Bayer desolat Eintracht Frankfurt überrollt die Werkself

Frankfurt am Main · Trainer Xabi Alonso und Bayer 04 Leverkusen haben sich bei Eintracht Frankfurt ohne Chance präsentiert. Der Werksklub kassierte eine auch in der Höhe verdiente 1:5 (0:1)-Niederlage beim Europa-League-Sieger.

 Bayers Keeper Lukas Hradecky (Mitte) faustet den Ball aus der Gefahrenzone.

Bayers Keeper Lukas Hradecky (Mitte) faustet den Ball aus der Gefahrenzone.

Foto: dpa/Arne Dedert

Die Vorgänger von Bayer Leverkusens neuem Trainer Xabi Alonso haben die Stärke von Eintracht Frankfurt in den vergangenen Jahren bereits zu spüren bekommen. Seit fünf Jahren hat die Werkself kein Spiel mehr beim Europa-League-Sieger von 2022 gewonnen. Mit dem ehemaligen Weltklasse-Profi an der Seitenlinie wollten die Rheinländer diese Negativserie nun durchbrechen – ohne Erfolg. In Hessen setzte es beim desolaten 1:5 (0:1) die fünfte Auswärtspleite bei der Eintracht am Stück.

Alonso hatte seine Mannschaft im Vergleich zum 0:3 in der Champions League gegen den FC Porto unter der Woche auf vier Positionen verändert. Für Amine Adli, Kerem Demirbay, Odilon Kossounou und den angeschlagenen Callum Hudson-Odoi rückten Jeremie Frimpong, Robert Andrich, Paulinho und Edmond Tapsoba in die Startformation. Besser wurde es dadurch aber nicht.

Frankfurt, das vor wenigen Tagen nur knapp mit 2:3 bei Tottenham Hotspur in der Königsklasse verloren hatte, brachte die Werkself von der ersten Minute an in Bedrängnis. Mario Götze scheiterte nach einer missglückten Kopfballabwehr von Jonathan Tah mit einem Distanzschuss (5.) – und nach neun Minuten hatten die Gäste dann das erste Mal richtig Glück. Randal Kolo Muani war Tah enteilt, doch Piero Hincapies Grätsche in letzter Sekunde verhinderte das frühe 0:1.

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Frankfurt – Bayer 04: die Werkself in Noten

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Während Leverkusen viele einfache Ballverluste unterliefen und mehrere Spieler Schwierigkeiten mit der Standfestigkeit hatten, musste sich die Eintracht ankreiden, zu wenig Kapital aus den Möglichkeiten geschlagen zu haben. Stärkster Bayer-Profi in der ersten Halbzeit war Lukas Hradecky. Der Torwart durfte sich gleich mehrere Male auszeichnen. Bei beiden Großchancen von Kolo Muani (28./41.) vor dem Seitenwechsel war der Kapitän hellwach.

Das längst überfällige 0:1 in der fünften Minute der Nachspielzeit konnte der Finne dann aber nicht mehr verhindern. Den ersten Strafstoß von Kolo Muani nach einem Foul von Edmond Tapsoba an Jesper Lindström konnte der Routinier zwar noch parieren. Beim Schuss stand er aber nicht mit mindestens einem Fuß auf der Torlinie, so dass der Elfmeter wiederholt werden musste. Im zweiten Anlauf verwandelte dann Daicha Kamada zur Frankfurter Führung.

In der Offensive hatte die Werkself im ersten Abschnitt kaum nennenswerte Szenen. Die mit Abstand gefährlichste war indes Frimpong vorenthalten. Der Niederländer nahm den Ball nach einer starken Einzelaktion von Moussa Diaby aus vollem Lauf volley. Sein Schuss mit der Innenseite streifte noch den Querbalken. Der letztjährige Top-Torjäger Patrik Schick blieb einmal mehr in dieser Spielzeit bemerkenswert blass.

Umso überraschender kam dann der Ausgleich in der 56. Minute. Der zur Pause eingewechselte Kerem Demirbay schlug einen Freistoß auf Hincapie, der per Flugkopfball zum 1:1 traf. Die Antwort des Teams von Coach Oliver Glasner folgte jedoch prompt. Nach einem erneuten Ballverlust von Tapsoba flankte Christopher Lenz auf Kolo Muani, der mit dem Kopf schneller als Hincapie war und die Eintracht wieder in Führung brachte (58.).

Die Gastgeber wollten nun Klarheit schaffen und drängten auf das dritte Tor. Lindstöm hatte die Vorentscheidung auf dem Fuß, zielte zunächst aber knapp neben den Pfosten (61.). Nur vier Minuten später machte es der Däne dann aber besser und lupfte den Ball stark über Hradecky hinweg zum 3:1 für Frankfurt ins Tor.

Das Spiel war entschieden, doch aus Sicht des Werksklubs kam es noch schlimmer. Nach Videobeweis sah Hincapie für ein Foul an Lindström im eigenen Sechzehner Gelb-Rot. Kamada trat an und verwandelte auch diesen Strafstoß sicher – 4:1 für die Glasner-Elf (72.). Die Eintracht verbuchte weitere gute Aktionen und schraubte das Ergebnis in die Höhe. Der Ex-Leverkusener Lucas Alario, kurz zuvor eingewechselt, machte die Blamage für die Rheinländer perfekt und erzielte das 5:1 (86.).

Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) empfangen die im Tabellenkeller festhängenden Leverkusener den VfL Wolfsburg.

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