Vorfall nach Pokalspiel in Mönchengladbach Bundespolizei erklärt Einsatz von Pfefferspray

Mönchengladbach/Leverkusen · Der Vorfall ist bereits einige Tage her, nun wurde er bekannt: Nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen sind Fans aneinandergeraten. Die Leverkusener beklagen das Vorgehen der Polizei.

 Ein Polizeiauto (Symbolfoto)

Ein Polizeiauto (Symbolfoto)

Foto: dpa/Carsten Rehder

Der 5:0-Pokalerfolg von Bayer 04 Leverkusen bei Borussia Mönchengladbach hatte für einige Fans ein Nachspiel. Auf dem Nachhauseweg sind Anhänger beider Klubs am späten Mittwochabend am Hauptbahnhof Mönchengladbach aneinandergeraten. Polizisten trennten die Fan-Lager daraufhin und setzten Pfefferspray ein.

Auf einem Video, das die „Kurvenhilfe Leverkusen“ auf ihrer Facebookseite veröffentlichte, ist zu sehen, wie die Beamten das Spray einsetzen, nachdem sie zuvor mit einer Flüssigkeit bespritzt worden waren. Die Leverkusener Initiative teilte dazu mit: „Nach dem DFB-Pokalspiel vergangenen Mittwoch in Mönchengladbach ereignete sich unseren Informationen nach ein Zwischenfall mit der Polizei. Aufgrund fehlender bzw. unzureichender Fan-Trennung und unkoordinierter Organisation haben die eingesetzten Beamten am Mönchengladbacher Hbf die sich am Gleis befundenen Leverkusener in einen Zug gedrängt und - wie auf dem Video zu sehen ist - CS-Gas in diesen gesprüht. Uns liegen Berichte von diversen Personen mit Augenreizungen und Gesichtsschwellungen vor, des Weiteren mussten mehrere Personen von einem Notarzt versorgt werden.“

Meinolf Sprink, Direktor für Fans und Soziales bei Bayer 04, sagte auf Anfrage unserer Redaktion, dass es sich bei den Bayer-Fans, die am Hauptbahnhof mit den Anhängern aus Mönchengladbach aneinander gerieten, nicht um die Leverkusener Ultras handelte. Diese seien mit mehreren Dutzend privaten Fahrzeugen zum Spiel nach Gladbach gereist. Im Gegensatz zum Liga-Auftakt Ende August (2:0 für Gladbach) habe es nach dem Pokalspiel keinen Entlastungszug gegeben, weshalb die Fans die Rückreise individuell gestalteten. Bei den Anhängern am Hauptbahnhof Mönchengladbach soll es sich demnach unter anderem um zum Teil gewaltbereite Fans gehandelt haben.

Vor dem Pfefferspray-Einsatz der Polizei war es offenbar zu Flaschenwürfen und Schmäh-Gesängen beider Fan-Lager an den Gleisen gekommen. Daraufhin entschied sich die Polizei, die Fans in die Züge zu schicken und voneinander zu trennen.

Die zuständige Bundespolizei bestätigte am Dienstag den Einsatz von Pfefferspray. „Sonst wäre die Situation völlig eskaliert“, erklärte Thomas Hermsen, Polizeioberrat und stellvertretender Inspektionsleiter der Bundespolizeiinspektion Düsseldorf, auf Nachfrage unserer Redaktion. Nur so hätten die gewaltbereiten Fans, die sich zuvor gegenseitig provoziert und mit Flaschen beworfen haben, dazu gebracht werden können, in die Züge zu steigen.

Dass es zu Auseinandersetzungen zwischen Leverkusener und Gladbacher Anhängern am Hauptbahnhof kam, war Hermsen zufolge auch der Tatsache geschuldet, dass die Gäste-Fans nicht wie üblich über den Bahnhof in Rheydt, sondern über den Mönchengladbacher Hauptbahnhof geleitet wurden. Dies sei dem Polizeisprecher zufolge nach Absprache mit den Fanbeauftragten, die kein Konfliktpotenzial darin sahen, geschehen.

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