Reizung der Patellarsehne Charles Aránguiz ist Leverkusens Sorgenkind

Leverkusen · Charles Aránguiz ist verletzt. Eine Prognose, wann der Chilene wieder für Bayer 04 spielen kann, wagt niemand. Wie geht es weiter?

 Ein Bild aus besseren Zeiten: Mittelfeldstratege Charles Aránguiz (r.) im Januar beim Testspiel gegen die Sportfreunde Lotte.

Ein Bild aus besseren Zeiten: Mittelfeldstratege Charles Aránguiz (r.) im Januar beim Testspiel gegen die Sportfreunde Lotte.

Foto: imago

Der bis heute letzte Einsatz von Charles Aránguiz war am 11. September. Bei Chiles 0:0 gegen Südkorea spielte der 29-Jährige eine Halbzeit durch. Es war kein besonders erfolgreiches oder gar spektakuläres Länderspiel für den Profi von Bayer 04, aber es war eins mit Folgen. Denn seitdem sind seine ihn bereits den ganzen Sommer begleitenden Probleme im Knie schlimmer geworden. Eine Reizung der Patellarsehne setzt den von seiner Physis lebenden Mittelfeldspieler seit Monaten außer Gefecht. Zeitweise sprach Trainer Heiko Herrlich gar von einem medizinischen Rätsel.

Eine genaue Prognose, wann er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann, wagt im Lager der Werkself niemand. Zu oft entpuppten sich etwaige Voraussagen in der Vergangenheit als zu optimistisch. Nun soll er in dieser Woche langsam herangeführt werden, ehe die Intensität nach dem Heimspiel gegen Hannover 96 (Samstag, 15.30 Uhr), gesteigert wird. Vielleicht. Womöglich.

Die Ursachen der langen Leidenszeit liegen irgendwo in der vergangenen Saison. „Die Schmerzen im Knie hat er schon lange, aber er konnte sie bisher tolerieren“, sagt Herrlich. „Wir hatten gehofft, dass sich das Knie in sieben Wochen Urlaub erholt, aber das war nicht der Fall.“

Hoffnung kam zu Beginn der Liga auf. Aránguiz absolvierte als Einwechselspieler immerhin eine knappe halbe Stunde beim 1:3 gegen den VfL Wolfsburg. Zehn Tage später folgte das folgenschwere Länderspiel für Chile. „Er ist ein positiver Typ und will immer spielen“, erklärt Herrlich, der seinen Spieler in Schutz nimmt: „Leider hat er die gesamte Vorbereitung verpasst und ist mit Schmerzen von der Länderspielreise mit Chile zurückgekommen. Damit hat er sicher weder sich noch dem Verein geholfen. Aber es war nicht seine Absicht.“

Aránguiz gilt als „stiller Krieger“, der vergleichsweise schonungslos mit seinem Körper umgeht und sich von leichteren Blessuren nicht ausbremsen lässt. Viel Wert auf Selbstdarstellung legt er nicht. Abseits des Rasens wirkt er eher introvertiert und es ist nur sehr selten etwas von ihm zu hören. Auf dem Platz hingegen ist er giftig, bissig, laufstark. An guten Tagen gibt er den Takt vor und ist quasi das Metronom der Werkself. Er schließt Lücken, ist überall zwischen beiden Strafräumen zu finden und schaltet sich gewinnbringend in die Offensive ein – kurz gesagt: Er ist ein Spieler, der in der jetzigen Phase der Werkself an allen Ecken und Enden fehlt. Doch auch für ihn gilt der Grundsatz: Gesundheit geht vor.

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