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Bayer Leverkusen Ballack kämpft um seinen Platz

Die virtuelle Welt des Internets bietet auch Fußball-Fans völlig neue Möglichkeiten, ihrer ungetrübten Zuversicht Ausdruck zu verleihen. So haben sich im Online-Netzwerk "Facebook" dieser Tage mehr als 750 Menschen in einer Gruppe versammelt, die den vor Optimismus schier überbordenden Titel "Dieses Jahr wird Bayer 04 Leverkusen Deutscher Meister" trägt. Zwischen Wunsch und Realität liegen zwar vor Beginn der Rückrunde zehn Punkte Rückstand auf Ligaprimus Borussia Dortmund, doch wie ihre Anhänger startet auch die Werkself selbst vor Zuversicht strotzend ins neue Jahr.

Ballack wieder am Ball
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Das erste Training nach dem kurzen Urlaub war eben erst vorbei, da gab Leverkusens Kapitän Simon Rolfes zu Protokoll, der Verein verfüge aktuell über "den besten Kader, seitdem ich hier bin". Und das ist immerhin schon seit 2005. Würden nicht Mittelfeldmotor Arturo Vidal noch in der chilenischen Heimat am Krankenbett seines kleinen Sohnes sitzen und Nationaltorhüter René Adler heute erst noch einen Belastungs-Check abwarten müssen, Trainer Jupp Heynckes könnte mit der versammelten Schar all seiner Stars das Unternehmen Aufholjagd angehen. Ein seltenes Gefühl nach einem Vorjahr mit ausgiebigem Verletzungspech bei der Werkself.

Einer, der es wohl wie kaum ein zweiter erwarten konnte, das vermaledeite Jahr 2010 kalendarisch in die Ablage P zu verfrachten, ist wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt: Michael Ballack. Wie im Sommer kämpft der 34-Jährige erneut darum, zu Beginn einer Halbserie auf die Bundesligabühne zurückzukehren. Ballack habe in der Reha fantastisch gearbeitet und werde in den beiden Testspielen in Oberhausen (morgen) und in Osnabrück (Sonntag) einiges an Spielpraxis bekommen, ließ Heynckes verlautbaren. Aber auf die Frage, ob der Sommer-Einkauf aus Chelsea denn auch am 14. Januar gegen den BvB dabei sein werde, antwortete Bayers Trainer mit "Ja, aber". Das "aber" erklärte er damit, dass er sich erst einen Überblick über den Leistungsstand des "Capitano" verschaffen wolle.

Das "aber" ergibt sich aber auch aus einem anderen Grund. Denn die simple Frage lautet, wo Heynckes Ballack in sein funktionierendes System einbauen kann. Vor der Saison gab es Überlegungen, Vidal nach hinten rechts zu versetzen, aber nach dessen überragender Vorrunde (Heynckes: "Arturo ist unser wertvollster Spieler") ist er neben Rolfes vor der Abwehr gesetzt. Bliebe die Rolle hinter den Spitzen im 4-3-3-System, die aber Renato Augusto zufriedenstellend ausfüllt. Während sich Ballacks künftige Rolle im Verein also in den nächsten Wochen klärt, bleibt selbige im Nationalteam weiter im Wagen. Erklärungen wie die neuesten von Lukas Podolski ("Ballack muss sich beweisen") und Oliver Kahn ("Mich musste Gott sei Dank keiner aus dem Tor tragen") tragen da auch nicht gerade zu mehr Klarheit bei.

Leverkusen ist in der Vorbereitung — wie vor zwölf Monaten — daheim geblieben und zieht als einer von nur drei Bundesligisten heimische Plätze mit Rasenheizung einem Trainingslager im Süden vor. "Ich finde es genau richtig, in der kurzen Vorbereitung nicht auch noch zwei Reisetage zu verlieren", sagt Rolfes. In der Rückrunde wolle man mehr Punkte sammeln als an den ersten 17 Spieltagen, sagt er. Und dominanter auftreten. Es gab mal eine Zeit, da galt Michael Ballack als Sinnbild für Dominanz.

(RP)
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