Bayer-Profi triumphiert bei Copa América Palacios beendet Saison mit einem Titel

Leverkusen · Bayer Leverkusens Mittelfeldspieler Exequiel Palacios bezwingt mit der Auswahl Argentiniens Copa-América-Gastgeber Brasilien und krönt sich zum Südamerikameister. Für den 22-Jährigen ist es das Happy End einer schon verloren geglaubten Spielzeit.

 Argentiniens Exequiel Palacios (vorne) wird im Endspiel um die Südamerikameisterschaft von Brasiliens Superstar Neymar attackiert.

Argentiniens Exequiel Palacios (vorne) wird im Endspiel um die Südamerikameisterschaft von Brasiliens Superstar Neymar attackiert.

Foto: AP/Andre Penner

Den Titel-Auftakt haben Florian Wirtz und Lennart Grill gemacht. Anfang Juni gewannen die beiden Talente von Bayer 04 mit dem deutschen Nachwuchs die U21-Europameisterschaft. In Exequiel Palacios ist seit Sonntag nun ein dritter Spieler der Werkself hinzugekommen, der in diesen Sommer eine Trophäe errungen hat. Mit Argentinien bezwang der 22-Jährige im Finale der Copa América im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro Gastgeber Brasilien 1:0 (0:0). Das entscheidende Tor erzielte Angel di Maria von Paris St. Germain in der in der 22. Minute. Für die „Albiceleste“ ist es die erste Südamerikameisterschaft seit 28 Jahren – und auch der erste Titel für Copa-Torschützenkönig Lionel Messi auf Nationalmannschaftsebene.

„Ich freue mich total für Pala“, kommentierte Bayers Sportdirektor Simon Rolfes den Triumph. Der Bayer-Profi wurde elf Minuten vor dem Ende für den Siegtorschützen eingewechselt und half dabei, den knappen Vorsprung ins Ziel zu bringen. „Das ist eine tolle Geschichte – gerade nach der schweren Verletzung im letzten Jahr“, betonte Rolfes. Palacios hatte sich bei einem Länderspiel im vergangenen November gegen Paraguay nach einem Foulspiel drei Querfortsätze im Bereich der Lendenwirbelsäule gebrochen und fiel mehrere Monate aus. Als er wieder fit war, ließ ihn Ex-Bayer-Coach Peter Bosz wochenlang auf der Bank schmoren. Erst als Interimscoach Hannes Wolf übernommen hatte, durfte der ehemalige River-Plate-Profi wieder zeigen, was er kann.

„Unter Hannes Wolf hat er gute Spiele gemacht und sich kurz vor Saisonende dann wieder verletzt. Aber er schaffte es noch, bis zur Copa fit zu werden und hat jetzt auch im Finale gespielt“, sagte Rolfes. Mitte Mai hatte sich Palacios im Training der Werkself an den Adduktoren verletzt und in der Folge die letzten beiden Bundesliga-Spiele gegen Union Berlin und in Dortmund verpasst. Bayer 04 selbst ging von einer Ausfallzeit von acht Wochen und dem Verpassen der Copa América aus. Palacios arbeitete jedoch intensiv daran, um bei dem Turnier dabei sein zu können und packte es im Gegensatz zu seinem Landsmann und Vereinskollegen Lucas Alario wider Erwarten doch noch in den Kader von Trainer Lionel Scaloni.

„Pala ist ein Kämpfer“, betonte Rolfes. „Ich hoffe, dass ihm dieser Erfolg Rückenwind und Selbstvertrauen gibt und er sich weiter so gut entwickelt.“ Das letzte Mal, dass ein Profi aus Leverkusen die Copa América gewinnen konnte, war fünf Jahre her. 2016 und auch im Jahr zuvor stemmte Charles Aránguiz jeweils mit Chile die Trophäe in den Himmel. In diesem Jahr war für den Bayer-Kapitän und sein Team im Viertelfinale gegen Brasilien Schluss. Die weiteren Copa-Sieger der Werkself kommen aus Brasilien und heißen Juan (2004), Emerson und Zé Roberto (beide 1999).

Den aktuellen Titel-Sommer aus Sicht der Werkself erweitern können indes noch die Olympia-Fahrer Paulinho (Brasilien) und Nadiem Amiri (Deutschland) sowie Leon Bailey. Letzterer tritt mit Jamaika beim Gold Cup in den USA an. Die Jamaikaner steigen in der Nacht auf Dienstag mit der Partie gegen Surinam (0.30 Uhr MESZ) in das Turnier ein. Die weiteren Gruppengegner sind Guadeloupe (Samstag, 0.30 Uhr) und Costa Rica (21. Juli, 1 Uhr). Das olympische Fußballturnier beginnt am 22. Juli, das Finale ist für den 6. August geplant.

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