Vor Bayers Spiel in Augsburg Seoane lobt „neues Gesicht“ der Werkself

Leverkusen · Bayer Leverkusens Trainer Gerardo Seoane sieht seine Mannschaft zum Ende der Transferphase in allen Bereichen verbessert. Am Samstag in Augsburg will er von den Profis den gleichen Einsatzwillen wie beim 4:0 gegen Gladbach sehen.

 Moussa Diaby (2.v.l.) lässt sich von seinen Teamkollegen Mitchel Bakker, Nadiem Amiri und Jeremie Frimpong (v.l.) feiern.

Moussa Diaby (2.v.l.) lässt sich von seinen Teamkollegen Mitchel Bakker, Nadiem Amiri und Jeremie Frimpong (v.l.) feiern.

Foto: Bayer 04/Jörg Schüler

Zwei Spiele, vier Punkte, dazu ein 4:0-Sieg gegen Mönchengladbach – Bayer Leverkusen ist mehr als ordentlich in die Liga gestartet. Fans der Werkself sind durch den klaren Sieg gegen den Rivalen vom Niederrhein zumindest dezent euphorisiert, die Profis haben zudem viel Selbstvertrauen getankt. „Gute Resultate haben immer einen Einfluss auf das Gemüt der Mannschaft. Das gibt einen gewissen Rückenwind“, sagt Trainer Gerardo Seoane vor dem Spiel am Samstag beim FC Augsburg (15.30 Uhr).

Ein Spieler aus dem Kader ist allerdings extrem unzufrieden mit der Gesamtsituation: Mitchell Weiser. Unter der Woche äußerte sich der weitgehend ausgemusterte Profi überaus kritisch zu seinem Status, bemängelte fehlende Einsatzzeiten und forciert einen Wechsel noch vor dem Ende der Transferphase am 31. August. Seoane wollte das nicht groß kommentieren. „Ich habe es zur Kenntnis genommen“, sagt der 42-Jährige. Weisers Aussagen zu bewerten sei aber nicht seine Aufgabe. „Es ist verständlich, dass ein Spieler unzufrieden ist, wenn er nicht die Spielzeit hat, die er sich erhofft.“ Dabei wollte es der Trainer belassen.

Deutlich auskunftsfreudiger ist Seoane zur nun wohl abgeschlossenen Kaderplanung, was die Zugänge angeht. „Wir konnten alle Reihen verstärken“, sagt er. Bei den Torhütern sei in Andrej Lunev ein erfahrener Mann dazugekommen, in der Defensive sei mit Odilon Kossounou, Mitchel Bakker sowie Piero Hincapie mehr Physis im Kader, und Robert Andrich bringe zusätzliche Power ins zentrale Mittelfeld. Offensiv präsentierte der Werksklub am Donnerstag den Franzosen Amine Adli als wohl letzten Neuen in dieser Transferphase. Der 21-Jährige soll helfen, den Verlust von Topscorer Leon Bailey zu kompensieren. „Ich denke, es ist uns sehr gut gelungen, der Mannschaft ein neues Gesicht zu geben“, resümiert Seoane

Als „maximal ambitioniert“ bezeichnet der Coach seine Mannschaft. In allen Wettbewerben wolle Bayer „ein Wörtchen mitreden“. Die Europa-League-Auslosung brachte der Werkself in Celtic Glasgow (Schottland), Betis Sevilla (Spanien) und Ferencváros Budapest (Ungarn) eine interessante Gruppe. In der Meisterschaft ist der nächste Halt in Augsburg. Als Messlatte für künftige Leistungen soll freilich die Gala im Heimspiel gegen Gladbach gelten.

„Wir wissen um die Stärken von Augsburg und wissen, was sie auszeichnet“, sagt Seoane. Das Ziel müsse sein, eine ähnliche Bereitschaft und Zweikampfstärke an den Tag zu legen, wie gegen Gladbach. „Aber selbstverständlich werden wir auch offensive Lösungen brauchen – nicht nur durch Geschwindigkeit unserer Spieler, sondern auch im Spiel mit dem Ball.“

Der Tatsache, dass Augsburg in der Bundesliga in 20 Versuchen noch nie gegen Leverkusen gewonnen hat, misst der Schweizer keine allzu große Bedeutung bei. „Das ist eine Kuriosität, die über die Jahre entsteht. Wir können aber nicht die Tore und Punkte der vergangenen Spiele mitnehmen. Es beginnt immer bei null – und das ist eine Mentalitätsfrage, die unbedingt in die Mannschaft muss: voller Fokus auf das nächste Spiel.“

Aggressivität, Energie, Solidarität sind die Worte, die Seoane einfallen, wenn es um das 4:0 gegen Gladbach geht. Die gleichen Attribute seien auch in Augsburg notwendig, betont er. Lucas Alario und Karim Bellarabi stehen am Samstag nicht zur Verfügung. Beide haben nach ihren Verletzungen zuletzt wieder Teile des Mannschaftstraining mitgemacht. Sie sollen die anstehende Länderspielpause nutzen, um komplett fit werden. Julian Baumgartlinger muss zudem mit einer Reizung im Knie passen.

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