Vor dem Topspiel Für Seoane sind die Bayern die Referenz

Leverkusen · Der Trainer der Werkself sieht in dem Topspiel gegen München am Sonntag einen Härtetest für die Entwicklung seiner Mannschaft. „Uns sind solche schwierigen Spiele sehr willkommen“, sagt Gerardo Seoane.

 Spricht mit Blick auf das Spiel gegen München nicht von Zuversicht, sondern von Vorfreude: Bayer Leverkusens Trainer Gerardo Seoane.

Spricht mit Blick auf das Spiel gegen München nicht von Zuversicht, sondern von Vorfreude: Bayer Leverkusens Trainer Gerardo Seoane.

Foto: dpa/Marius Becker

Die Bühne steht bereit, knapp 30.000 Zuschauer sind in der BayArena erlaubt, der Zweite emfpängt den Ersten, beide Mannschaften sind punktgleich und haben in dieser Saison erst ein Spiel verloren. Wenn Bayer Leverkusen am Sonntag (15.30 Uhr/Dazn) gegen Bayern München antritt, schauen mit Sicherheit nicht nur die Fans aus beiden Lagern zu. Es ist eine Partie, die schon vor dem Anpfiff für Aufsehen sorgt. „Spiele gegen die Bayern sind für alle etwas Spezielles“, sagt Gerardo Seoane vor dem Bundesliga-Kracher.

Für den Trainer der Werkself ist das Duell gegen den Rekordmeister auch ein Härtetest für die bislang positive Entwicklung seiner Mannschaft, die sich in dieser Saison bislang nur einmal geschlagen geben musste. „Nach der ersten Länderspielpause haben wir uns gegen Dortmund eine Niederlage eingefangen. Das wollen wir im Spiel gegen die Bayern besser machen“, betont der Schweizer mit Blick auf das 3:4 gegen den BVB. „Wir sind auf dem Weg einer Entwicklung und solche schwierigen Spiele sind sehr willkommen, um zu sehen, wo wir stehen, was wir noch verbessern müssen – nicht nur fußballerisch, sondern auch in der Mentalität und Persönlichkeit.“ Er sehe das Duell als Referenz.

Zu hoch will Seoane das Spiel gegen München aber auch nicht hängen. Zwar seien die Bayern die stärkste Mannschaft Deutschlands, „aber an einem guten Tag können wir gegen sie ein postives Resultat erreichen.“ Dafür muss aber alles passen. Bei der einzigen Pflichtspielniederlage unter Julian Nagelsmann, dem 1:2 vor der Länderspielpause gegen Frankfurt, war es vor allem der blendend aufgelegte Schlussmann Kevin Trapp, der seiner Eintracht den Sieg sicherte. Das ist auch Bayers Coach aufgefallen. „Ich habe nicht nur dieses Spiel von München gesehen, sondern einige. Wie bei allen Gegnern versuchen wir, unsere Schlüsse daraus zu ziehen. Sie hatten gegen Frankfurt genügend Torchancen, um zu gewinnen.“

Eine Portion Glück gehört freilich dazu, wenn man den Dauermeister des vergangenen Jahrzehnts schlagen will. Nur darauf will sich Seoane aber nicht verlassen. Er habe gesehen, dass auch München Schwierigkeiten bekomme, wenn ein Gegner tief stehe, sagt er. Daraus abzuleiten, dass der 42-Jährige die Werkself betont defensiv auf den Rasen schickt, wäre aber ein Fehlschluss. Er setzt eher auf Flexibilität. „Es wird den Mut und die Aggressivität brauchen, hoch zu pressen, aber auch das Verständnis, gegen so einen Gegner auch mal tief zu verteidigen – am besten von allem so viel, wie der Gegner in der jeweiligen Situation erlaubt“, sagt Seoane. „Wichtig ist, dass wir alles gemeinsam machen, sich die Spieler diszipliniert verhalten und involviert sowie fokussiert sind, damit wir eine gute Organisiation und Struktur haben.“

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