Bayer Leverkusen Acht Spieler fehlen Herrlich bei Trainingsstart

Leverkusen · Nach zwei Tagen Leistungsdiagnostik hat die Werkself am Mittwochmorgen das Training auf dem Rasen aufgenommen. Neben den drei Confed-Cup-Siegern Benjamin Henrichs, Julian Brandt und Bernd Leno fehlten fünf weitere Profis. Leon Bailey wurde geschont.

Heiko Herrlich leitet erstes Training bei Bayer 04 Leverkusen
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Herrlich leitet erstes Training bei Bayer 04

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Sichtlich gut gelaunt und bei strahlendem Sonnenschein hat Leverkusens neuer Cheftrainer Heiko Herrlich seine Profis zur ersten Trainingseinheit auf dem Platz begrüßt. Angespannt sei er schon etwas gewesen, sagte Herrlich nach der rund eineinhalbstündigen Einheit vor rund 150 Zuschauern. "Auch ich bin nur Mensch und versuche, mein Bestes zu geben", sagte er. Bei den Spielern sei das nicht anders. "Doch den größten Druck mache ich mir immer selbst."

Nicht bei der ersten öffentlichen Einheit dabei waren neben den deutschen Nationalspielern auch die Confed-Cup-Teilnehmer Charles Aránguiz (Chile) und Chicharito (Mexiko). Die U21-Spieler Jonathan Tah und Dominik Kohr fehlten ebenso wie Winterzugang Leon Bailey, der infolge der Leistungsdiagnostik leichte muskuläre Probleme hatte und geschont wurde. Bei der Nachmittagseinheit war der Jamaikaner dann dabei.

Spätestens im Trainingslager im österreichischen Zell am See (23. bis 31. Juli) werden alle Profis zurückerwartet. Um sein Team auf die kommende Saison einzuschwören, nutzte Herrlich, dem zuletzt mit dem SSV Jahn Regensburg der Sprung in die Zweite Liga gelang, martialische Worte. "Um alles abzurufen, musst du in einen Kriegszustand kommen. Oliver Kahn ist das Paradebeispiel: weiße Augen, Schaum vorm Mund, gallig sein."

Jetzt gehe es aber zunächst einmal darum, die Werkself in eine "Top-Verfassung" zu bringen. "Wir müssen die verborgenen Schätze eines jeden Spielers heben und die individuellen Stärken finden", sagte der 45-Jährige. Für den gebürtigen Mannheimer gebe es zwei Dinge, an denen er seine Spieler messe: den Teamplayer-Gedanken und die Siegermentalität. Herrlich: "Bayern München hat kein Patent darauf, jedes Spiel gewinnen zu wollen."

Der erste Eindruck von seinem Team, das in der vergangenen Saison zwar das Achtelfinale der Champions League erreichte, in der Meisterschaft mit Platz zwölf aber deutlich den eigenen Ansprüchen hinterherhinkte, sei gut gewesen. Zwar habe der ein oder andere Spieler nach den Leistungstests "müde gewirkt", doch insgesamt hätten alle Spieler "gut mitgemacht". Echte Zugänge suchten die Fans der Werkself indes vergeblich. Lediglich Verteidiger André Ramalho, der vergangene Saison nach Mainz verliehen war, konnte als "Neuling" identifiziert werden.

"Natürlich haben wir über den Kader gesprochen und geschaut, wie die Mannschaft aussehen könnte, was ideal wäre", sagte Herrlich. Doch neben Rückkehrer Dominik Kohr (FC Augsburg) hat die Werkself bislang noch keine prominenten Zugänge präsentiert. "Wir arbeiten jetzt erst einmal mit dem Kader, so wie er ist", sagte er. Zum Kader gehört nach wie vor auch Kevin Kampl. Der slowenische Nationalspieler gilt als heißester Kandidat auf einen Wechsel. Sein Mentor Roger Schmidt würde ihn gerne zu seinem neuen Klub nach Peking lotsen. Am Mittwochmorgen trainierte der 26-Jährige jedoch zunächst pflichtgemäß in Leverkusen. Eine Entscheidung könnte in den kommenden Tagen fallen: Das Transferfenster in China schließt am 14. Juli.

Am kommenden Samstag, 8. Juli, 14.30 Uhr, bestreitet Bayer 04 sein erstes Testspiel. Gegner am Kurtekotten ist Oberliga-Aufsteiger VfB Speldorf.

(sb)
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