Düsseldorf empfängt Bielefeld Fortuna erwartet Last-Minute-Arminia

Düsseldorf · Am Freitagabend bekommt es Fortuna Düsseldorf mit Arminia Bielefeld zu tun. Der Zweitliga-Spitzenreiter muss aufpassen: Sein Gast aus Bielefeld hat schon siebenmal in der Nachspielzeit getroffen.

Fortuna Düsseldorf trainiert Spiel über die Flügel
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Foto: Falk Janning

Das Spiel Im Duell des Spitzenreiters der 2. Fußball-Bundesliga mit dem Tabellenfünften könnte Fortuna durch den dritten Sieg in Folge einen weiteren Schritt in Richtung Aufstieg machen und den Neun-Punkte-Vorsprung auf den Relegationsplatz verteidigen. Für Gast Arminia Bielefeld geht es heute (18.30 Uhr, Arena) um die Antwort auf die Frage: Geht nach dem so gut wie perfekten Klassenerhalt noch mehr? Mit Siegen bei Tabellenführer Düsseldorf und nach der Länderspielpause gegen den drittplatzierten KSV Holstein Kiel könnten die Ostwestfalen auf Rang drei klettern. Gehen die Partien allerdings verloren, ist die Saison für sie gelaufen und sie landen "nur" im gesicherten Mittelfeld.

Die aktuelle Form Nicht nur bei Fortuna spricht man nicht vom Aufstieg. Auch beim DSC Arminia ist das Thema tabu. Dabei haben die Bielefelder nach der Winterpause immerhin 13 Punkte aus acht Spielen geholt (Fortuna: 16). Nach dem Last-Minute-1:0-Sieg in der vergangenen Woche gegen den 1. FC Nürnberg stimmten die Fans schon Aufstiegslieder an. Bielefeld hat zum jetzigen Zeitpunkt schon mehr Punkte auf dem Konto als am Ende der vergangenen Saison.

Der Trainer Im März 2017 holten die Arminen den bis dahin in Deutschland völlig unbekannten Jeff Saibene nach Bielefeld. Als der 49-jährige Luxemburger übernahm, schienen die Ostwestfalen dem Abstieg geweiht. Seitdem holten sie aber in 35 Spielen 52 Punkte (das macht etwa 1,5 Punkte pro Partie), retteten sich vor dem Abstieg und klopfen jetzt sogar ganz zaghaft ans Tor zur Bundesliga. In der Länderspielpause wollen die Bielefelder den bis 2019 gültigen Vertrag des Coaches vorzeitig verlängern.

Die personelle Lage Fortuna fehlen André Hoffmann (Hodeneinriss aus dem Duisburg-Spiel), Lukas Schmitz (Trainingsrückstand nach Grippe) und der Langzeitverletzte Gökhan Gül. Auch Torhüter Michael Rensing soll wegen seines Trainingsrückstands erst nach der Länderspielpause in den Kader zurückkehren. Bielefeld muss ohne Rekonvaleszent Nils Quaschner (Knieoperation) auskommen.

Stärken und Schwächen Arminia ist das Team der späten Tore. Beim 2:2 in Heidenheim vor zwei Wochen erzielte sie zum siebten Mal in dieser Saison einen Treffer in der Nachspielzeit. Und auch in der vergangenen Woche beim 1:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg fiel der Siegtreffer erst in der 88. Minute. Die späten Tore sind Zeichen der guten Moral der Elf, die in Heidenheim einen 0:2-Rückstand noch in ein Remis verwandelte. Die Ostwestfalen sind auswärtsstark, sie haben in der Fremde genauso viele Punkte geholt wie daheim (19). Durch ihre jüngsten Erfolge sind sie selbstbewusster und stabiler geworden. Sie sind in ihrer zuletzt gewählten 4-1-4-1-Spielordnung unberechenbar.

Der direkte Vergleich Die Bilanz spricht deutlich für Fortuna: 15 Siegen in der 1. und 2. Liga stehen acht Niederlagen gegenüber, achtmal gab es keinen Sieger. Auf eigenem Platz gewannen die Düsseldorfer elfmal und verloren nur ein einziges Mal. Das war am 2. Mai 1997 zu Bundesligazeiten, als sie nach dem Führungstor von Igor Dobrowolski (40.) noch zwei Gegentreffer durch Guiseppe Reina (70.) und Stefan Kuntz (78.) zur 1:2-Niederlage kassierten. In fünf der jüngsten sechs Pflichtspiel-Duelle (4-1-1) blieben die Fortunen ohne Gegentor (2:0, 1:2, 4:0, 0:0, 1:0, 2:0).

Das Hinspiel Vor dem Hinspiel hatte Fortuna-Coach Friedhelm Funkel noch erklärt: "Wir sind kein Aufstiegskandidat." Die Fans des Tabellenführers sahen das damals anders. Und erst recht nach einer bärenstarken Vorstellung in Bielefeld und einem 2:0-Sieg. Die vom überragenden Oliver Fink angeführte Mannschaft stand in der Defensive sicher, konterte stark und fuhr dank der Treffer von Benito Raman (35.) und Florian Neuhaus (76.) den vierten Sieg in Folge ein. Er hätte leicht noch höher ausfallen könne, aber die Rot-Weißen ließen eine Reihe guter Chancen ungenutzt.

Besonderes Auch im DFB-Pokal trafen die Klubs aufeinander. In Runde eins gewann Fortuna am 12. August auf der Alm 3:1 nach Verlängerung (Tore: Rouwen Hennings/2, Fink sowie Klos für Arminia)

(RP)
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