Erster Dreierpack in der Liga Diaby ragt bei Bayers Gala gegen Augsburg heraus

Leverkusen · Moussa Diaby ist der Matchwinner bei Bayers 5:1-Sieg gegen den FC Augsburg. Grundlage für den klaren Erfolg ist aber eine starke Mannschaftsleistung der Werkself, die mit Tempo, Technik und Spielwitz glänzt.

Bundesliga: Bayer Leverkusen - FC Augsburg: die Bilder des Spiels
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Leverkusen - Augsburg: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Marius Becker

Auch im 22. Anlauf ist es dem FC Augsburg nicht gelungen, ein Bundesligaspiel gegen Bayer Leverkusen zu gewinnen – und dieses Mal war es deutlich. Die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane festigt mit dem 5:1 (2:0)-Heimsieg Tabellenplatz drei und beweist, dass der positive Trend nach dem 2:1 zuletzt in Mönchengladbach keine Eintagsfliege war. Für das Team von Markus Weinzierl hingegen schrillt der Abstiegsalarm nun noch lauter.

Die 750 Zuschauer in der unter den aktuellen Bedingungen ausverkauften BayArena sahen eine ungewöhnlich frühe Gelbe Karte gegen Karim Bellarabi, der im Mittelfeld Mads Petersen von den Beinen holte (6.) – und kurz danach bereits das 1:0 durch den Verwarnten. Ein Doppelpass zwischen Moussa Diaby und Mitchel Bakker brachte Letzteren auf der linken Seite in aussichtsreiche Flankenposition. Der Niederländer entschied sich geistesgegenwärtig für einen flachen, scharfen, langen Ball an den zweiten Pfosten, wo Bellarabi auf Höhe des Fünfmeterraums lauerte und humorlos zur Führung abschloss (9.).

Bayer 04 Leverkusen  - FC Augsburg: Noten und Einzelkritik für die Werkself
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Bayer 04 - FC Augsburg: die Werkself in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Marius Becker

 Augsburg ließ sich von dem frühen Rückschlag nicht entmutigen und kam seinerseits durch Arne Maier zu einer guten Chance (14.). Es war bereits die zweite brenzlige Situation in Bayers Strafraum, nachdem in der Anfangsphase bereits Jeremie Frimpong unter Bedrängnis von Ricardo Pepi beinahe ein Eigentor unterlaufen war (6.).

Abgesehen davon beherrschten die Leverkusener aber das Geschehen und kombinierten sich ein ums andere Mal ebenso schnell wie clever Richtung Augsburger Tor durch. Zwar fehlte bisweilen ein Schuss Genauigkeit, aber insgesamt was es schön anzusehen, was Seoanes Mannschaft an Spielwitz und Esprit auf den Rasen brachte. Der FCA hingegen wirkte zunehmend überfordert.

Folgerichtig stand es nach knapp 25 Minuten 2:0 für die Hausherren. Über Patrik Schick und Amine Adli landete der Ball an der Strafraumgrenze bei Diaby, der nach sauberer Ballannahme noch ein paar Schritte machte und mit links ins rechte Eck abschloss. Gästekeeper Rafal Gikiewicz hatte keine Chance zur Abwehr. Was Bayers Coach besonders gefreut haben dürfte: Auch nach dem zweiten Tor war die Werkself mit Verve unterwegs. Vor allem Florian Wirtz, Frimpong, Diaby und Bellarabi verbuchten viele offensive Aktionen, die für Raunen und Applaus auf der spärlich gefüllten Haupttribüne sorgten.

Mindestens ebenso wichtig für die stabile Leistung in den ersten 45 Minuten waren auch die Ballgewinne von Robert Andrich, der im ungewohnten 4-1-4-1 den einzigen Sechser gab, und die Ruhe in Bayers Defensive. Wenn nötig, wurde auch Schlussmann Lukas Hradecky mit einem Rückpass eingebunden, um das Spiel neu aufzuziehen.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die bayrischen Schwaben den Rheinländern bisweilen zu viel Raum zur Entfaltung ließen. Dabei gehört es eigentlich zum kleinen Einmaleins der Bundesliga, genau das in Leverkusen lieber nicht zu machen. So sahen die bestens unterhaltenen Fans von Bayer, wie Schick bei einer guten Gelegenheit an Gikiewicz scheiterte (40.), ehe es mit dem völlig verdienten 2:0 in die Kabinen ging.

In der zweiten Halbzeit bot sich zunächst ein ähnliches Bild. Bayer blieb am Ball, kombinierte sicher, zwang die Augsburger zu Fehlern und kam durch Adli (52.) sowie Schick (55.) und Bellarabi nach Gikiewicz-Patzer (57.) zu weiteren Chancen. Doch Augsburg war noch lange nicht so weit, sich seinem Schicksal zu fügen. Nachdem bereits Florian Niederlechners Versuch von Piero Hincapie geblockt wurde (60.), kam der FCA zum Anschlusstreffer. Maier konnte einen von Hradecky unzureichend abgewehrten Schuss von Michael Gregoritsch per Abstauber ins Netz befördern (62.).

Die Werkself wackelte daraufhin kurz, aber sie fiel nicht – im Gegenteil: Ebenfalls per Abstauber stellte Diaby den alten Abstand wieder her, nachdem Gikiewicz einen Kopfball von Adli nach wunderbarer Flanke von Wirtz gerade noch parieren konnte (65.). Der Torhunger des Franzosen war danach aber noch nicht gestillt. Wenige Augenblicke später stand es bereits 4:1, weil Diaby einen starken pass von Frimpong kongenial verwertete (69.). Lucas Alario setzte schließlich den Schlusspunkt – mit einem sehenswerten Hackentreffer durch Gikiewiczs Beine, der die Demütigung der Gäste perfekt machte (81.).

Weiter geht es für Seoane und seine Mannschaft nach der anstehenden Pause am 6. Februar mit dem Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund (15.30 Uhr).

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