Endspurt in der Liga Seoane fordert Resultate von der Werkself

Leverkusen · Die Phase, in der die Entwicklung des Systems und die Verbesserung jedes einzelnen Profis im Vordergrund stand, ist vorbei. Für Bayer 04 geht es im Saisonendspurt vor allem um eines: Punkte für die Champions-League-Qualifikation.

 Leverkusens Trainer Gerardo Seoane gestikuliert am Spielfeldrand.

Leverkusens Trainer Gerardo Seoane gestikuliert am Spielfeldrand.

Foto: dpa/Swen Pförtner

Die Profis von Bayer 04 haben die vergangenen Tage genutzt, um noch einmal Kraft für den Saisonendspurt zu tanken. Trainer Gerardo Seoane hatte den Spielern, die derzeit nicht mit ihren Nationalteams auf Reisen sind, drei Tage am Stück freigegeben. Erst an diesem Montag bittet er Robert Andrich und Co. wieder auf den Rasen, um sich auf das Spiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Hertha BSC vorzubereiten. Es ist die erste von nur noch sieben Partien in der Bundesliga.

Für den Coach der Werkself geht es in den kommenden Wochen vor allem darum, Ergebnisse zu erzielen und genügend Punkte zu sammeln, um am Ende die Rückkehr in die Champions League zu schaffen. Die Qualifikation für die Königsklasse sei mit Blick auf die Zukunft der Werkself, um die Mannschaft zusammenzuhalten und weiterzuentwickeln, ein wichtiges Teilziel, betonte Seoane. Sollte unter dem Strich eine Platzierung nicht schlechter als der vierte Platz dabei herausspringen, würde sich das freilich auch in der Saisonanalyse positiv bemerkbar machen – trotz frühem Pokal-Aus und der Achtelfinal-Niederlage in der Europa League.

In der Liga biegt Leverkusen (48 Punkte) als Dritter mit einem kleinen Vorsprung auf die Zielgerade der Spielzeit ein. Aber auch die Verfolger aus Leipzig, Freiburg (je 45) und Hoffenheim (44) dürfen sich noch berechtigte Hoffnungen auf einen der begehrten Plätze machen. „Anfang der Saison ging es vor allem darum, die Entwicklung und stetige Verbesserung der Leistung zu fokussieren. Gegen Ende der Spielzeit zählen Effektivität und positive Resultate“, sagt Seoane. Er rechnet mit einer spannenden Schlussphase. „Wir wollen nicht auf andere schauen oder groß rechnen, sondern in jedem Spiel das Maximum aus uns rausholen und so am Ende einen Champions-League-Platz sichern.“

Ob und wann Julian Baumgartlinger noch einmal aktiv dabei helfen wird, ist fraglich. Der Österreicher hat seit seinem im Januar 2021 erlittenen Kreuzbandriss nur noch eine Handvoll Kurzeinsätze bestritten und musste sich zu Beginn dieser Saison erneut einer Knie-OP unterziehen. Der Plan war, dass der Routinier zum Rückrundenstart wieder voll zur Verfügung stehen würde, doch daraus wurde nichts. Erst Anfang März nominierte ihn Seoane wieder für den Kader. Eingesetzt wurde er bislang aber nicht.

Der Trainer bescheinigt dem 34-Jährigen einen „sehr guten Fitness-Zustand“, bei 100 Prozent seines Leistungsvermögens sei dieser aber noch nicht. „Dafür fehlt es noch etwas an Explosivität in den Zweikämpfen.“ Zudem sei es schwieriger, mitten in der Saison wieder einzusteigen. Der Schweizer Coach ist sich dennoch sicher, dass Baumgartlinger noch wichtig werden kann. „Er ist immer motiviert, unterstützt seine Mitspieler wo er kann, hat viel Energie und übernimmt Verantwortung“, sagt Seoane. Unter Umständen böte sich noch einmal die Gelegenheit für einen Einsatz in den letzten Partien. „Es ist positiv, dass er wieder aktiv Fußball spielen kann, zur Verfügung steht und Vertrauen in seinen Körper hat, um seine Karriere fortzusetzen.“

Dass er dies auch nach dieser Saison in Leverkusen macht, ist unwahrscheinlich. Der Vertrag des vor sechs Jahren aus Mainz gekommenen Mittelfeldspielers läuft im Sommer aus. Die Tendenz der Klubverantwortlichen geht dahin, diesen nicht noch einmal zu verlängern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort