Bayer Leverkusen Bayer 04 leiht koreanischen Stürmer aus

Leverkusen · U 20-Nationalspieler Ryu Seungwoo war im Juli fast beim BVB. Er passt in die Marketingstrategie.

 Nach Informationen unserer Redaktion steht fest: Südkoreas U 20-Nationalspieler Ryu Seungwoo wechselt für ein Jahr nach Leverkusen.

Nach Informationen unserer Redaktion steht fest: Südkoreas U 20-Nationalspieler Ryu Seungwoo wechselt für ein Jahr nach Leverkusen.

Foto: afp, AYKUT AKICI

Bei Bayer 04 wollte am Freitag den Transfer noch niemand offiziell bestätigen, doch nach Informationen unserer Redaktion steht fest: Südkoreas U 20-Nationalspieler Ryu Seungwoo wechselt zum 1. Januar für ein Jahr auf Leihbasis aus seiner Heimat nach Leverkusen. Er wird am 4. Januar mit ins Trainingslager nach Portugal fliegen. Dort wollen die Verantwortlichen entscheiden, wie weit er ist, und wo konkret — Profis, U 23, erneute Ausleihe — der 19-Jährige an die Bundesliga herangeführt werden soll. Bayer 04 besitzt eine Kaufoption auf Seungwoo, der bei der U 20-WM in der Türkei in drei Spielen zweimal getroffen hatte.

Kurz vor Saisonbeginn wäre der Koreaner fast bei Borussia Dortmund gelandet, doch der Transfer zerschlug sich letztlich. "Die Rahmenbedingungen sind zu ungünstig". sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc damals. Es ging wohl darum, dass Dortmund ihn kaufen wollte, Seungwoo aber das Risiko scheute, bei einem Scheitern in Deutschland, einer entsprechenden Regel im südkoreanischen Fußball zufolge mehrere Jahre für die heimische Liga gesperrt zu sein. Dieses Risiko umgehen Bayer 04 und der Spieler selbst nun mit der Leih-Variante. In jedem Fall passt der Transfer zur Leverkusener Strategie, Talente zu entwickeln (neben Seungwoo kommt ja auch Julian Brandt im Januar) und zudem stärker in den asiatischen (Werbe-)Markt hineinzugehen. Mit Seungwoo und Brandt kommt zudem vorausschauende Bewegung in die Offensivplanungen der Bayer-Macher. Denn ein Verbleib von Eren Derdiyok (konstant formschwach) über den Sommer hinaus wäre unverständlich, der von Sidney Sam (zu Schalke?) ist wohl kaum realisierbar.

Doch das alles ist Zukunft. Die Gegenwart für Bayer 04 heißt am Sonntag (17.30 Uhr) Frankfurt. Und hier pocht Coach Sami Hyypiä auf eine gleichbleibend gute Einstellung seiner Erfolgstruppe. Wenn man jetzt aufhöre, fokussiert zu sein, "können wir besser die U23 spielen lassen und die Winterpause jetzt schon einläuten", sagte Hyypiä gestern. Er selbst macht derweil keinen Hehl daraus, dass er sich nach seiner ersten Halbserie als Cheftrainer auf die freien Tage zum Jahreswechsel freut. "Gerade die Englischen Wochen sind sehr anstrengend. Man hat keine Zeit, dazwischen zu atmen. Das ist mental schwer. Aber die Ergebnisse helfen mir ja", sagte Hyypiä.

(RP)
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