Bayers Torjäger Gerardo Seoane bleibt bei Patrik Schick vorsichtig

Leverkusen · Bayer Leverkusens Topstürmer ist nach seinem Faserriss in der Wade ins Training eingestiegen. Coach Gerardo Seoane will den Tschechen nach seiner rund fünfwöchigen Zwangspause behutsam aufbauen.

Bayer Leverkusens bester Torschütze Patrik Schick ist ins Training eingestiegen.

Bayer Leverkusens bester Torschütze Patrik Schick ist ins Training eingestiegen.

Foto: imago images/Laci Perenyi

Das Spiel beim FSV Mainz war für die Werkself aus mehreren Gründen ernüchternd. 2:3 hieß es am 18. Februar aus Leverkusener Sicht. Die Niederlage beendete eine vier Spiele andauernde Siegesserie. Einen bitteren Beigeschmack erhielt sie aber durch die anschließende Nachricht, dass sich Patrik Schick während der Partie einen Faserriss in der linken Wade zuzog. Kurz vor seiner Auswechslung hatte der Tscheche noch sein 20. Saisontor erzielt – in bislang 23 Einsätzen.

Seitdem hat Bayer weitere Hiobsbotschaften hinnehmen müssen. Der Kreuzbandriss von Youngster Florian Wirtz war die heftigste. Hinzu kam das vorzeitige Saison-Aus von Jeremie Frimpong (Syndesmoseriss), Timothy Fosu-Mensah (Muskel-Sehnenverletzung im Oberschenkel) und Amine Adli (Sehnenriss im Oberschenkel). Umso sehnsüchtiger dürften nicht nur Bayers Fans das Comeback von Schick erwarten. Das wäre nach den personellen Nackenschlägen zweifellos auch für die Mannschaft ein positives Signal, sportlich wie psychologisch.

„Er ist der einzige verletzte Spieler von uns, der noch in dieser Saison zurückkehren kann. Wir sind gut beraten, ihn gut aufzubauen“, sagt Trainer Gerardo Seoane. Dass der Tscheche bereits am Samstag gegen Hertha BSC (15.30 Uhr) wieder zum Kader gehören könnte, schloss der 43-Jährige nicht aus. Aber klar ist auch, dass Schick nach gut fünf Wochen Zwangspause noch lange nicht da ist, wo er vor seiner Verletzung war: in Topform. „Er hat am Montag und Dienstag beim Einstiegstraining Teile mitgemacht – mit einer reduzierten Intensität, was normal ist. Er war lange Zeit ohne Ball am Fuß und braucht auch noch ein paar Einheiten, um den Kopf freizubekommen.“

 Eine konkrete Prognose für das Spiel gegen Berlin will Seoane nicht abgeben. Es wäre indes schon ein guter Fortschritt, wenn der 26-Jährige zumindest auf der Bank sitzen könnte. „Ich werde die Woche abwarten und schauen wie es läuft“, betont der Coach. Er weiß um den Wert des Stürmers. „Patrik hat die meisten Tore für uns geschossen. Er ist ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Ich kann nicht wegleugnen, dass es wichtig ist, dass er zurückkommt.“

Im Kampf um die Champions-League-Plätze könnte Schick der durch die Ausfälle gebeutelten Offensive der Werkself neue Durchschlagskraft verleihen – wenn nicht schon gegen Hertha, dann in den danach noch sechs ausstehenden Partien. „Ich gehe davon aus, dass er in den lezten Spielen noch einen wichtigen Beitrag für uns leisten kann“, ist Seoane überzeugt.

So oder so will der Schweizer die Verletzungsmisere nicht als Alibi für einen missratenen Endspurt in der Liga gelten lassen. Das Ziel bleibt ein Platz unter den ersten Vier. Sich den Gegebenheiten anzupassen und Schwierigkeiten zu stellen, sei schließlich ein Merkmal des Leistungssports: „Es gibt auch Tennisspieler, die unter Krämpfen einen Satz gewinnen oder Formel-eins-Fahrer, die mit kaputtem Knöchel die letzte Runde ins Ziel fahren.“

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