Bayer siegt 3:0 in St. Louis Hlozek macht Werbung in eigener Sache

Leverkusen/St Louis · Beim deutlichen 3:0-Sieg im letzten Test vor einer rund zweiwöchigen Pause für die Profis von Bayer 04 avanciert der tschechische Stürmer zum Spielentscheider. Der 20-Jährige setzt seinen Aufwärtstrend unter dem neuen Trainer fort.

Bayers Angreifer Adam Hlozek (l.) setzt sich im Laufduell gegen  Kyle Hiebert vom St. Louis City SC durch.

Bayers Angreifer Adam Hlozek (l.) setzt sich im Laufduell gegen  Kyle Hiebert vom St. Louis City SC durch.

Foto: dpa/Tim Vizer

Adam Hlozek hatte die Wahl. Statt mit Bayer 04 in die USA zu reisen, hätte der Stürmer auch mit der tschechischen Nationalmannschaft zwei Freundschaftsspiele bestreiten können. Von Auswahltrainer Jaroslav Silhavy wurde der 20-jährige Angreifer für zwei Testspiele gegen die Färöer und in der Türkei nominiert. Doch Hlozek entschied sich dafür, bei der Werkself weiter Werbung in eigener Sache zu betreiben – mit Erfolg. Zum 3:0 (2:0)-Sieg der Leverkusener im Test beim St. Louis City SC steuerte der 1,88-Meter-Mann zwei Tore und eine Vorlage bei.

Die Partie im mit 22.500 Zuschauern ausverkauften Citypark-Stadion bildete den Abschluss der USA-Tour der Rheinländer. Chelsea-Leihgabe Callum Hudson-Odoi sorgte nach 36 Minuten für den ersten Höhepunkt der Begegnung und erzielte nach einem von Hlozek clever mit der Sohle weitergeleiteten Ball das Führungstor für die Leverkusener. Kurz vor der Pause waren es dann erneut der Engländer und der Tscheche, die erfolgreich kombinierten, dieses Mal jedoch in getauschten Rollen. Nach einem Steckpass von Hudson-Odoi vollendete Hlozek mühelos zum 2:0 (44.).

In einem insgesamt chancenarmen zweiten Abschnitt überwand Hlozek den ehemaligen Dortmunder Roman Bürki im Tor der US-Amerikaner dann noch ein weiteres Mal (51.). „Wir haben sehr seriös gespielt und waren von Anfang an gut in der Partie. Ich bin zufrieden“, sagte Bayers Trainer Xabi Alonso. Nach vier Tagen in den USA zog er ein positives Fazit: „Ich denke, es war eine schöne Erfahrung für uns alle. Wir gehen mit einem guten Gefühl in die Pause.“

Zufrieden dürfte der 40-Jährige derweil auch mit Hlozek sein. Im Sommer für rund 20 Millionen Euro von Sparta Prag unters Bayer-Kreuz gewechselt, brauchte das Talent einige Wochen und Monate, um sich zu akklimatisieren. Nach schwächeren Auftritten zu Beginn der Spielzeit fand sich Hlozek unter Ex-Coach Gerardo Seoane recht schnell auf der Ersatzbank wieder. Erst mit der Verpflichtung von Alonso ging es dann auch für den Angreifer persönlich wieder bergauf.

Das lag zum einen an der Verletzung von Landsmann Patrik Schick, der weiter seine Adduktorenprobleme auskuriert, aber auch aber auch an der fußballerischen Entwicklung von Hlozek selbst. In den letzten Partien vor der WM-Pause deutete Bayers Nummer 23 erstmals an, weshalb er sich schon in jungen Jahren in der höchsten tschechischen Spielklasse einen Namen gemacht hatte. Beim 5:0 gegen Union Berlin erzielte er sehenswert mit der Hacke sein erstes Bundesliga-Tor und legte ein weiteres auf. Auch als Ballverteiler, der Räume für Mitspieler schafft, bewies er unlängst seinen Wert.

 Hlozek ist im Aufwind, gleichwohl es freilich kleine Schritte sind, die er macht. Denn Platz für Verbesserung gibt es zur Genüge. Vor allem was den eigenen Abschluss betrifft, besteht trotz der beiden Testspieltreffer Optimierungsbedarf. Noch kommt Hlozek zu selten in torgefährliche Positionen. Auch an das Tempo in Bundesliga, Champions League und demnächst in der Europa League muss er sich noch gewöhnen. Die vergangenen Auftritte haben indes Hoffnungen geweckt, dass ihm das in der Rückserie ab Januar immer besser gelingen wird.

Vorerst steht für ihn und den Großteil des Kaders aber eine zweiwöchige Regenerationsphase an. Nach der Rückkehr aus den USA bittet Alonso seine Profis erst wieder am 1. Dezember zum Mannschaftstraining in Leverkusen. Am 10. Dezember (14 Uhr) findet dann ein weiteres Testspiel außerhalb Deutschlands an: In Schottland geht’s für die Werkself gegen die Glasgow Rangers.

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