Bayer Leverkusen Bayer 04 - Abschiedstour oder Happy End

Leverkusen · Der Klub stellt die Rückrunde auf Anfang. In den restlichen neun Spielen gibt es mehr zu verlieren als zu gewinnen.

Bundesliga 13/14, FC Bayern - Bayer: Einzelkritik
2 Bilder

Bundesliga 13/14, FC Bayern - Bayer: Einzelkritik

2 Bilder

Bayer 04 gönnte sich zwei Tage Winterpause. Heute dann nehmen Team und Trainerstab die Vorbereitung auf die Rückrunde auf. Ja, die Rückrunde, denn Bayer 04 stellt bewusst alles auf Null in diesen Tagen. Nach dem Drücken des Reset-Knopfes soll der Blick nach vorn gehen, hinüber zu den neun Endspielen, die postuliert wurden. Weg von den ganzen Niederlagen, die die famose Hinrundenbilanz von ihrem strahlenden Sockel stießen. Gegen Hoffenheim soll am Sonntag (17.30 Uhr) ein Neuanfang her. "Wir müssen jetzt punkten, egal wie", sagt Emre Can.

Spieler wie Verantwortliche verbreiteten in den vergangenen Tagen Optimismus in hohen Dosen, doch jedem in Leverkusen ist bewusst: Bis zum Saisonende gibt es für den Werksklub deutlich mehr zu verlieren als zu gewinnen. Drei Punkte beträgt der Vorsprung auf die fünftplatzierten Mainzer, drei Punkte, die die Champions von der Europa League trennen. Fünf Punkte sind es auf den Siebten Gladbach, dort, wo die europäische Upperclass der Bundesliga — Stand jetzt — aufhört (es sei denn, Rang sieben berechtigt ebenfalls zur Teilnahme an der Europa League, weil die Bayern und Dortmund das DFB-Pokalfinale betreiten und sich beide für die Königsklasse qualifizieren). Bayer will die Abschiedstour aus der Spitze stoppen und die Spielzeit mit einem Happy End abschließen.

Den größten Fehler, den Leverkusen und sein Umfeld wohl aktuell machen können, ist, die kommenden Gegner zu sehr im Vergleich mit Paris und München einzuordnen. Natürlich kommen nun Mannschaften, gegen die ein Spitzenteam der Liga punkten muss, aber auch die Favoritenrolle hält für Bayer 04 Hürden bereit. Simpel ausgedrückt: Wenn es die Werkself nicht schafft, das Spieltempo hochzuhalten und gegen dichtgestaffelte Defensivreihen einen Sidney Sam und einen Heung-Min Son auch aus dem Ballbesitzspiel heraus wieder in aussichtsreiche Positionen zu bringen, drohen Spiele wie das ideenlose 0:1 gegen Mainz. "Es ist ja nicht so, dass wir nicht mehr Fußball spielen können. Wir werden wieder mehr Ballbesitz haben. Aber es macht ja Spaß, den Ball zu besitzen", sagt Can.

Was Hoffnung macht: Bayer 04 spielt noch fünfmal daheim, auch zum Saisonfinale gegen Werder Bremen. Stefan Kießling verzeichnete in München sowohl einen Leistungs- als auch einen Stimmungsaufschwung. Und die Defensivarbeit war ansehnlich. "Wir haben dort diszipliniert verteidigt. Und diszipliniert verteidigen müssen wir auch in den nächsten Spielen. Das ist eine Grundvoraussetzung, um erfolgreich zu sein", sagt Simon Rolfes. Und zum Erfolg gibt es bei Bayer 04 langsam aber sicher keine Alternative mehr.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort