Allerdings ging der FC Barcelona stark angespannt in die Partie in Valencia. Erst am Samstag war bekannt geworden, dass die spanische Polizei die geplante Entführung eines "Barca"-Starspielers vereitelt hatte. Die Beamten nahmen einen 33 Jahre alten Spanier aus der Provinzhauptstadt Gerona fest, der laut Zeugenaussagen mit der Verschleppung eines nicht genannten Spielers umgerechnet rund zwei Millionen Mark vom Europapokalsieger der Landesmeister von 1992 erpressen wollte. Der Mann, der bereits ein Versteck für sein Opfer vorbereitet hatte, war durch eigene Andeutungen seiner Pläne im Bekanntenkreis aufgeflogen.

Auch in anderer Beziehung hat Barcelona gravierende Probleme. Nach dem Modus "Vier aus 97" wird der Klub seine Delegationen für die zehn verbliebenen Auswärtsspiele der Saison künftig in einer Lotterie ermitteln. Angesichts des Gerangels innerhalb des mit 97 Mitgliedern größten Vereinsvorstands der Welt um die begehrten vier Delegationsplätze pro Auswärtsreise werden die Abgesandten fortan vor jedem Spiel durch Losziehung unter notarieller Aufsicht ermittelt.

Unterdessen steht der FC Villarreal nach der Verpflichtung des argentinischen Stürmerstars Martin Palermo förmlich Kopf. Zum ersten Training des Nationalstürmers, der vor einer Woche für umgerechnet 19 Millionen Mark Ablöse vom argentinischen Weltpokalsieger Boca Juniors Buenos Aires zum Erstliga-Aufsteiger gewechselt war, erschienen am Samstag 15.000 Zuschauer und damit ein Drittel der Einwohner der kleinen Küstenstadt nördlich von Valencia. Um die ersten 500 Palermo-Trikots lieferten sich die Anhänger am Rande des Trainingsgeländes regelrechte Kämpfe. Insgesamt liegen schon über 3.000 Vorbestellungen für den Dress von "El Loco" (Der Verrückte) vor.

Bis zum ersten Auftritt ihres neuen Lieblings müssen die Fans allerdings noch eine Woche warten, da der Torjäger in der Partie seines neuen Klubs bei Espanyol Barcelona am Sonntag noch nicht spielberechtigt war. Die grassierende "Palermomania" war besonders durch die zwei Tore des Angreifers beim 2:1-Sieg der Boca Juniors im Weltpokalfinale gegen Real Madrid im vergangenen November ausgelöst worden.

Real nur 2:2 bei Valladolid

Madrid (sid). Real Madrid hat es am 19. Spieltag der spanischen Fußball-Meisterschaft verpasst, die Konkurrenz vorerst auf Distanz zu halten. Der Rekordmeister kam bei Real Valladolid nicht über ein 2:2 hinaus. Dadurch schmolz der Vorsprung auf Titelverteidiger Deportivo La Coruna, der 3:1 beim FC Malaga gewann, auf zwei Punkte zusammen. Nur einen Zähler dahinter verbesserte sich Madrids Erzrivale FC Barcelona dank eines 1:0-Sieges im Spitzenspiel beim FC Valencia auf Platz drei unmittelbar vor dem FC.

Vor 18.000 Zuschauern in Valladolid konnte Real eine 2:1-Führung durch Brasiliens Nationalspieler Roberto Carlos und Fernando Morientes nicht über die Zeit retten. Fernandez sicherte den Gastgebern in der 75. Minute einen Zähler.

Meister La Coruna ließ sich vor 25.000 Zuschauern in Malaga auch nicht von der 1:0-Führung der Gastgeber (Silva/11. Minute) beeindrucken. Roy Makaay und der zweimal erfolgreiche Lionel Scaloni sorgten für einen am Ende standesgemäßen Sieg.

In Valencia verfolgten 47.000 Fans in einer teilweise hektischen Partie die erste Heimniederlage seit über einem Jahr. Das Tor des Abends erzielte bereits in der 7. Minute der Niederländer Frank de Boer. Negative Höhepunkte der Begegnung waren die Platzverweise für Luis Enrique (Barcelona) und Carboni (Valencia).

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