Öffentlicher Brief Bayer Leverkusens Fans nehmen Spieler in die Pflicht

Leverkusen · Der Unmut bei dem Anhang von Bayer Leverkusen wächst zunehmend. Eine weitere schwache Leistung sowie Niederlage an diesem Samstag gegen Wolfsburg (15.30 Uhr) könnte das Fass endgültig zum Überlaufen bringen.

 Die Leverkusener Robert Andrich und Lukas Hradecky diskutieren nach einem verloren Spiel mit dem eigenen Anhang.

Die Leverkusener Robert Andrich und Lukas Hradecky diskutieren nach einem verloren Spiel mit dem eigenen Anhang.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

In einem öffentlichen Brief hat der Dachverband der aktiven Fanszene von Bayer Leverkusen, „Nordkurve12“, Mannschaft und Geschäftsführung des Werksklubs scharf kritisiert. Im dem drei DIN-A4-Seiten umfassenden Schreiben ist von einer „Leiharbeitermentalität“ bei den Profis die Rede. Der Klubführung wird unter anderem vorgeworfen, die „allseits bekannte Wohlfühloase“ zu pflegen. Für das Heimspiel an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Wolfsburg kündigten die Fans allerdings noch einmal ihre uneingeschränkte Unterstützung an.

Xabi Alonso steht in seiner erst dritten Bundesligapartie als Trainer der Werkself bereits unter Zugzwang. Beim 1:5 zuletzt in Frankfurt leistete seine durch die Niederlage auf den Relegationsplatz abgerutschte Mannschaft bedenklich wenig Gegenwehr. Ähnliches sollte nicht erneut passieren, denn sonst droht die Stimmung unter dem Bayer-Kreuz endgültig zu kippen. Dass der eigene Anhang die Spieler durch den Brief noch einmal in die Pflicht genommen hat, wertet der Spanier indes positiv. „Es ist gut, dass wir den Druck spüren“, sagte Alonso.

Während Leverkusen weiter Wege aus der Krise sucht, hat sich der Gast aus Niedersachsen nach schwachem Saisonstart zuletzt stabilisiert. Seit vier Pflichtspielen ist das Team von Trainer Niko Kovac inzwischen ungeschlagen und steht nach dem 2:1 in Braunschweig auch im DFB-Pokal-Achtelfinale. Kovac, von 1996 bis 1999 selbst für Leverkusen am Ball, zeigte sich vor dem Duell bei seinem ehemaligen Klub verwundert über die bisherige Saison der Rheinländer. „Ich kann mir nicht erklären, warum sich die Mannschaft in solchen Bereichen aufhält“, sagte er. Die Qualität für mehr stecke zweifellos im Kader. „Ich will die Tabelle da nicht überbewerten.“

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