Elf Gedanken zur Werkself Teil 2 Wirtz ist Bayers Dreh- und Angelpunkt

Leverkusen · Bayer 04 Leverkusen und Trainer Gerardo Seoane haben das erste Saisondrittel mit einigen Höhen und Tiefen hinter sich. Zeit für eine Zwischenbilanz.

Florian Wirtz stemmt im Spiel gegen Betis Sevilla die Hände in die Hüften.

Florian Wirtz stemmt im Spiel gegen Betis Sevilla die Hände in die Hüften.

Foto: imago images/Wunderl

In der Liga geht es für die Werkself am 20. November mit dem Heimspiel gegen den VfL Bochum weiter. Die Partie gegen den Aufsteiger ist der Start in eine intensive Phase mit Englischen Wochen, die kurz vor Weihnachten endet. Die aktuelle Länderspielpause bietet die Gelegenheit, Bayers bisherige Saison zu reflektieren – in elf Gedanken.

Kapitän Hradecky funktioniert Auf der Suche nach einem neuen Kapitän führte kein Weg an Lukas Hradecky vorbei – zurecht. Der Torwart hat ein enormes Standing in der Mannschaft und bei den Fans der Werkself. Dazu ist er ein Wortführer auf sowie neben dem Platz und mit 31 Jahren einer der erfahrensten Profis im Kader. Zwar hat er ab und an grobe Patzer in seinem Spiel, doch dann springen ihm die Teamkollegen zur Seite und nehmen ihn in Schutz. Insgesamt war es alternativlos, ihn zum Kapitän zu machen. Eine gute Wahl.

Frimpong startet durch Durch die langwierige Verletzung von Timothy Fosu-Mensah, der nach seinem Kreuzbandriss vor dem Comeback ins Teamtraining steht, ist Jeremie Frimpong als Rechtsverteidiger gesetzt. Der 20-jährige nutzt die Chance und überzeugt. Fünf Vorlagen und ein Tor aus 17 Einsätzen sind ein starker Wert, dazu sorgt der Niederländer alleine schon durch sein enormes Tempo immer wieder für viel Dynamik im Spiel nach vorne – auch, wenn ihm noch nicht alles gelingt. Setzt er seine gute Entwicklung fort, winkt eine großartige Karriere.

Immer wieder Wirtz Der 18-Jährige hat spätestens in dieser Saison Fußballdeutschland entzückt und ist dabei, den Status des Toptalents abzuschütteln und ein gestandener Topspieler zu werden. Allerdings ist Bayer auch extrem abhängig von den Ideen des offensiven Mittelfeldspielers, der aktuell wegen muskulärer Probleme im Hüftbereich geschont wird. Trotzdem war er auch kurz bei der Nationalmannschaft – ein Indiz für seinen Status. Nächste Woche soll er in Leverkusen wieder voll ins Teamtraining einsteigen. Ohne die Tore und Vorlagen von Florian Wirtz wäre die Werkself nicht ansatzweise da, wo sie jetzt steht. Vor allem sein Spielwitz und seine Abgebrühtheit sind unverzichtbar. Es drängen sich trotz aller Unterschiede Vergleiche mit Kai Havertz auf, der ebenfalls extrem jung bereits ein Leistungsträger in Leverkusen war.

Amiri hängt durch Es ist bislang keine einfache Saison für Nadiem Amiri. Der Mittelfeldspieler kommt fast nur noch von der Bank ins Spiel – und wenn er Teil der Anfangsformation ist, kann er nicht wirklich überzeugen. Das liegt zum einen daran, dass die Positionskonkurrenz extrem hoch ist, zum anderen war auch die vergeigte Olympia-Reise mit der Deutschen Auswahl nach Japan nicht förderlich, da er viel von der Vorbereitung verpasste. Trainer Gerardo Seoane lobt den 25-Jährigen regelmäßig, findet aber für ihn keinen Platz in der ersten Elf.

Bayers Jugend forscht Mit Zidan Sertdemir und Iker Bravo stehen bereits die nächsten Juwele in den Startlöchern. Dass die beiden 16-Jährigen bereits so früh in der Saison zum Einsatz gekommen sind, ist der angespannten Personallage, aber auch ihrem herausragenden Talent geschuldet. Nicht nur Fans der Werkself dürften gespannt sein, wie es für die beiden Teenager weitergeht. In Leverkusen haben sie ideale Bedingungen, um sich zu entwickeln und früh Praxis bei den Profis zu sammeln.

Völler bleibt Völler Es ist seine letzte Saison als Sportgeschäftsführer von Bayer Leverkusen. Im Sommer 2022 ist Schluss für Rudi Völller. Simon Rolfes wurde in den vergangenen Jahren als Nachfolger aufgebaut. Wie es für den Weltmeister von 1990 nach der Spielzeit weitergeht, ist offen. Gut möglich, dass er dem Werksklub – in welcher Form auch immer – erhalten bleibt. Es wäre Bayer zu wünschen, denn Völler verfügt über einen riesigen Erfahrungsschatz und Expertise. Zudem ist er Stimme und Gesicht des Vereins. Zuletzt ließ er aufhorchen, weil er Münchens Joshua Kimmich dringend zur Corona-Impfung riet und sich vor dem Derby ein verbales Scharmützel mit Kölns Trainer Steffen Baumgart lieferte.

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