist natürlich nicht angenehm. Ich verstehe, dass die Rivalität mit Köln durch das Derby da ist und man sich gegenseitig auch mal ein bisschen hochnimmt.“ Aber man müsse dabei im anständigen Bereich bleiben. „Es gibt eine gewisse Linie, die man halten muss – und das war sicherlich klar darüber.“

Für ihn und sein Team geht es nun darum, die letzte Englische Woche des Jahres mit einem Erfolg in Frankfurt einzuläuten. Danach folgt am Mittwoch das Heimspiel gegen Hoffenheim (20.30 Uhr), zum Abschluss des Fußballjahres geht es am 19. Dezember zum SC Freiburg (15.30 Uhr). „Frankfurt ist sehr zweikampfstark, robust und gut bei ruhenden Bällen“, sagt Bayers Coach. „Mit Kostic haben sie natürlich einen herausragenden Flankengeber, den sie gut einsetzen. Es wird wichtig, seine Kreise zu minimieren.“

Das dürfte Frimpongs Hauptaufgabe am Sonntag sein.

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