Stadionverkauf perfekt Arminia baut Schuldenberg ab

Bielefeld · Es war der letzte Schritt zur angestrebten Sanierung. Nach dem Verkauf der Schüco-Arena ist der Zweitligist Armina Bielefeld nahezu schuldenfrei. Das eröffnet auch in sportlicher Hinsicht neue Spielräume.

 Die Spieler von Arminia Bielefeld bejubeln einen Treffer im Spiel gegen den FC St. Pauli (Archivbild).

Die Spieler von Arminia Bielefeld bejubeln einen Treffer im Spiel gegen den FC St. Pauli (Archivbild).

Foto: dpa/Friso Gentsch

Zweitligist Arminia Bielefeld hat sein Sanierungskonzept mit dem Verkauf des eigenen Stadions abgeschlossen. Wie der Club am Montag bekanntgab, geht die Schüco-Arena in den Besitz einer Investorengruppe über. Über die genaue Kaufsumme machten die Beteiligten keine Angaben. Dem Vernehmen nach erlöst der Verein damit einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Der Verkauf trägt dazu bei, dass ein gut 22 Millionen Euro hoher Schuldenberg binnen eines Jahres abgebaut werden konnte. „Damit ist die Arminia-Gruppe netto-finanzschuldenfrei“, teilten die Ostwestfalen via Twitter mit.

Das am Erwerb beteiligte Konsortium besteht aus vier Bielefelder Immobilien-Experten und sechs regionalen Unternehmen. „Eine bessere Konstellation für den Verkauf hätten wir uns nicht wünschen können. Das Vertrauen nehmen wir als Verpflichtung mit in die Zukunft“, kommentierte Arminia-Geschäftsführer Markus Rejek.

Die Arminia wird einen Generalmietvertrag mit der „Bündnis Alm GmbH“ unterzeichnen. Dieser wird zunächst für eine Dauer von 15 Jahren geschlossen und beinhaltet eine einseitige Verlängerungsklausel für Arminia von zweimal fünf Jahren. Zudem verfügt der Tabellen-14. über ein Rückkaufsrecht nach fünf Jahren sowie über ein dauerhaftes, exklusives Vorkaufsrecht. Die am Kauf beteiligten Unternehmen hatten sich bereits zu Jahresbeginn dem „Bündnis Ostwestfalen“ angeschlossen, das den angeschlagenen Traditionsclub finanziell stärken soll.

Einen wichtigen Beitrag zur Sanierung leistete zudem die Stadt Bielefeld mit ihrer Entscheidung in der Vorwoche, der Arminia 1,17 Millionen Euro Schulden zu erlassen. Die nach diesem Ratsbeschluss verbliebenen Verbindlichkeiten von rund 2,23 Millionen Euro sollen mit Hilfe des Stadionsverkaufs nun auf einen Schlag beglichen werden. „Wir sind jetzt ein Partner mit einer seriösen Bonität“, sagte Rejek mit Verweis auf die “drohende Zahlungsunfähigkeit und eine Liquiditätslücke Ende 2017“.

Die Arena fasst 26 515 Zuschauer. Ihre Namensrechte waren 2004 an die Firma Schüco International vergeben worden. Bekannt wurde das Stadion als Bielefelder Alm, in der im Mai 1926 das erste Spiel ausgetragen wurde.

(dpa/old)
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