Bayer Leverkusen Die rätselhafte Schwäche des Javier Hernández

Leverkusen · Chicharito ist eigentlich Bayers Torgarant, aber inzwischen wartet der Mexikaner seit sechs Ligaspielen auf seinen nächsten Treffer.

Das ist Javier Hernandez "Chicharito"
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Foto: KSMedianet / Bayer04

Es ist noch nicht lange her, dass Chicharito der umjubelte Matchwinner von Bayer 04 war. Beim 3:2-Sieg in Mainz gelang ihm ein Dreierpack, eine Woche später besiegelte sein Tor den 2:0-Erfolg gegen Dortmund. Das war am 1. Oktober. Seitdem traf der Mexikaner nicht mehr. Sechs torlose Bundesliga- und drei torlose Champions-League-Spiele später ist es nicht vermessen, von einer Flaute zu sprechen - zudem wirkte der 28-Jährige zuletzt nicht auf der Höhe des Geschehens.

In München saß er zunächst auf der Bank. Eine Blessur war nicht der Grund, war aus dem Umfeld der Werkself zu vernehmen. Also muss Chicharitos Nichtberücksichtigung andere Ursachen haben. Beim Stand von 1:2 wechselte Roger Schmidt ihn ein. Es folgten etwas mehr als 30 Minuten in der Allianz-Arena, in denen kaum auffiel, dass die "kleine Erbse" auf dem Platz stand. Es war nicht sein erster schwacher Auftritt in den vergangenen Wochen. Auffallend ist, dass der sonst so kaltschnäuzige Stürmer zuletzt in ungewohnter Manier Chancen vertändelt oder von seinen Mitspielern kaum mehr wirklich welche bekommt.

Dabei hatte seine Saison stark begonnen. Nach sechs Spielen mischte er mit fünf Toren - bis heute ist er damit Bayers bester Schütze - im Duell um die Torjägerkanone mit. Er spielte auf einem Niveau mit Kölns Anthony Modeste oder Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang. Inzwischen sind sie deutlich an ihm vorbeigezogen. Auch in der Champions League hat Chicharito seit dem Spiel beim AS Monaco Ende September nicht mehr getroffen.

Dass er eigentlich einen Torinstinkt hat, ist bekannt. Seine Bilanz seit dem Wechsel zu Bayer 04: 39 Ligaspiele, 22 Tore. Wettbewerbsübergreifend kommt er gar auf 33 Treffer bei 58 Einsätzen. Das ist eine Quote, die nur wenige Angreifer erreichen. Das macht ihn nicht nur für Bayer 04 wertvoll. Rudi Völler stärkt dem Stürmer den Rücken: "Wir haben bis zur Winterpause noch einige Spiele. Ich bin mir sicher, dass er noch das ein oder andere Tor schießt", sagt Bayers Sportchef und schiebt nach: "Wir brauchen auch seine Tore."

Mit jedem Treffer steigt allerdings auch sein Marktwert. Der Vertrag läuft bis 2018. Schwer vorstellbar, dass er bleibt, wenn Leverkusen die erneute Qualifikation zur Champions League verpassen sollte. Zudem ist er jetzt 28 - das beste Alter, um ein lukratives Angebot anzunehmen.

(RP)
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