Bayer verliert in Frankfurt "Es fehlt aktuell an zu vielen Dingen"

Frankfurt/Main · Bayer Leverkusen ist in der Bundesliga erneut gestolpert. Nach dem 1:2 (0:1) bei Eintracht Frankfurt war die Stimmung allerdings (noch) nicht auf dem Tiefpunkt, man hofft auf die kommenden Wochen.

Bayer 04 Leverkusen: Kampl der Beste in einer enttäuschenden Bayer-Elf
16 Bilder

Frankfurt - Bayer 04: Einzelkritik

16 Bilder
Foto: dpa, bra fdt

Roger Schmidt spazierte durch die Katakomben, als hätte sein Team gerade Fußball der Extraklasse geboten. Mit den Händen lässig in den Hosentaschen und einem smarten Lächeln auf den Lippen beantwortete der Trainer von Bayer Leverkusen dabei auch noch jede so kritische Frage souverän - doch der Anschein trog. "Das war ein sehr enttäuschender Ausgang für uns. Drei Punkte aus drei Spielen sind nicht besonders doll", sagte er.

Nach dem unnötigen Unentschieden unter der Woche in der Champions League gegen ZSKA Moskau war die ambitionierte Werkself auch auf nationaler Ebene gestolpert. Das 1:2 (0:1) am 3. Spieltag bei Eintracht Frankfurt war bereits die zweite Bundesliga-Niederlage der jungen Saison, und sie war gar nicht mal so unverdient.

"Es läuft einfach nicht. Wir dürfen den Kopf jetzt nicht hängenlassen, aber es fehlt leider aktuell an zu vielen Dingen", sagte der Olympia-Zweite Julian Brandt. Und mit dieser Einschätzung lag der 20-Jährige goldrichtig: Die Abwehr agierte in Frankfurt keinesfalls zu jeder Zeit zuverlässig, aus dem Mittelfeld kamen zu wenig kreative Ideen und im Angriff wurden die wenigen Chancen nicht genutzt.

Zwar erzielte Javier Hernandez (60.) den zwischenzeitlichen Ausgleich für die Gäste. Weil er aber in der Schlussphase einen Foulelfmeter an den Pfosten setzte und auf Frankfurter Seite Torjäger Alexander Meier (53.) und Marco Fabian (79.) trafen, standen die Rheinländer mal wieder mit leeren Händen da.

"Es war nicht alles schlecht", sagte Mittelfeldspieler Kevin Kampl: "Aber es kann sich auch jeder vorstellen, dass wir uns den Saisonstart anders vorgestellt haben. Wir müssen Punkte einfahren, das wissen wir."

Ähnliche Worte benutzte Leverkusens Sportchef Rudi Völler, der für die Partie am Mittwoch gegen den FC Augsburg (20.00 Uhr/Live-Ticker) drei Zähler einforderte, "um den Anschluss an die vorderen Plätze nicht zu verlieren." Den Einzug in den internationalen Wettbewerb wird die Werkself zum Ende der Saison sicherlich schaffen. Aber das Ziel war es eben, den Abstand unter anderem zu Borussia Dortmund "mit der besten Mannschaft, die Leverkusen vielleicht je hatte" (Völler), zu verringern.

"Wir haben eine gute Mannschaft, keine Frage", versicherte Schmidt, der vielleicht auch deshalb gefasst wirkte: "In der englischen Woche haben wir wieder zwei Spiele, danach kann die Situation ganz anders aussehen. Ich bin weiterhin optimistisch."

Dass es bereits am Mittwoch weitergeht, darüber war auch Völler froh, "auch wenn englische Wochen für die Spieler sehr anstrengend sind". Die Protagonisten auf dem Feld stört das aber offenbar nicht. "Es ist zwar schwierig, in der kurzen Zeit die Fehler zu beheben. Aber wir werden auch wieder gewinnen", sagte Brandt.

(old/sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort