Felix Magath zum Trainer des Jahres gewählt Ballack erneut Fußballer des Jahres

Nürnberg (rpo). Michael Ballack ist Deutschlands "Fußballer des Jahres". Der Nationalspieler wurde bei der vom Fachmagazin "kicker" durchgeführten Wahl zum zweiten Mal in Folge gewählt. Zum "Trainer des Jahres" wählten die Journalisten Felix Magath.

Michael Ballack hat seinen Titel erfolgreich verteidigt, aber die erneute Wahl ist für den "Fußballer des Jahres" mehr Herausforderung als große Ehre. "Jetzt geht es darum, die Leistung zu bestätigen und sich in der Champions League zu steigern", sagte der 26-jährige Nationalspieler des FC Bayern München, als er am Mittwoch von seinem Abstimmungs-Sieg erfuhr. Aus seiner Freude machte der Musterprofi aber keinen Hehl. "Ich freue mich natürlich riesig. Das ist für mich eine tolle Sache, die mich sehr stolz macht", sagte Ballack.

Zum "Trainer des Jahres" wurde Felix Magath gekürt. "Das ist eine große Ehre und Bestätigung für mich", sagte der Coach des VfB Stuttgart, der seine Wahl zunächst gar nicht glauben wollte. Der frühere "Quälix", der Stuttgarts "junge Wilde" zur Vize-Meisterschaft und in die Champions League führte, gewann mit 517 Stimmen klar vor Erik Gerets (1. FC Kaiserslautern/102) und Münchens Meistertrainer Ottmar Hitzfeld (95). Den Titel "Fußballerin des Jahres" heimste wie im Vorjahr die Ex-Frankfurterin Birgit Prinz ein.

Ballack setzte sich bei der vom Fachblatt "kicker" unter den Mitgliedern des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) durchgeführten Wahl mit 263 Stimmen deutlich vor dem Neu-Herthaner Fredi Bobic (167) und Bayern-Stürmer Giovane Elber (96) durch. Nationaltorwart Oliver Kahn (Bayern München/46), der 2000 und 2001 Wahlsieger geworden war, landete nur auf dem fünften Platz.

In der Chef-Etage des FC Bayern wurde Ballacks Wahl mit großem Wohlwollen begrüßt. "Von allen Spielern, die mit mir verglichen werden, kommt er mir am nächsten", lobte Präsident Franz Beckenbauer in "Sport-Bild" den Musterprofi, der in nur einer Saison zur Führungspersönlichkeit bei den Münchnern gereift ist. "Ballack ist natürlich der Chef im Ring. Wenn er spielt, dann wissen die anderen ganz genau, was sie zu tun oder zu lassen haben. Ich kenne keinen Mittelfeldspieler, der torgefährlicher ist als Michael", sagte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge im Deutschen Sportfernsehen (DSF).

Der gebürtige Görlitzer, der 2002 für sechs Millionen Euro Ablöse von Leverkusen nach München wechselte, war als Torschütze nicht so erfolgreich wie bei Bayer (17 Treffer), mit zehn Toren aber immer noch drittbester Torjäger hinter Giovane Elber (21) und Claudio Pizarro (15). Seine Ballbehandlung, deretwegen er sogar schon mit Beckenbauer verglichen wurde, und sein bescheidenes, stets freundliches und höfliches Auftreten, haben den "kleinen Kaiser" aus Sachsen zum Liebling der Fans gemacht.

Mit dem Image als Vorzeige-Sportler und Saubermann hat sich Ballack mittlerweile auch zum Werbekönig gemausert. Mit jährlich 1,5 Millionen Euro kassiert er noch eine Million Euro weniger als Kahn, doch Ballack ist auf dem besten Weg zur neuen Nummer eins, weil der Werbewert des Nationaltorwarts durch die permanenten Schlagzeilen aus seinem Privatleben gelitten hat. "Ballack vereint alles, was Erfolg ausmacht: Fleiß, Energie, Teamfähigkeit", sagte Geschäftsführer Leopold Bonengl vom japanischen Elektronik-Konzern Sony, der mit dem smarten Profi kürzlich einen privaten Werbevertrag abschloss.

Den erneuten Gewinn der deutschen Meisterschaft und eine erfolgreichere Saison in der Champions League als im Vorjahr, als der Rekord-Champion bereits in der Vorrunde ausschied, sowie die Europameisterschaft im kommenden Jahr in Portugal hat Ballack schon vor Augen, "aber ich setze mir langfristig keine großen Ziele. Ich will Samstag für Samstag Leistung bringen. Jedes Spiel ist für mich wichtig".

Magath der "Trainer des Jahres"

"Trainer des Jahres" wurde Felix Magath vom deutschen Vizemeister VfB Stuttgart mit 517 von 861 abgegebenen Stimmen vor Erik Gerets (1. FC Kaiserslautern/102) und Meister-Coach Ottmar Hitzfeld (Bayern München/95). DFB-Teamchef Rudi Völler erhielt als Elfter nur 6 Stimmen.

Ihren Vorjahreserfolg als "Fußballerin des Jahres" wiederholte Brigit Prinz, die mittlerweile bei Carolina Courage in der US-Frauen-Profiliga Wusa spielt. Die Ex-Frankfurterin, die sich zum dritten Mal durchsetzte, erhielt 253 von 572 abgegebenen Stimmen. Dahinter folgten Bettina Wiegmann (FFC Pulheim-Brauweiler/67) und Martin Voss (FCR Duisburg/47) auf den Plätzen zwei und drei.

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