Erstes Bundesliga-Spiel Wirtz feiert gelungenes Debüt in Bremen

Leverkusen · Bayer Leverkusen hat am Montag mit einem 4:1-Erfolg beim SV Werder Bremen seine vor der Zwangspause gezeigte starke Form bestätigt. Auch Youngster Florian Wirtz, der nun wie Kai Havertz sein erstes Bundesliga-Spiel in der Hansestadt absolviert hat, trug seinen Teil zum Erfolg bei.

 Florian Wirtz hält sich bei seinem Bundesliga-Debüt für die Werkself Bremens Milot Rashica (r.) vom Leib.

Florian Wirtz hält sich bei seinem Bundesliga-Debüt für die Werkself Bremens Milot Rashica (r.) vom Leib.

Foto: dpa/Stuart Franklin

Normalerweise, beginnt Peter Bosz zu sprechen, rede er nicht gerne über einzelne Spieler. Für Florian Wirtz, der am Montag beim 4:1 (2:1) im ersten Spiel der Werkself nach der Zwangspause in Bremen sein Profi-Debüt feierte, mache er aber eine Ausnahme. „Das ist immer etwas Besonderes, wenn man ein Debüt macht. Erst recht mit 17“, sagte der niederländische Trainer von Bayer 04. „Alles in allem war es eine gute Leistung von ihm. Er war nicht nervös, hat viele Bälle festgemacht und gut nach vorne gespielt.“ Kurz vor seiner Auswechslung nach 62. Minuten für Karim Bellarabi habe Wirtz zudem noch einmal stark nach hinten mitgearbeitet. „Auch auf diese Weise war er sehr wichtig für uns.“

Dass sich Wirtz, der zum ersten Mal überhaupt im Kader stand, gleich den Vorzug vor dem erfahrenen Karim Bellarabi in der Anfangself erhielt, überraschte nur auf den ersten Blick. In den Einheiten während der Woche im Quarantäne-Trainingslager, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden, soll sich der Youngster bereits mit starken Leistungen in den Vordergrund gespielt haben. Als Coach Bosz dann am Vortag des Bremen-Spiels verkündete, den im Winter vom 1. FC Köln unters Bayer-Kreuz gewechselten Nachwuchsspieler definitiv mit zum ersten Spiel nach der Zwangspause nehmen zu wollen, wurde ein Einsatz von Wirtz immer wahrscheinlicher.

„Wir freuen uns riesig für Florian und den ganzen Verein“, sagte Markus von Ahlen. Leverkusens U19-Trainer betreute Wirtz in bislang vier Partien für den Bayer-Nachwuchs. Dort überzeugte das Talent bereits mit zwei Treffern und drei Vorlagen. Von Ahlen sieht in der Startelfnominierung von Wirtz einen „tollen Beleg dafür, dass unter Peter Bosz junge Spieler schnell ins Blickfeld kommen können.“

Der Trainer von Bayers Profis wird seinen Mut, den Mittelfeldspieler ins kalte Wasser geworfen zu haben, nicht bereut haben. Wirtz zeigte auch in seinem ersten Einsatz in der Bundesliga die Qualitäten, die ihn zu einem außergewöhnlichen Junioren-Nationalspieler gemacht haben. Wirtz ist beidfüßig, offensiv flexibel einsetzbar, zielstrebig und technisch extrem stark. Vor dem Tor ist der Bruder von Bayers Bundesliga-Fußballerin Juliane Wirtz zudem sehr gefährlich, hat aber auch immer das Auge für seine Nebenleute.

Dass dem mit 68 Kilo noch etwas leichtgewichtig wirkenden Bundesliga-Neuling in seinem ersten Spiel noch nicht alles gelang, ändert freilich nichts an seinem zweifellos großen Potenzial. „Der Junge ist sehr unbekümmert“, betonte Sven Bender mit Blick auf seinen neuen Teamkollegen. „Ich habe das Gefühl, als wäre es gestern, dass ich in dem Alter an der Seitenlinie stand. Jetzt werden die Jungs um einen herum immer jünger und sind fußballerisch schon so weit, das ist sensationell.“

Wirtz habe bereits in den ersten Trainingseinheiten angedeutet, dass er durchaus mit den Großen mithalten kann. „Ich muss schon sagen: Das war ein guter Transfer.“ Die Verantwortlichen unter dem Bayer-Kreuz müsse man loben, sagte Bender, dass sie einen Youngster dieser Güteklasse nach Leverkusen geholt haben. „Da haben wir uns ein Riesentalent geangelt.“

Doppeltorschütze Kai Havertz, der 2016 ebenfalls an der Weser für die Bayer-Profis debütierte, sagte nach 90 Minuten beim übertragenden TV-Sender Dazn: „Wir haben gezeigt, dass wir in dieser Saison und auch nach der Pause sehr gut drauf sind.“ Eine mindestens so gute Leistung wie in Bremen wird auch am Samstag nötig sein, wenn die Werkself bei der ebenfalls zum Neustart erfolgreichen Borussia aus Mönchengladbach antreten muss. „Unser Anspruch muss sein, auch dort drei Punkte zu holen.“

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