Gastbeitrag: Alemannia Aachen im Check „Wir wollen die minimale Chance wahrnehmen“

Aachen · Laut Alemannia Aachens Trainer Fuat Kilic seien die Chancen auf ein Weiterkommen seines Teams im Pokalspiel gegen Bayer Leverkusen so gering wie die Aussichten auf einen Lottogewinn. Trotzdem werde es seine Mannschaft versuchen, die Sensation zu schaffen.

Fuat Kilic (l.) gibt Stefan Maierhofer vom MSV Duisburg Anweisungen. Von 2009 bis 2012 war der jetzige Coach der Alemannen als Co-Trainer bei den Zebras beschäftigt. (Archivfoto)

Fuat Kilic (l.) gibt Stefan Maierhofer vom MSV Duisburg Anweisungen. Von 2009 bis 2012 war der jetzige Coach der Alemannen als Co-Trainer bei den Zebras beschäftigt. (Archivfoto)

Foto: Reichwein

Die Vorfreude ist Fuat Kilic anzumerken. „Die Chance im Lotto ist 1:140 Millionen, aber jeder spielt und hofft auf den Die ganze Stadt fiebert mit Alemannia Aachen dem DFB-Pokalspiel gegen Bayer Leverkusen am Samstag (15.30 Uhr) entgegen. Der Tivoli ist ausverkauft, mehr als 30.000 Zuschauer werden die Schwarz-Gelben anfeuern. Für die Alemannia ist es der erste Auftritt im DFB-Pokal seit sieben Jahren.

Sie geht allerdings ohne den erhofften Rückenwind in die Pokalpartie, Kostenpflichtiger Inhalt denn der Start in die Fußball-Regionalliga war eher durchwachsen. Dem 1:2 beim Wuppertaler SV folgte ein 1:1 im ersten Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf II. Was bei Aachens Coach Kilic nicht nur aufgrund der Ergebnisse ein Wechselbad der Gefühle auslöste. „In Wuppertal waren wir spielerisch richtig gut, vor allem in der zweiten Hälfte, da hatten wir den Gegner im Griff, hätten gewinnen können und mindestens einen Punkt verdient gehabt“, stimmte für den 46-Jährigen, der seit Januar 2016 in Aachen als Trainer und seit geraumer Zeit auch als Kaderplaner verantwortlich zeichnet, zum Auftakt alleine das Ergebnis nicht. Ganz anders die Partie gegen Düsseldorf: „Spielerisch waren wir nicht gut, Pressing und Umschaltspiel klappten nicht, wir hatten keine Geduld, ins letzte Drittel zu kommen“, sagte Kilic, der 2011 als Co-Trainer mit dem MSV Duisburg im DFB-Pokalfinale (0:5 gegen Schalke 04) gestanden hat. Es habe zu viele individuelle Fehler und unnötige Ballverluste gegeben.

Wodurch sich eine Vorgabe für das Pokalspiel ergibt: „Ich wünsche mir, dass wir mutiger bei eigenem Ballbesitz agieren. Wenn wir dem Gegner wie in Wuppertal viele Bälle klauen, dann dürfen wir diese nicht unorganisiert wieder verlieren.“ Was nicht heißt, dass Aachen mit offenem Visier den Favoriten angreifen wird. „Bayer Leverkusen ist eine sehr spielstarke Mannschaft, der wir den Raum zum spielen nehmen müssen. Wir werden uns zwar sicher nicht hinten reinstellen, aber schon einen Tick tiefer verteidigen als sonst. Und wir dürfen selbst keine Angst haben, in die Zweikämpfe zu gehen“, sagt Kilic, der seine Elf zuletzt meist in einem variablen 4-1-4-1-System aufs Spielfeld schickte.

Personell hat Aachen wenig Sorgen: Neben den Langzeitverletzten Kai Bösing und Can Özkan ist nur der Einsatz von Manuel Glowacz (Hüftprobleme) fraglich. Und ein Ziel, das sich Cheftrainer Fuat Kilic zu seinem Amtsantritt 2016 gesetzt hat, erfüllt sich am Samstagnachmittag zumindest schon: einmal vor ausverkauftem Haus auf dem Tivoli auflaufen.

Die Autorin berichtet für die Aachener Zeitung über Alemannia Aachen.

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