Kein Ruf als Retter Abstiegstrainer Kramny soll Bielefeld retten

Bielefeld · Arminia Bielefeld hat am Dienstag Jürgen Kramny als seinen neuen Trainer vorgestellt. Mit dem ehemaligen VfB-Trainer soll der Klassenerhalt gelingen.

 Jürgen Kramny erhält beim Tabellenvorletzten zunächst einen Vertrag bis zum Saisonende.

Jürgen Kramny erhält beim Tabellenvorletzten zunächst einen Vertrag bis zum Saisonende.

Foto: afp, tk/

Mit Ende des Ultimatums hat Bielefeld in Kramny doch noch einen neuen Cheftrainer gefunden: Der Auftrag des ehemaligen VfB-Stuttgart-Coaches: Klassenerhalt in der 2. Bundesliga mit den Ostwestfalen. Dabei eilt dem 45-Jährigen nicht unbedingt der Ruf als Retter im Abstiegskampf voraus. In der vergangenen Spielzeit trainierte er sowohl die erste als auch die zweite Mannschaft des VfB — beide Teams stiegen am Saisonende ab.

"Ich habe Arminia Bielefeld als Trainer und Spieler immer als einen spannenden Verein mit einer tollen Atmosphäre bei seinen Heimspielen wahrgenommen und freue mich auf diese neue Herausforderung", sagte Kramny, der nach wochenlanger Hängepartie am Dienstag von der Arminia als Nachfolger des am 22. Oktober beurlaubten Rüdiger Rehm präsentiert wurde.

Kramny erhält beim Tabellenvorletzten zunächst einen Vertrag bis zum Saisonende. Sollte er mit der Mannschaft von der Alm den Klassenerhalt schaffen, verlängert sich der Kontrakt um ein weiteres Jahr.

Kramny folgt auf Interimstrainer Carsten Rump

Viel Zeit zur Vorbereitung auf seine erste Partie gegen den 1. FC Heidenheim am Freitagabend (18.30 Uhr/Live-Ticker) bleibt Kramny nicht. Der gebürtige Stuttgarter gab sich dennoch optimistisch: "Bis Weihnachten wollen wir die für uns optimale Ausbeute holen und uns in bessere Bereiche spielen." Grundstein dafür seien vor allem Zusammenhalt und Geschlossenheit, "dann können wir unser gemeinsames Ziel erreichen", sagte Kramny.

In Bielefeld hatte sich die Trainersuche nach der Absage von Maik Walpurgis, der lieber zum Bundesligisten FC Ingolstadt wechselte, zugespitzt. Die Zeit drängte, denn die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte der Arminia eine Frist für eine Neubesetzung des Cheftrainerpostens gesetzt. Auf Rehm war interimsweise Carsten Rump gefolgt.

Kramny war während der vorherigen Saison beim VfB Stuttgart vom Trainer der zweiten Mannschaft erst zum Interims-, dann zum Cheftrainer der Profis aufgestiegen. Zum Saisonende stand jedoch der Absturz in die 2. Liga. Seitdem war der Ex-Profi vereinslos.

Der neue Trainer ist "voller Ehrgeiz und Tatendrang"

In Bielefeld erwartet Kramny nun eine ähnlich schwere Aufgabe: Lediglich acht Punkt aus zwölf Spielen sind auf dem Punktekonto. Als Tabellen-17. steht die Arminia gehörig unter Druck, doch die Verantwortlichen glauben fest daran, dass Kramny in dieser Situation der richtige Mann ist: "Wir sind überzeugt, dass er der richtige Cheftrainer für unseren weiteren Weg ist", sagte Samir Arabi, Geschäftsführer Sport.

Der 37-Jährige bezeichnete Kramny als akribischen Arbeiter, der "voller Ehrgeiz und Tatendrang" sei. "Gemeinschaftlich mit ihm, dem Trainerteam und der Mannschaft gilt unser Fokus voll und ganz den anstehenden Aufgaben in den nächsten Wochen und Monaten", sagte Arabi.

An Kramnys Seite stehen der bisherige Interimstrainer Rump und Sebastian Hille. Rump hatte nach der Entlassung von Rehm, der in zehn Spielen keinen Sieg geholt hatte, vorerst die Mannschaft übernommen. Da der 35-Jährige aber lediglich im Besitz einer Trainer-B-Lizenz ist, war der Verein gezwungen, bis zum 15. November einen Trainer mit Fußballlehrerlizenz zu verpflichten. Die Wahl fiel dabei auf Kramny.

(jado/sid)
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