Kleine Deals bei Bayer 04 Die Baustelle hinten links bleibt bestehen

Leverkusen · Die Verantwortlichen von Bayer 04 Leverkusen müssen ihre Suche nach einem neuen Linksverteidiger auf den kommenden Sommer verschieben. Im Mittelfeld lässt der Werksklub derweil ein Talent ziehen und holt ein neues dazu.

 Simon Rolfes ist seit 2018 in leitender Position zurück beim Werksklub.

Simon Rolfes ist seit 2018 in leitender Position zurück beim Werksklub.

Foto: IMAGO/osnapix

Die Hoffnungen unter dem Bayer-Kreuz waren groß, den Kader mit Blick auf die zweite Saisonhälfte noch einmal verstärken zu können. Im Fokus stand diesen Winter die Suche nach einem neuen Linksverteidiger, um die wohl größte Schwachstelle im Team von Trainer Xabi Alonso zu beheben. Letztlich blieb es bis zum Ende der Bundesliga-Transferperiode am Dienstag (18 Uhr) aber – trotz einiger Spekulationen um etwaige Zu- und Abgänge – vergleichsweise unspektakulär.

Zugänge Schon vor einigen Tagen hatten die Leverkusener die Verpflichtungen des 16-jährigen Mittelfeldspielers Noah Mbamba (FC Brügge) und von Ersatzkeeper Patrick Pentz (Stade Reims) offiziell gemacht. Am Dienstagabend bestätigten die Rheinländer dann auch den von kolumbianischer Seite aus bereits vermeldeten Transfer von Gustavo Puerta unters Bayer-Kreuz. Das 19-jährige Mittelfeld-Talent wechselt für die kolportierte Ablöse von rund einer Million Euro von Bogota FC nach Leverkusen.

Bayers Sportgeschäftsführer Simon Rolfes beschreibt den Kapitän der U20 Kolumbiens als kampfstarken Spieler, „der auf der Sechser- und Achterposition großes Potenzial besitzt“ und zunächst beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg auf Leihbasis Spielpraxis sammeln soll. Sein Vertrag in Leverkusen ist gültig bis 2028. „Wir sind davon überzeugt, dass er eine vielversprechende Karriere vor sich hat“, betont Rolfes.

Nicht in Erfüllung gegangen ist indes der Wunsch nach einer Verstärkung für hinten links. Nachdem sich ein Wechsel des Spaniers Fran Garcia von Rayo Vallecano bereits vor Tagen zerschlagen hatte, ist Bayer offenbar auch bei Stuttgarts Borna Sosa abgeblitzt. Leverkusen soll zehn Millionen Euro für den kroatischen WM-Teilnehmer geboten haben – zu wenig, um die Schwaben von einem sofortigen Wechsel zu überzeugen.

Abgänge Gleich zu Beginn des letzten Transfertags überraschte der Werksklub mit der Meldung, dass Zidan Sertdemir zu seinem Stammverein FC Nordsjaelland zurückkehrt. Der in wenigen Tagen 18 Jahre alt werdende Jungprofi war erst 2021 für eine Million Euro aus Dänemark unters Bayer-Kreuz gewechselt. Wie der „Kicker“ berichtet, soll Bayer nun selbst eine Million Euro Ablöse für den Mittelfeldmann bekommen, weiter 50 Prozent der Transferrechte an Sertdemir halten und ein Vorkaufsrecht besitzen. Der dänische U-Nationalspieler kommt auf drei Kurzeinsätze bei den Profis. „Für Zidan ist es wichtig, den nächsten Schritt im Profifußball zu machen. Wir haben mit Blick auf seine Zukunft eine gewinnbringende Einigung für alle Seiten gefunden“, sagt Rolfes.

Wer gehofft hatte, dass der Leverkusener Sportgeschäftsführer auch Abnehmer für einige Dauerreservisten wie Daley Sinkgraven oder Timothy Fosu-Mensah finden würde, wurde enttäuscht. Am während seiner Zeit in Leverkusen häufig verletzten Rechtsverteidiger Fosu-Mensah soll zwar der französische Erstligist ES Troyes AC interessiert gewesen sein, ein Transfer kam jedoch nicht zustande. Auch der angeschlagene Charles Aránguiz, dessen Vertrag im Sommer endet, bleibt trotz Kontakten zum brasilianischen Klub Vasco da Gama in Leverkusen.

Heiß diskutiert wurde dem Vernehmen nach auch ein Wechsel von Sardar Azmoun zu Olympique Marseille nach Frankreich – für rund zehn Millionen Euro Ablöse. Doch aus einem Transfer des iranischen WM-Teilnehmers ist ebenso nichts geworden wie in einer kurz vor dem Ablauf der Frist offenbar angedachten Leihe von Kerem Demirbay zu Hertha BSC.

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