Herrlich, Korkut, Schmidt Das machen die Ex-Trainer des Werksklubs

Leverkusen · Während die ehemaligen Trainer von Bayer 04, Heiko Herrlich und Roger Schmidt, neue Vereine gefunden haben, ist Tayfun Korkut nach seiner Zeit in Stuttgart derzeit beschäftigungslos. Ihr Nachfolger Peter Bosz könnte der Trainer mit der längsten Verweildauer beim Werksklub seit Chistoph Daum werden, der insgesamt 1575 Tag im Amt war.

 Tayfun Korkut ist nach seinem Engagement beim VfB Stuttgart ohne Anstellung.

Tayfun Korkut ist nach seinem Engagement beim VfB Stuttgart ohne Anstellung.

Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Im Januar hat Bayer 04 Nägel mit Köpfen gemacht und den auslaufenden Vertrag mit Cheftrainer Peter Bosz um zwei Jahre bis 2022 verlängert – die erste Vertragsverlängerung mit einem Trainer seit Roger Schmidt. Sollte der Niederländer seinen Kontrakt erfüllen, wäre er bereits der Coach mit der längsten Verweildauer beim Werksklub seit Christoph Daum. Letztgenannter war von 1996 bis 2000 insgesamt 1575 Tage im Amt. Wir zeigen, was Boszs Vorgänger in Leverkusen nach ihrer Zeit unter dem Bayer-Kreuz erlebt haben.

Bayer 04 Leverkusen: Alle Trainer seit 1996
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Foto: dpa/Bernd Thissen

Heiko Herrlich Seit dem 10. März ist der Vorgänger von Bosz zurück in der Bundesliga: als Trainer des in Abstiegsnot geratenen FC Augsburg. Zuvor war Herrlich von Sommer 2017 bis Dezember 2018 für die Werkself verantwortlich und formte aus einer wenig homogenen Gruppe wieder eine Mannschaft. Der Lohn war die Rückkehr auf das internationale Parkett und in die Europa League. Nur aufgrund der schlechteren Torbilanz verpassten Herrlich und Bayer den Einzug in die Champions League.

Lange währte das Hoch jedoch nicht. Nach einem mit drei Niederlagen zu Beginn verpatztem Start in seine zweite Saison unter dem Bayer-Kreuz kam Herrlichs Team nie richtig in Fahrt. Einen Tag vor Weihnachten zogen die Verantwortlichen aufgrund der negativen Entwicklung den Schlussstrich und stellten den gebürtigen Mannheimer frei. Insgesamt hatte Herrlich, dessen Spielerkarriere einst in Leverkusen begann, 64 Pflichtspiele (32 Siege, 14 Remis, 18 Niederlagen) an der Seitenlinie gestanden. Nach 14-monatiger Auszeit ist er nun zurück in Liga eins.

Tayfun Korkut Als Interimstrainer übernahm der ehemalige türkische Nationalspieler im März 2017 für den Rest der Spielzeit den Trainerposten von Roger Schmidt. In zwölf Pflichtspielen gelang Korkut zwar der Klassenerhalt mit der Werkself, gewann aber nur zwei Partien. Als Dauerlösung konnte er sich so nicht empfehlen, weshalb der damalige Geschäftsführer Michael Schade frühzeitig klarmachte, dass der Klub im Sommer einen neuen Trainer präsentieren werde.

Im Januar 2018 wurde Korkut vom damaligen Erstligisten VfB Stuttgart verpflichtet, kassierte in 14 Spielen nur eine Niederlage und führte den Verein seiner Heimatstadt somit zum Ligaverbleib und auf einen überraschenden siebten Platz. Daraufhin verlängerte der VfB den Vertrag mit Korkut bis 2020. Der Start in seine zweite Saison misslang jedoch mit nur fünf Punkten aus den ersten sieben Spielen, woraufhin er entlassen wurde. Seitdem ist der 45-Jährige ohne Beschäftigung.

 Roger Schmidt wird Chefcoach des niederländischen Top-Klubs PSV Eindhoven.

Roger Schmidt wird Chefcoach des niederländischen Top-Klubs PSV Eindhoven.

Foto: dpa/Li Shanze

Roger Schmidt Kaum ein Trainer dürfte in den vergangenen Jahren mehr polarisiert haben, als der im Sommer 2014 für 1,5 Millionen Euro aus Salzburg verpflichtete Coach. Schmidts Überfall-Fußball prägte den Klub für zweieinhalb durchaus erfolgreiche Jahre. Außerhalb des Feldes schoss der im sauerländischen Kierspe geborene Trainer jedoch mehr als nur einmal über das Ziel hinaus. Für sein Verhalten an der Seitenlinie wurde der heute 53-Jährige gleich mehrfach sanktioniert und mit Spielsperren bedacht.

Im März 2017 unterlag Bayer mit 2:6 bei Borussia Dortmund. Schmidt bescheinigte seinem Team trotz der hohen Niederlage einen „sehr guten Auftritt“ und wertete die Leistung als „Schritt in die richtige Richtung“. Die Klubverantwortlichen zogen eine andere Schlussfolgerung und warfen Schmidt am darauffolgenden Tag raus. Noch im Sommer heuerte er beim chinesischen Erstligisten Beijing Guoan an. 2018 gewann er mit dem Klub den Pokal, 2019 folgte nach zweijähriger Amtszeit die Entlassung. Im Sommer kehrt Schmidt nach mehr als drei Jahren nun zurück auf die europäische Fußballbühne: Er übernimmt den niederländischen Top-Klub PSV Eindhoven, der aktuell auf dem vierten Tabellenplatz in der Eredivisie steht.

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