Frustrierte Fans Bei Bayer 04 kippt die Stimmung

Leverkusen · Das 2:2 bei Hertha BSC ist zu wenig für die hohen Ansprüche der Leverkusener. Wie groß der Frust bei den Anhängern ist, zeigte eine Szene nach der Partie. Die Trikots der Spieler waren als Dank nicht erwünscht.

Bundesliga: Hertha BSC gegen Bayer 04 Leverkusen - die Bilder des Spiels
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Hertha BSC - Bayer 04: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Andreas Gora

Wie angespannt die Lage unter dem Bayer-Kreuz ist, wurde nach dem Schlusspfiff in Berlin deutlich. Als einige Profis des Werksklubs nach dem 2:2 (0:0) bei Hertha BSC ihre Trikots als Dank zu den mitgereisten Fans in die Kurve warfen, bekamen sie diese umgehend zurück. Frei nach dem Motto: Wir wollen keine Souvenirs, sondern Siege. Der von den Klubverantwortlichen gestützte, aber unter Druck stehende Trainer der Leverkusener, Gerardo Seoane, konnte den Unmut der Anhänger nachvollziehen. „Dass die Fans enttäuscht sind, ist verständlich, denn das sind wir alle“, sagte der 43-Jährige.

Nach einer ersten Halbzeit mit Chancen auf beiden Seiten aber keinen Toren sahen die Zuschauer im Berliner Olympiastadion einen unterhaltsamen zweiten Spielabschnitt. Kerem Demirbay eröffnete den Torreigen mit einem direkt verwandelten Freistoß (49.), die Antwort der Hauptstädter ließ aber nicht lange auf sich warten: In der 56. Minute gelang Suat Serdar der Ausgleich. Nach einem Fehlpass des eingewechselten Nadiem Amiri direkt in die Füße des Berliners Marco Richter verwandelte dieser per Traumtor aus der Distanz zur Hertha-Führung (74.). Der ansonsten glücklose Patrik Schick rettete den Gästen schließlich das verdiente Remis (79.). Für Aufregung sorgte noch ein vermeintliches Handspiel im eigenen Strafraum von Bayers Odilon Kossounou, das der Unparteiische aber zum Frust der Berliner als nicht strafbar wertete (82.).

Einzelkritik: Bayer 04 Leverkusen in Noten bei Hertha BSC
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Hertha BSC – Bayer 04: die Werkself in der Einzelkritik

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„Was man der Mannschaft auf keinen Fall vorwerfen kann, ist fehlendes Engagement oder fehlende Kampfbereitschaft“, sagte Seoane. Er habe eine im Vergleich zu den Partien zuvor „viel aktivere“ Werkself gesehen und attestierte ihr eine „klare Leistungssteigerung“. Torschütze Demirbay war ebenfalls bemüht, das Positive hervorzuheben. Angesprochen auf die abermals eklatanten defensiven Aussetzer der Leverkusener reagierte er indes dünnhäutig. „Ihr müsst die Fragen nicht immer negativ stellen“, raunzte er. Dass die Werkself die Trendwende – auch mit Seoane – schafft, ist für ihn nur eine Frage der Zeit. „Wir werden da unten herauskommen und in ein paar Spielen werde ich hier stehen und danach gefragt werden, ob es jetzt wieder Richtung Champions League geht“, betonte er. „In schwierigen Situationen wie dieser zeigt sich, ob wir eine Familie sind und ob der Kern stabil ist.“

Am Dienstag empfängt Bayer in der Königsklasse Atlético Madrid, am Samstag ist Bremen zu Gast. Seoane und Leverkusen steht eine Woche der Wahrheit bevor.

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