Fotos Das Saisonzeugnis der Werkself
Die 55. Bundesliga-Saison endete für Bayer 04 mit 55 Punkten auf Platz fünf – bei 58:44 Toren. So haben wir die eingesetzten Profis bewertet.
Bernd Leno Der Schlussmann absolvierte 33 Spiele von Beginn an. Grobe Fehler leistete er sich so gut wie keine, war aber auch im positiven Sinn selten der spielentscheidende Mann. Insgesamt war er in seinem siebten Jahr unter dem Bayer-Kreuz ein solider Rückhalt – auch wenn der wechselwillige Torwart sein persönliches Ziel von maximal 34 Gegentoren verfehlte. Note: 2-
Wendell Der brasilianische Linksverteidiger spielte eine ordentliche Saison, ohne jedoch den nächsten Schritt in seiner Entwicklung zu machen. In einigen Situationen agierte der 24-Jährige zu ungestüm. Vernachlässigte zu oft die Defensive zugunsten der Offensive. Note: 3
Jonathan Tah Der in den vorläufigen WM-Kader berufene Innenverteidiger hat sich zu einem Abwehrspieler von internationalem Format gemausert. Stellungsspiel, Zweikampfstärke, Spielaufbau – der 22-Jährige hat in allen Bereichen einen Schritt nach vorne gemacht. Note: 2
Sven Bender Der Zugang aus Dortmund ist auf der Suche nach mehr Spielzeit in Leverkusen fündig geworden. Dabei agierte er längst nicht immer sicher, aber noch seltener wirklich schwach. Note: 3+
Lars Bender Der Kapitän mutierte vom defensiven Mittelfeldspieler zum Rechtsverteidiger – und machte seine Sache richtig gut. Es gibt nur wenige Spieler in der Liga, die derart konsequent und erfolgreich die Außenbahn beackern. Note: 2
Tin Jedvaj War in der Hinrunde lange verletzt und fand nur mühsam zurück. Im letzten Saisondrittel kam er häufiger zum Einsatz, jedoch ohne zu glänzen. Note: 4
Benjamin Henrichs Etwaige Leistungsschwankungen sind für einen 21-Jährigen normal, doch bei dem Rechtsverteidiger schlägt das Pendel teils extrem aus. Es war eine Saison mit Licht und Schatten, in der letzteres überwog. Gerüchten zufolge will er Bayer 04 im Sommer verlassen – wohl auch, weil in Mitchell Weiser ein weiterer Konkurrent für seine Position verpflichtet wurde. Note: 4-
Panagiotis Retsos In seiner ersten Saison unterm Bayer-Kreuz ließ der griechische Nationalspieler mehrfach sein Talent aufblitzen, doch es gab auch Situationen, in denen der 19-jährige Defensivallrounder naiv verteidigte – inklusive Patzer. Da ist noch Luft nach oben. Note: 3-
Charles Aránguiz Mit im Schnitt 85 Ballkontakten war der Chilene der meistangespielte Akteur der Werkself. Eminent wichtig zudem als Taktgeber, Mittelfeldwühler, Zweikämpfer und Lückenschließer. Note: 2
Julian Baumgartlingerr Der Österreicher hat sich nach durchwachsener Hinrunde zunehmend in die Stammelf gespielt, zuletzt gar als Innenverteidiger. Erledigte seine Aufgaben in aller Regel mindestens zufriedenstellend. Note: 3+
Dominik Kohr Vor der Saison hatte Rudi Völler angekündigt, das der U 21-Europameister öfter spielen wird, als viele annehmen. So kam es: 28 Einsätze stehen in der Bilanz. Robustheit und Zweikampfstärke sind seine Qualitäten, Spielaufbau und Übersicht eher nicht. Note: 3-
Leon Bailey In der Hinrunde bärenstark, in der Rückrunde meist eher durchschnittlich – so lässt sich Spielzeit des Jamaikaners zusammenfassen. Dabei schoss er neun Tore, gab sieben Vorlagen und verzückte Fußballästheten mit seiner überragenden Technik. Note: 2
Julian Brandt Trainer Heiko Herrlich sagte unlängst, der dribbelstarke Blondschopf hätte zumindest eine Teilschuld an seinen grauen Haaren. Der Grund: Brandt pendelt oft zwischen schludrig und genial. Sein riesiges Talent ist dabei freilich über jeden Zweifel erhaben. In der nächsten Saison gilt es, neun Tore und fünf Vorlagen zu überbieten – und konstanter zu spielen. Note: 2-
Karim Bellarabi Es war eine verlorene Saison für den Flügelflitzer, der nicht so recht in Heiko Herrlichs System passen wollte. Vor allem mit der ihm aufgetragenen Defensivarbeit wirkte er oft überfordert, nach vorne kamen nur selten entscheidende Impulse von ihm. Note: 4
Kevin Volland 14 Tore erzielte der Angreifer in der vergangenen Saison, was einer persönlichen Bestmarke entspricht. Damit ist er der treffsicherste Schütze der Werkself. Dennoch muss sich der stets fleißige und laufstarke Stürmer fragen lassen, ob nicht noch deutlich mehr drin gewesen wäre. Zur Wahrheit gehört auch, dass er zu viele Chancen liegengelassen hat. Note: 3+
Kai Havertz Der 18-Jährige hat sich zum Stammspieler entwickelt und ist mit neun Vorlagen bester Vorbereiter im Team. An guten Tagen darf man ihm alles zutrauen, was Fußball sehenswert macht – und das Beste ist: Schlechte Tage hat er nur äußerst selten. Note: 2-
Lucas Alario Der Argentinier hat den Wechsel an den Rhein offenbar gut verkraftet. In 23 Einsätzen erzielte er neun Tore und legte fünf Treffer auf. Das ist eine ordentliche Bilanz für die Premierensaison unterm Bayer-Kreuz. Er steht meistens da, wo ein Torjäger stehen muss und hat auch das Auge für den besser positionierten Nebenmann. Note: 3
Ramazan Özcan Die Nummer zwei kam nur beim 0:4 in Dortmund zum Einsatz, wo er an keinem der Gegentore schuldig war. Ohne Note
Joel Pohjanpalo Verpasste verletzt die Schlussphase der Saison. Davor gelang es dem sporadisch eingesetzten Finnen nicht, Werbung in eigener Sache zu machen. Ohne Note
Stefan Kießling Für ein Tor hat es in seiner letzten Saison nicht gereicht, doch die Fans haben die Vereinsikone am letzten Spieltag würdig verabschiedet. Ein Großer hat die Fußballbühne verlassen. Ohne Note