Bayer Leverkusen Fans legen sich mit Völler an

Leverkusen · Mitgereiste Anhänger machen ihrem Ärger über fehlende Wertschätzung Luft. Am Flughafen in Minsk kam es zum Wortgefecht.

 Ein Bayer-Fan soll Rudi Völler als "Pisser" beschimpft haben.

Ein Bayer-Fan soll Rudi Völler als "Pisser" beschimpft haben.

Foto: dpa, gm hpl

Die "Nordkurve 12", ein Zusammenschluss von Bayer- 04-Fans, hat in einem gestern veröffentlichten Schreiben das Verhalten von Spielern und Verantwortlichen nach dem Champions-League-Spiel gegen Bate Borissow am vergangenen Dienstag scharf kritisiert.

Dabei stand jedoch nicht das magere 1:1, wodurch die Werkself nun vor dem Aus in der Königsklasse steht, im Vordergrund. "Dass die Mannschaft es nicht für nötig hält, nach dem sehr wahrscheinlich gewordenen Champions-League-Aus den Weg bis in die Kurve zu finden, wo 300 der treuesten Bayer-04-Fans trotz eines nicht gerade begeisternden Spiels und weißrussischer Kälte 90 Minuten lang das Team supportet haben, sagt schon einiges über den Charakter der Akteure aus", heißt es in dem Schreiben. Einen Tag später seien am Flughafen zudem teilweise Autogramm- und Fanwünsche von Spielern ignoriert worden.

Zwar stellte sich Rudi Völler am Flughafen zunächst den Anhängern, nachdem es jedoch zu einer Beleidigung von Fanseite gekommen sein soll, habe der Sportdirektor das Gespräch abgebrochen, wie Meinolf Sprink, Direktion Fans/Soziales bei Bayer 04, unserer Redaktion mitteilte. Unter anderem soll das Wort "Pisser" gefallen sein. "Dieser Fan will sich aber bei Rudi Völler entschuldigen", sagte Sprink.

Von Fanseite heißt es jedoch, die Wortwahl Völlers habe in der Situation am Flughafen "für große Verwunderung gesorgt". Das einzig Positive an Völlers Reaktion sei, dass "wenigstens einer im Verein Emotionen" zeige, es habe lediglich die falschen Adressaten getroffen. Diese Schärfe wünsche man sich auch gegenüber der Mannschaft. "Niemand hat das Recht, meinen Verein, für dessen Erfolg wir alles tun, zu diffamieren und handelnde Personen zu beschimpfen", ließ Völler am Freitag in einem Beitrag auf der Vereinshomepage wissen.

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Dass die Spieler am Flughafen die Nähe zu den Fans nicht suchten, habe zudem schlichtweg mit den unterschiedlichen Flugsteigen zusammengehangen, die beide Seiten voneinander getrennt haben sollen. Sprink kann jedoch die Frustration mancher Fans nachvollziehen: "Da spielt wohl auch noch das verlorene Derby gegen den 1. FC Köln eine Rolle."

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Der Fanflieger wurde von langer Hand geplant, um die Werkself trotz der Distanz von rund 1700 Kilometern unterstützen zu können. "Die Spieler wiederum schaffen es nicht, die letzten 30 Meter bis zum Gästeblock zurückzulegen und sich dafür bei den Fans zu bedanken, sondern winken hingegen kurz aus der Distanz", lautet die Kritik.

(RP)
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