Ex-Nationalspieler ist sauer auf den Teamchef Basler: Ribbeck ist "link"

Vaals/Nürnberg (sid). Der 30-malige Fußball-Nationalspieler Mario Basler hat gegen DFB-Teamchef Erich Ribbeck schwere Geschütze aufgefahren. Im Kicker kritisierte der Mittelfeldspieler des 1. FC Kaiserslautern Ribbeck mit scharfen persönlichen Angriffen wegen seiner Nichtberücksichtigung für die Euro 2000. "Natürlich. Weil er keinen Charakter hat, link ist!", antwortete der 31-Jährige auf die Frage, ob Ribbeck allein daran schuld sei, dass er kein Nationalspieler mehr sei.

Zudem wirft Basler, der am 18. November 1998 sein bis dato letztes Länderspiel in Gelsenkirchen gegen die Niederlande bestritten hat (1:1), Ribbeck die Ausbootung beim Abschiedsspiel von Rekordnationalspieler Lothar Matthäus am 26. Mai in München vor: "Er hat bei Lothar Matthäus angerufen und ihm gesagt, dass er bei seinem Abschiedsspiel auf mich verzichten soll. Ich war schon auf der Anreise nach München, als mich Lothar im Auto erwischte. Es war eine Riesen-Sauerei von Ribbeck, dass er Matthäus anrief und verhinderte, dass ich im Abschiedsspiel noch einmal im Dress des FC Bayern spiele. Meine Enttäuschung darüber habe ich Lothar auch gesagt." Basler behauptet, dass Ribbeck befürchtet habe, dass die Fans seine Nominierung für die EM gefordert hätten, wenn er einen starken Auftritt beim Abschiedsspiel gehabt hätte.

Basler hält dem Teamchef, der am Dienstag seine 63. Geburtstag feierte, außerdem Charakterschwäche vor: "Einen Grund, warum er mich nicht mehr einlädt in die Nationalelf, hat er mir bis heute nicht genannt. Auf den Anruf und eine Erklärung warte ich noch heute."

Trotz des offenen Zerwürfnisses mit Ribbeck ist Basler sicher, dass seine Karriere in der Nationalmannschaft eine Fortsetzung findet: "Ich warte ab, bis Erich Ribbeck weg ist. Wenn Ribbeck nicht mehr Bundestrainer ist, werde ich wieder Nationalspieler. Davon bin ich überzeugt."

(RPO Archiv)
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